Vielseitig, aber meist harmlos

Zyste: Flüssigkeitsgefüllter Hohlraum im Körper

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Als Zyste wird ein Hohlraum im Gewebe bezeichnet, der mit Flüssigkeit gefüllt und von einer Kapsel umgeben ist. Zysten können überall am Körper vorkommen. Häufig treten sie an den Eierstöcken, den Nieren, der Brust oder im Knie auf.

zyste unter der Haut
© iStock.com/jarabee123

Die Größe einer Zyste kann stark variieren. Manche bleiben unbemerkt, andere sind tastbar. Eine Zyste kann eine oder mehrere Kammern enthalten. Diese können mit Gewebsflüssigkeit, Blut oder anderen Flüssigkeiten wie Talg oder Eiter gefüllt sein. Echte Zysten sind mit einer Zellwand ausgekleidet, Pseudozysten hingegen nur mit Bindegewebe.

Im Überblick:

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Wo treten Zysten häufig auf?

Zysten können theoretisch überalll am Körper entstehen. Häufig treten sie an der Haut auf (Talgdrüsenzysten, Atherom), hier vor allem am Rücken, in den Achseln oder am Handgelenk (Überbein). Sie können sich aber auch an Organen bilden. So bilden sich beispielsweise bei Mukoviszidose Zysten an der Lunge.

Zysten, die häufig vorkommen, sind:

Eierstockzysten: verschiedene Arten

Zysten am Eierstock (Ovarialzysten) kommen bei Frauen häufig vor, haben aber unterschiedliche Ursachen. Viele Zysten im Unterleib sind funktionelle Zysten, die durch Hormone angeregt werden, also bevorzugt in der Pubertät oder in den Wechseljahren vorkommen. Die am häufigsten auftretenden Zysten-Typen sind:

Follikelzyste

Der in der ersten Zyklushälfte herangereifte Follikel springt nicht, sondern bildet stattdessen eine Zyste am Eierstock. Das ist nicht krankhaft und kann vorkommen. Die Zyste löst sich mit Beginn des nächsten Zyklus wieder auf.

Gelbkörperzyste/Corpus-luteum-Zyste

Nach dem Eisprung bildet sich ein Gelbkörper am Eierstock, der sich zystisch vergrößern kann und zum Ende des Zyklus vom Körper wieder abgebaut wird.

Luteinzysten

Entstehen durch Erkrankungen oder Hormonbehandlungen und treten beidseits auf.

Schokoladenzysten

Diese Zysten am Eierstock entstehen bei Endometriose. Sie sind mit braunem oder rotem Blut gefüllt (daher der Name "Schokoladenzyste") und gehen mit Schmerzen einher.

Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO)

Bei PCO bilden sich viele kleine Zysten am Eierstock durch zu viele männliche Hormone, die gebildet werden. Die Reifung des Eis ist dadurch verhindert oder zumindest gestört. PCO kann eine Ursache für unerfüllten Kinderwunsch sein.

Symptome, die durch Zysten verursacht werden

Die meisten Zysten sind harmlos und verursachen keine Beschwerden. Wird eine Zyste jedoch unter der Haut getastet, sind manche Menschen beunruhigt, da dies auch auf knotige Veränderungen hinweisen kann. Zysten verursachen selten Schmerzen. Wenn sie platzen, können sie allerdings Schmerzen verursachen, was beispielsweise bei einer Bakerzyste vorkommen kann.

Diagnose von Zysten

Wer einen Knoten unter der Haut ertastet, sollte dies unbedingt von einem Hautarzt kontrollieren lassen. Der Arzt kann oft ertasten, ob es sich um eine Zyste oder etwas anderes handelt. Oft können Zysten per Ultraschalluntersuchung, beispielweise an der Brust, diagnostiziert werden. Zysten in Knochen, wie am Kiefer, sind per Röntgenbild erkennbar. Zysten im Kopf können mit einer Computertomografie (CT) sichtbar gemacht werden.

Behandlung von Zysten

Viele Zysten sind harmlos, müssen nicht behandelt werden und bilden sich von selbst zurück. Sie sollten nur in regelmäßigen Abständen vom Arzt kontrolliert werden. Wenn Zysten Schmerzen verursachen oder kosmetisch stören, können sie mithilfe einer Operation entfernt werden. Liegt eine andere Erkrankung für die Zystenbildung vor, beispielsweise Mukoviszidose, so muss die Grunderkrankung entsprechend den Möglichkeiten behandelt werden. Zysten können auch punktiert werden, zum Beispiel am Handgelenk. Allerdings bilden sie sich dann oft nach, da durch die Punktion nur die Flüssigkeit entfernt wird und der Hohlraum bestehen bleibt.

Können Zysten gefährlich werden?

Die allermeisten Zysten sind harmlos und ungefährlich. Sie können allerdings Beschwerden verursachen, wenn sie eine bestimmte Größe erreichen oder auf Organe oder Gewebe drücken. Zysten in der Brust sind meist harmlos und kein Hinweis auf Brustkrebs. Zysten im Gehirn können Probleme verursachen, wenn sie beispielsweise auf wichtige Bereiche, wie das Sprachzentrum, drücken. Bei Eierstockzysten kommt es sehr selten vor, dass sie entarten und sich Eierstockkrebs entwickelt.

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