Ringelröteln: Symptome bei Erwachsenen und Kindern
Ringelröteln (Erythema infectiosum) werden durch Viren verursacht und zählen zu den typischen Kinderkrankheiten, obwohl auch Erwachsene daran erkranken können. Wie erfolgt die Ansteckung, welche Symptome sind typisch und wie gefährlich ist die Infektion während der der Schwangerschaft?
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Kurzübersicht: Ringelröteln
Was sind Ringelröteln? Bei Ringelröteln handelt es sich um eine von Viren übertragene Infektionskrankheit, die vorwiegend bei Kindern vorkommt. Auch Erwachsene können erkranken. Nach einer Infektion mit Ringelröteln besteht eine lebenslange Immunität.
Ursache: Auslöser der Erkrankung ist das Parvovirus B19, das in der Regel per Tröpfcheninfektion übertragen wird. Auch können die Viren per Schmierinfektion über kontaminierte Gegenstände in den Organismus gelangen.
Symptome: Neben allgemeinen Krankheitszeichen wie Fieber tritt ein charakteristischer großfleckiger Ausschlag auf.
Therapie: In der Regel ist keine gezielte Behandlung erforderlich. Gegen Fieber und Schmerzen können entsprechende Medikamente eingenommen werden.
Vorbeugen: Eine Impfung ist aktuell nicht verfügbar.
Im Überblick:
- Was sind Ringelröteln?
- Ansteckung & Inkubationszeit
- Symptome
- Gefahr in der Schwangerschaft
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugen & Impfung
Was sind Ringelröteln?
Ringelröteln werden auch als Erythema infectiosum bezeichnet und sind nicht mit den Röteln verwandt. Sie werden nicht durch das Röteln-Virus, sondern durch das Parvovirus B19 verursacht, das nur beim Menschen vorkommt.
Vom späten Winter bis Frühsommer treten die häufigsten Infektionen auf, vor allem in Kindergärten und Schulen. Kinder bis zum Schulalter sind am häufigsten von Ringelröteln betroffen, aber auch ältere Kinder und Erwachsene können erkranken. Nach der Infektion besteht ein lebenslanger Immunschutz gegen Ringelröteln.
Ursache, Infektion und Inkubationszeit von Ringelröteln
Ursache der Ringelröteln sind Parvoviren. Diese sind äußerst widerstandsfähig, auch an der Luft. Der häufigste Ansteckungsweg ist die Tröpfcheninfektion beim Husten und Niesen. Eine weitere Infektionsquelle ist mangelnde Handhygiene. Schwangere Frauen können die Infektion auf ihr ungeborenes Kind übertragen.
Die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome (Inkubationszeit) beträgt sieben bis 14 Tage. In dieser Zeit besteht bereits Ansteckungsgefahr: Betroffene sind hochinfektiös. Sobald sich der typische Hautausschlag zeigt, sind die Ringelröteln kaum noch ansteckend.
Da die Viren sehr leicht zwischen Menschen übertragen werden, verbreitet sich Krankheit besonders schnell in Familien und Einrichtungen wie Kindergärten, Kinderheimen und Schulen.
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Ringelrötel: Symptome der Infektion
Ringelröteln zeigen sich durch einen typischen Hautausschlag, der sich schmetterlingsförmig im Gesicht auf Wangen und Nase zeigt. Zum Ausschlag können Juckreiz und Spannungsgefühle kommen. Nach ein bis zwei Tagen entstehen dann auch rote Flecken auf Armen, Beinen und dem Po.
Wenn sich der Ausschlag zurückbildet, erinnert er anRingeln oder Girlanden. Der Ausschlag verblasst nach sieben bis zehn Tagen, kann aber erneut bei Hitze, Stress oder körperlicher Anstrengung auftreten. Nach Abklingen des Ausschlags kann die Haut für etwa vier Wochen trocken und schuppig sein.
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Bei manchen infizierten Kindern und Erwachsenen bleibt der Ausschlag aus. Typisch sind dann bei Ringelröteln folgende Symptome:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen
- allgemeines Krankheitsgefühl
- geschwollene Lymphknoten
Gesellt sich der typische Hautausschlag nicht hinzu, werden die Krankheitszeichen oft mit denen eines grippalen Infekts verwechselt.
