Komplikation bei Atemwegsinfekten

Rippenfellentzündung: Symptome und Behandlung der Pleuritis

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Eine Rippenfellentzündung (Pleuritis) tritt häufig als Folge einer Infektion der Atemwege wie einer Lungenentzündung auf. Typisch sind starke, stechende Schmerzen im Brustkorb und Atemnot. Weitere Symptome und welche Hausmittel und Therapien bei einer Rippenfellentzündung möglich sind.

Mann hat Schmerzen wegen Rippenfellentzündung
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Kurzübersicht

Was ist eine Rippenfellentzündung? Es handelt sich um eine Entzündung der Pleura, auch Brustfell genannt (Lungenfell und Rippenfell). Sie besteht aus dem Lungenfell und Rippenfell.

Symptome: Starke, atemabhängige Schmerzen, typischerweise im Brustkorb und Rücken. Außerdem rasselnde Atemgeräusche und trockener Reizhusten.

Behandlung: Schmerzmittel, bei bakteriellen Entzündungen außerdem Antibiotika. Betroffene sollten sich schonen.

Artikelinhalte im Überblick:

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Was ist eine Rippenfellentzündung?

Bei einer Rippenfellentzündung handelt es sich um eine Entzündung des Brustfells (Lungenfell und Rippenfell), der sogenannten Pleura. In der Medizin werden auch die Begriffe Brustfellentzündung, Pleuritis oder Pleurainfektion verwendet. Die Pleura kleidet den Brustraum von innen aus und dient in erster Linie dem Schutz der empfindlichen Lungenflügel. Früher war die Erkrankung als "Seitenkrankheit" bekannt, nachdem sie meist zu starken Schmerzen im Brustkorb führt und Patient*innen sich die betroffene Seite halten. Häufig tritt sie als Komplikation von verschleppten Infektionen der Atemwege auf.

Kommt es zur Rippenfellentzündung, entsteht ein klebriger (fibrinöser) Belag und die Pleurablätter reiben aneinander. Nachdem vor allem das äußere Rippenfell reich an sensiblen Nerven ist, führt das bei jedem Atemzug und jeder Bewegung des Brustkorbs zu extrem starken Schmerzen. Meist ist dabei nur eine Brustseite betroffen, da die beiden Pleurahöhlen voneinander getrennt sind.

Rippenfellentzündung: Typische Symptome

Bei der Pleuritis unterscheidet man zwei Formen, die jeweils durch typische Symptome und klassische Verläufe gekennzeichnet sind: die trockene Rippenfellentzündung (Pleuritis sicca) und die feuchte Rippenfellentzündung (Pleuritis exsudativa) mit Pleuraerguss.

Pleuritis sicca – stechende Schmerzen beim Einatmen

Bei der trockenen oder fibrinösen Entzündung des Rippenfells kommt es zu charakteristischen scharfen, stechenden Schmerzen im Brustkorb und Rücken beim Atmen, Niesen oder Husten. Sie entstehen durch das Aneinanderreiben der verklebten Pleurablätter bei der Ein- und Ausatmung. Begleitet sind sie von knisternden, rasselnden Atemgeräuschen beim Abhören.

Meist ist der Schmerz beim Einatmen besonders heftig. Zwischen den Atemzügen haben viele Betroffene keine oder geringere Schmerzen, sodass manche versuchen, durch Luftanhalten oder möglichst geringe Atembewegungen die Beschwerden zu lindern. Da Druck Erleichterung bringt, halten sich Betroffene meist die schmerzende Seite mit dem Arm oder legen sich darauf.

Hauptsymptome der trockenen Rippenfellentzündung:

  • Starke, atemabhängige Schmerzen im Brustkorb oder Rückenschmerzen
  • Trockener Reizhusten
  • Rasselnde Atemgeräusche
  • Schonatmung
  • Schonhaltung
  • Kein Fieber oder nur leicht erhöhte Temperatur

Pleuritis exsudativa – Druckgefühl auf der Brust und Fieber

Die feuchte Rippenfellentzündung entwickelt sich meist aus der trockenen Form. Zunächst verspüren Betroffene Erleichterung, da die extremen atemabhängigen Schmerzen nachlassen. Die Ursache liegt jedoch in der zunehmenden Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuraspalt, sodass die beiden Blätter nicht mehr aneinander kleben und reiben. De facto handelt es sich also um eine Verschlimmerung des Befundes.

Die Symptome richten sich nach der Größe des Pleuraergusses:

Je nach Ursache der Brustfellentzündung kommt es mitunter auch zu Symptomen wie Unwohlsein, Gewichtsverlust, Nachtschweiß oder Gelenkschmerzen.

Alarmzeichen bei Rippenfellentzündung

Starke, anhaltende oder plötzlich auftretende Brustschmerzen sollten ärztlich abgeklärt werden. Auch akute Atemnot oder Kurzatmigkeit sowie Blaufärbung der Haut (Zyanose) sind Gründe, möglichst schnell eine*n Ärztin*Arzt aufzusuchen. Denn hinter den genannten Beschwerden können sich auch schwerwiegende Erkrankungen wie ein Herzinfarkt, eine durch Bakterien ausgelöste Lungenentzündung oder der Verschluss eines Lungengefäßes verbergen.

Therapie bei Rippenfellentzündung: Was tun?

Die Behandlung der Rippenfellentzündung hat zwei wesentliche Ziele. Zum einen müssen die zugrunde liegende Erkrankung und zum anderen die oft sehr starken Schmerzen behandelt werden.

