Bunte Blüten und leuchtend rote Beeren verführen oft zum Schnuppern, Anfassen oder Naschen: Viele Pflanzen im Garten oder der Natur sind allerdings giftig. Als Erste-Hilfe-Maßnahme bei Vergiftungsanzeichen ist es wichtig, weitere Pflanzenteile oder Beeren schnellstmöglich aus dem Mund zu entfernen und viel Flüssigkeit (Wasser oder Tee) zu trinken. Zudem sollte immer ärztliche Hilfe gesucht werden.
Wie Tollkirsche, Eisenhut & Co. aussehen und was sie so giftig macht, erfahren Sie in unserer Galerie.
Giftige Pflanzen im Garten: Diese Arten sind gefährlich
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Maiglöckchen sind giftig
Ab April kommen die weißen, glöckchenförmigen Blüten zum Vorschein, aus denen sich rote Beerenfrüchte entwickeln. So hübsch die Maiglöckchen aussehen: Alle Pflanzenteile sind giftig. Die Blätter können zudem mit Bärlauch verwechselt werden.
Symptome: Haut- und Augenreizung bei Hautkontakt, beim Verschlucken von Pflanzenteilen treten Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel auf, selten auch Herzrhythmusstörungen.
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Auf der Hut beim Eisenhut
Eisenhut ist eine der giftigsten Pflanzen im heimischen Garten. Die Staude mit den tiefvioletten Blüten blüht von Juni bis August. Es reichen wenige Gramm, um lebensbedrohliche Symptome auszulösen. Vergiftungen sind auch bei Hautkontakt möglich.
Symptome: Nach 10 bis 20 Minuten Kribbeln und Brennen im Mund, Taubheitsgefühle, schweres Erbrechen, Sehstörungen, Muskellähmungen, Herzrhythmusstörungen, Atemlähmung.
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Giftpflanze Engelstrompete
Die Pflanze mit den trompetenförmigen Blüten wird als Zierpflanze in Kübeln gezogen. Bereits kleine Mengen (auch über Hautkontakt) der giftigen Pflanze können Symptome auslösen.
Symptome: Pupillenerweiterung, Erbrechen, Durchfall, heiße Haut, Schluckbeschwerden, Erregung, Halluzinationen. Bei Verdacht auf eine Vergiftung schnellstmöglich ärztliche Hilfe holen.
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Extrem giftige Pflanze: Tollkirsche
Die Tollkirsche hat glockenförmige, braun-violette Blüten und schwarze Beerenfrüchte. Alle Pflanzenteile sind stark giftig. Bereits zwei bis vier Beeren gelten bei Kindern als tödliche Dosis.
Symptome: Erste Anzeichen sind Mundtrockenheit, Pupillenerweiterung, Sehstörungen und Herzrasen. Es können Sprachstörungen, Halluzinationen, Bewusstlosigkeit sowie Herz- und Atemstillstand folgen.
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Auch sehr giftig: Wasserschierling
Die bis zu 1,20 Meter hohen Stauden mit den weißen Blüten (Juli bis September) wachsen vor allem an Grabenrändern und Sümpfen. Alle Teile des Wüterichs, wie die Pflanze auch genannt wird, sind giftig – insbesondere die Wurzeln.
Symptome: 30 Minuten nach dem Verzehr kommt es zu Erbrechen, Krämpfen, Tobsucht und Atemlähmung. Pflanzenteile sollten sofort ausgespuckt und ärztliche Hilfe verständigt werden.
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Giftpflanze Stechapfel
Der Stechapfel mit seinen gezähnten Blättern und stacheligen Kapselfrüchten zählt ebenfalls zu den giftigen Pflanzen.
Symptome: Bei Verzehr kommt es zu Hautrötungen, Durst, schneller Atmung, Halluzinationen und Krämpfen.
In den letzten Jahren wurde der Stechapfel von Jugendlichen und jungen Erwachsenen vermehrt auch als Droge missbraucht, was zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen kann.
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Fingerhut: Giftige Schönheit
Die zweijährige Pflanze wächst wild auf Waldlichtungen, Wiesen und in privaten Gärten. Sie blüht vorwiegend rosa, pink oder auch gelb und weiß. Alle Pflanzenteile sind sehr giftig, schmecken jedoch auch extrem bitter.
Symptome: Anzeichen einer Fingerhut-Vergiftung sind Übelkeit und Erbrechen. Bei größeren Mengen sind Herzrhythmusstörungen möglich.
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Goldregen: Gelb und giftig
Das Gehölz mit den üppigen gelben, in Trauben hängenden Blütenständen findet man in öffentlichen Grünanlagen und privaten Gärten. Sie verlocken kleine Kinder gerne zum Spielen. Alle Pflanzenteile, besonders die Samen, enthalten stark giftige Substanzen.