Komplikationen sind bei Ringelröteln selten. In wenigen Fällen kommt es zu Gelenkschmerzen oder Gelenkentzündungen, wovon besonders Mädchen und Frauen betroffen sind. Für Menschen mit bestimmten Bluterkrankungen wie beispielsweise Sichelzellanämie können Ringelröteln wegen der Gefahr einer Blutarmut gefährlich werden.
Ringelröteln in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft können Ringelröteln gefährlich werden, da eine Übertragung von der Mutter auf das ungeborene Kind möglich ist. Besonders groß ist das Risiko bis zur 20. Schwangerschaftswoche.
Das Virus beeinträchtigt die Blutbildung des Fötus schwer, sodass es zu einer Fehl- oder Totgeburt kommen kann. Außerdem sind ein Blutmangel (Anämie) und Wassereinlagerungen (Hydrops fetalis) beim Kind möglich. Die größte Gefahr dafür besteht innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen (1. Trimester).
Erzieherinnen, die schwanger und nicht gegen Ringelröteln immun sind (zur Sicherheit sollte das Blut auf Antikörper untersucht werden), bekommen in der Regel ein Beschäftigungsverbot, sobald Ringelröteln im Kindergarten oder in der KiTa auftreten. Asymptomatische Verläufe sind in der Schwangerschaft häufig (30 bis 50 Prozent).
Ein infiziertes Ungeborenes benötigt Bluttransfusionen, damit ausreichend rote Blutkörperchen (Erythrozyten) in seinem Blutkreislauf vorhanden sind. Die Übertragung erfolgt mittels einer Injektion der Erythrozyten in die Nabelschnur oder die Bauchhöhle des Ungeborenen.
Ringelröteln: Diagnose der Kinderkrankheit
Ringelröteln werden anhand des typischen Hautausschlags diagnostiziert. In unklaren Fällen und in der Schwangerschaft kann auch eine Blutuntersuchung zum Nachweis von Antikörpern gegen Parvovirus B19 erfolgen.
Nach einer Ansteckung mit Ringelröteln vermehrt sich das Virus in den Vorstufen von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und hemmt so deren Bildung im Knochenmark. Die Anzahl der Erythrozyten im Blut ist daher während der sieben bis elf Tage andauernden sogenannten Erythropoese-Hemmung vermindert, was sich mithilfe eines Bluttests ebenfalls nachweisen lässt.
Bei Betroffenen lassen sich die Viren zudem auch in Gewebeproben von geröteten Hautstellen sowie im Speichel nachweisen.
Ungeborene Kinder im Mutterleib bilden diese Antikörper häufig nicht. Um dennoch festzustellen, ob der Embryo oder Fötus infiziert ist, können die Viren mittels labortechnischer Untersuchungsmethoden auch direkt im Fruchtwasser nachgewiesen werden.
Therapie: Wie werden Ringelröteln behandelt?
Ringelröteln selbst können nicht ursächlich behandelt werden, da es gegen die Viren keine wirksamen Medikamente gibt. Weil die Erkrankung jedoch in der Regel harmlos ist und meist ohne Komplikationen abheilt, ist eine Behandlung auch nicht erforderlich. Gegen das Fieber können schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol gegeben werden sowie Mittel gegen den möglicherweise bestehenden Juckreiz.
Bei Fieber und Schmerzen sind eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die Einhaltung von Bettruhe sinnvoll. Nach dem Abklingen der Hautrötungen können für Kinder geeignete Hautpflegeprodukte gegen die trockene Haut verwendet werden.
Lassen sich Ringelröteln vorbeugen?
Gegen den Erreger von Ringelröteln gibt es bislang keine Impfung. Personen mit erhöhtem Risiko aufgrund bestehender Blutarmut oder eingeschränktem Immunsystem sowie Schwangere sollten den Kontakt zu Betroffenen unbedingt vermeiden. Einfache Schutzmaßnahmen verringern das Risiko für eine weitere Ansteckung:
- Kontakt mit infizierten Menschen meiden.
- Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife.
- Nicht mit ungewaschenen Händen ins Gesicht greifen.
- Schwangere sollten ihre Antikörper gegen Ringelröteln überprüfen lassen, vor allem bei Kontakt mit Kindern unter sechs Jahren.
- Schwangere, die nicht immun sind, sollten Kindergärten meiden, in denen Ringelröteln auftreten.
Bei erfolgtem Kontakt mit Infizierten empfiehlt sich gründliches Händewaschen, um die Gefahr für eine Ansteckung mit Ringelröteln zu senken.
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