Ist eine durch Bakterien hervorgerufene Lungenentzündung die auslösende Erkrankung für eine Brustfellentzündung, sind Antibiotika das Mittel der Wahl. Virale Infektionen können ohne Medikamente ausheilen und werden häufig nur symptomatisch behandelt. Es gibt aber auch Wirkstoffe, die gezielt gegen Viren vorgehen (Virostatika). Sind Arzneimittel die Auslöser, sollten diese nach ärztlicher Rücksprache abgesetzt werden.

Um die zum Teil sehr heftigen Schmerzen bei Rippenfellentzündungen zu lindern, können Betroffene Schmerzmittel einnehmen. Dazu gehören zum Beispiel nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie die Wirkstoffe Ibuprofen oder Indomethacin, die gleichzeitig gegen die Entzündung wirken.

Therapie beim Pleuraerguss

Eine Entfernung der Flüssigkeitsansammlung zwischen den Blättern ist sinnvoll, wenn der Pleuraerguss auf die Lungen drückt oder sogar das Herz zur Seite drängt. Mögliche Verfahren sind die Pleurapunktion oder eine Pleuradrainage. Ein Pleuraerguss kann jedoch auch durch andere schwerwiegende Erkrankungen wie eine Herzbeutelentzündung, ein Herzinfarkt oder ein Verschluss eines Lungengefäßes ausgelöst werden. Diese erfordern in der Regel eine sofortige Behandlung.

Hausmittel können Symptome der Rippenfellentzündung lindern

Eine Rippenfellentzündung gehört immer in ärztliche Behandlung. Dennoch kann man selbst einiges tun, um die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu unterstützen:

  • Wichtig ist viel Ruhe, damit der Körper seine Selbstheilungskräfte aktivieren kann.

  • Außerdem sollte man auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, vor allem wenn die Pleuritis von Fieber begleitet wird.

  • Warme Brustwickel sind ein wirksames Hausmittel bei Rippenfellentzündung und können die Schmerzen lindern. Sie entspannen die Muskulatur und fördern die Durchblutung und damit die Heilung. Den Brustwickel allerdings sofort entfernen, wenn er abgekühlt ist.

  • Nach einer Rippenfellentzündung helfen Atemübungen, die Muskulatur wieder zu dehnen und zu aktivieren, die aufgrund der Schonatmung oft eingeschränkt ist. Dabei mehrmals täglich bewusst und tief bis in die Lungenspitzen ein- und wieder ausatmen.

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Gute Prognose bei unkompliziertem Verlauf der Pleuritis

Bei unkomplizierten Rippenfellentzündungen nach Virusinfektionen heilt die Pleuritis meist schnell und ohne Folgen ab und die Prognose ist entsprechend gut. Ein schwerer Verlauf kann auch ernste Komplikationen nach sich ziehen. Durch die Entzündung und die behinderte Atmung können Rippenfell und Lungenfell verkleben und zur sogenannten Pleuraschwarte zusammenwachsen. Dies kann jedoch durch einen operativen Eingriff wieder gelöst werden.

Rippenfellentzündung: Welche Ursachen stecken dahinter?

Am häufigsten tritt eine Brustfellentzündung als Folgeerscheinung einer akuten Bronchitis, Lungenentzündung oder einer verschleppten Virusinfektion im Brustraum auf. Eine wichtige Rolle spielen hierbei die Erreger von Grippe (Influenza), Mumps und des Pfeifferschen Drüsenfiebers (Epstein-Barr-Virus). Daneben gibt es eine Reihe von Viren und Bakterien, die Entzündungen auslösen können, die sich unter Umständen auf das Rippenfell ausbreiten können. Relativ häufig kommt es zu einem Übergreifen der Infektion bei Lungenentzündungen.

Häufige Ursachen für eine Rippenfellentzündung:

Auch im Rahmen einer Tuberkulose kommt es zur Rippenfellentzündung (Pleuritis tuberculosa), manchmal ist sie auch Symptom einer Autoimmunerkrankung wie zum Beispiel der rheumatoiden Arthritis oder des Lupus erythematodes. Außerdem tritt sie bei Ausbruch einer HIV-Infektion (AIDS) auf. Pleuritiden entstehen unter Umständen auch nach Herzoperationen. Seltene Auslöser sind Krebserkrankungen der Lunge. In manchen Fällen können keine Ursachen gefunden werden, dann sprechen Fachleute von einer idiopathischen Pleuritis.

Diagnose Pleuritis: So erkennt man eine Rippenfellentzündung

Zu Beginn der Diagnose steht die ausführliche ärztliche Befragung (Anamnese). Anschließend folgt die gründliche körperliche Untersuchung mit besonderem Fokus auf den Brustkorb, vor allem der schmerzenden Region. Dazu gehören unter anderem das Abhören der Lunge, das Abklopfen und das Abtasten des Brustkorbs.

In der Regel wird bei Verdacht auf eine Rippenfellentzündung eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs gemacht. Dadurch lassen sich Luftansammlungen, Flüssigkeit im Pleauraspalt oder Hinweise auf eine Lungenentzündung erkennen. Auch mittels Ultraschalluntersuchung (Sonografie) kann ein Pleuraerguss sichtbar gemacht werden.

Weiterführende Untersuchungen:

  • Computertomografie (CT)

  • Blutanalysen

  • Pleurapunktion (Untersuchung der Flüssigkeit aus dem Pleuraspalt)

  • Elektrokardiogramm (EKG)  

Rippenfellentzündung vorbeugen – Grunderkrankung behandeln

Um einer Rippenfellentzündung vorzubeugen, sollten Grunderkrankungen frühzeitig und konsequent behandelt werden. Dazu gehören alle Maßnahmen, die das Immunsystem stärken sowie akute Entzündungen der Atemwege auszukurieren. Ist die Grunderkrankung bereits ausgebrochen, kann die Brustfellentzündung eventuell durch eine korrekte und ausreichende Behandlung verhindert werden.

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