Symptome: Nach Einnahme oft spontanes, heftiges Erbrechen. Bleibt das Erbrechen aus, werden Übelkeit, Zittern und Krämpfe beobachtet. Atemlähmung und Kreislaufversagen führen zum Tod.
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Giftige Pflanze: Kirschlorbeer
Der Kirschlorbeer hat lange, glänzende Blätter. Von April bis Juni blüht der Strauch angenehm duftend, im Herbst erscheinen schwarze Beeren. Die Samen enthalten die Substanz Prunasin, welche im Magen zu hochgiftiger Blausäure umgewandelt wird.
Symptome: Beim Verzehr der Früchte kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen, bei Blättern und Samen ist eine Blausäurevergiftung möglich.
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Vorsicht bei Pfaffenhütchen
Das bis zu drei Meter hohe Ziergewächs wird auch Spindelstrauch, Pfaffenkäpplein oder Spillbaum genannt. Besonders seine orange-pinkfarbenen Fruchtstände können Kinder zum Naschen verleiten. Allerdings sind vor allem die Samen der Pflanze sehr giftig.
Symptome: Nach mehreren Stunden treten Magen-Darm-Beschwerden auf. Auch Kreislaufprobleme sind möglich. Deshalb beim Verzehr größerer Mengen einen Giftnotruf informieren.
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Giftplanze Rizinus
Der tropische Rizinus blüht von Juli bis Oktober in rötlichen Trauben. Die giftige Wirkung geht auf den wasserlöslichen Stoff Rizin in der Samenschale zurück. Die Giftigkeit hängt davon ab, wie gut die Samen zerkaut werden. Rizinusöl, welches etwa in der Kosmetik verwendet wird, ist nicht giftig.
Symptome: Es kann zu Übelkeit, blutigem Erbrechen und Durchfall, Nierenversagen, Atemlähmung und Herzversagen kommen.
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Giftige Pflanze: Oleander
Der Oleander verbreitet im Sommer mediterranes Flair auf Terrassen und Gärten. Typisch am Oleander sind längliche, ledrige Blätter. Die Blüten sind weiß, rosa oder rot.
Symptome: Bei Kontakt der Haut mit dem Pflanzensaft kann es zu Juckreiz und Rötung kommen. Nach dem Verzehr sind Magen-Darm-Beschwerden möglich. Da die Pflanzenteile sehr bitter schmecken, ist eine größere Aufnahme unwahrscheinlich.
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Herbstzeitlose: Hübsch, aber giftig
Die Pflanze mit den hellvioletten Blüten sieht man im Spätsommer und Herbst auf Wiesen und in Gärten. Alle Teile der Herbstzeitlosen sind sehr giftig, sie enthalten das Alkaloid Colchicin.
Symptome: Zwei bis sechs Stunden nach dem Verzehr sind Brennen im Mund, Erbrechen, Durchfälle, Lähmungen und Versagen von Herz und Kreislauf möglich. Bei Verdacht auf eine Vergiftung sofort den (Gift-)Notruf wählen.
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Eibe: Giftige Pflanze
Die Eibe ist ein immergrüner Strauch oder Baum. Sie ist häufig in Gärten und Parks zu finden. Ab August erscheinen an den Zweigen kleine, rote Früchte. Holz, Nadeln und Samen enthalten den starken Giftstoff Taxin, das Fruchtfleisch ist essbar.
Symptome: Nach der Einnahme von Früchten oder Nadeln kommt es vereinzelt zu Magen-Darm-Beschwerden, auch Herzrhythmusstörungen sind möglich.
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Christrose: Winterliche Giftpflanze
Die Christrose gehört zu den wenigen Pflanzen, die bei Eis und Schnee blühen. Sie wurde bereits im Altertum als Heilpflanze und als Gift eingesetzt.
Symptome: Nach dem Verzehr von Pflanzenteilen kann es zu Kratzen im Mund- und Rachen, vermehrtem Speichelfluss, Erbrechen, Koliken und Durchfällen kommen. Nach Ausspucken oder Ausspülen sollte reichlich Flüssigkeit getrunken werden.
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Sind Narzissen giftige Pflanzen?
Die Zwiebelblume schmückt Gärten von Ende März bis April mit ihren gelben Blüten. Alle Pflanzenteile, vor allem die Zwiebeln, sind giftig. Auch das Blumenwasser enthält giftige Stoffe.
Symptome: Nach dem Verzehr von Narzissen-Pflanzenteilen treten vor allem Magen-Darm-Beschwerden auf. Beim Verzehr größerer Mengen kann es zu Schweißausbrüchen und einem Kreislaufzusammenbruch kommen.