Ringelflechte (Tinea corporis): Ansteckung und Behandlung

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Die Ringelflechte ist eine ansteckende Pilzinfektion der Haut, die durch Fadenpilze verursacht wird. Typisch für die Ringelflechte sind rötliche, runde Hautflecken mit einem ausgeprägten roten Rand. Wie steckt man sich an und was hilft gegen Ringelflechte?

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© Getty Images/HengDao

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Wie fängt Ringelflechte an? Im Anfangsstadium sind rötliche runde Flecken mit einem dunkleren, leicht erhabenen Rand typisch für eine Ringelflechte.

Wie bekommt man Ringelflechte? Die Pilzinfektion überträgt sich über den Kontakt mit infizierten Menschen oder Tieren oder über Gegenstände wie Handtücher und Sportgeräte.

Was kann man gegen Ringelflechte tun? Ringelflechte wird mit einer Antipilz-Salbe (Antimykotika) oder bei einer tiefergehenden Infektion mit entsprechenden Tabletten behandelt.

Wie lange dauert es, bis die Ringelflechte weggeht? Pilzinfektionen sind hartnäckig: Die Behandlung sollte sich über mehrere Wochen erstrecken, damit die Ringelflechte nicht wiederkommt.

Artikelinhalte im Überblick:

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Was ist Ringelflechte?

Die Ringelflechte ist eine Pilzinfektion (Dermatomykose), welche vor allem die Haut an Rumpf, Armen, Beinen und Gesicht befällt. Fachleute nennen sie deshalb auch "Tinea corporis" (corpus = Rumpf, Körper).

An den betroffenen Hautstellen zeigen sich erhabene und gerötete, manchmal auch schuppende Flecken, die von einem dunkleren Rand umgeben sind. Dieser Ring hat der Erkrankung ihren Namen gegeben.

Ringelflechte ist die weltweit häufigste Pilzerkrankung der Haut. Das Risiko, im Laufe des Lebens daran zu erkranken, beträgt 10 bis 20 Prozent. Am häufigsten sind Jugendliche und junge Erwachsene betroffen.

Ringelflechte: Ursachen und Risikofaktoren

Ringelflechte wird durch Fadenpilze (Dermatophyten) ausgelöst, die sich in der obersten Hautschicht einnisten und sich von Hornsubstanz (Keratin) ernähren. Häufige Erreger sind etwa Trichophyton rubrum oder Microsporum canis. Sie werden durch den direkten Kontakt mit erkrankten Menschen oder Tieren übertragen.

Auch über kontaminierte Gegenstände oder Oberflächen (wie Sportmatten, Kleidung oder Handtücher) ist eine Ansteckung mit den Pilzen möglich. Die Inkubationszeit, also Dauer zwischen Ansteckung und Auftreten der ersten Symptome, beträgt ein bis drei Wochen.

Einige Faktoren begünstigen das Auftreten einer Hautpilz-Infektion:

  • warme und feuchte Umgebung
  • übermäßiges Schwitzen
  • gemeinsame Nutzung von Handtüchern und Kleidung
  • Sportarten mit Körperkontakt
  • luftundurchlässige Kleidung
  • andere Pilzerkrankungen (wie Fußpilz)
  • Familienmitglieder, die an Ringelflechte leiden
  • enger Kontakt zu Tieren
  • Immunschwäche
  • Diabetes mellitus 
  • Einnahme von Antibiotika

Wie ansteckend ist die Ringelflechte?

Das Ansteckungsrisiko ist nur mäßig hoch: Die Wahrscheinlichkeit für eine Ansteckung innerhalb einer Schulklasse liegt bei zehn Prozent, innerhalb der Familie bei zehn bis 30 Prozent. Nach begonnener Behandlung besteht sehr schnell kein Ansteckungsrisiko mehr.

Symptome der Ringelflechte

Typisch für eine Ringelflechte ist ein runder, rötlicher Fleck mit einem roten Rand, der zur Schuppung neigt, über das Hautniveau erhaben ist und jucken kann. Mit fortschreitender Infektion können mehrere der Flecken zu einer großen, landkartenartigen Fläche zusammenfließen.

Der Ausschlag tritt an Bauch, Rücken, Armen, Beinen und Gesicht auf, bei Kindern und Jugendlichen vor allem am Rumpf.

Darüber hinaus unterscheiden sich die Symptome je nach Form der Ringelflechte:

  • Tinea corporis superficialis: Bei der oberflächlichen Form der Ringelflechte bleibt die Entzündung auf die oberen Hautschichten beschränkt, es kommt somit nur zu einer geringen entzündlichen Reaktion.

  • Tinea corporis profunda: Bei der tiefen Form der Ringelflechte kommt es zu ausgeprägten Entzündungen in Form von flüssigkeitsgefüllten Bläschen. Weitere Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit und geschwollene Lymphknoten können hinzukommen. Die tiefe Form der Ringelflechte tritt vor allem in der Bart- und Halsregion bei Männern sowie an den Unterarmen und am behaarten Kopf bei Kindern auf.

Ringelflechte: Untersuchungen und Diagnose

Hautärzt*innen können die Ringelflechte meist schon aufgrund ihres typischen Aussehens erkennen. Ihnen fällt auch die Unterscheidung zwischen Ringelflechte und Röschenflechte leicht, die von Laien oft verwechselt werden.

Zusätzlich wird oft ein wenig Haut abgeschabt und unter dem Mikroskop auf das Vorhandensein von Pilzen untersucht. Das Anlegen einer Kultur im Labor gibt dann Gewissheit.

Ringelflechte oder Röschenflechte: Was ist der Unterschied?

Beide Hauterkrankungen äußern sich in der Regel durch rötliche Flecken auf der Haut. Während die Flecken der Ringelflechte jedoch einen charakteristischen, abgrenzenden Ring aufweisen, erinnert die Anordnung der Flecken bei der Röschenflechte an Rosenblätter. Außerdem gehen sie meist nicht mit Juckreiz einher.

Im Gegensatz zur Ringelflechte ist die Röschenflechte nicht ansteckend und heilt auch ohne Behandlung nach einigen Wochen von selbst ab.

Behandlung: Wie wird eine Ringelflechte therapiert?

Bei der oberflächlichen Form der Ringelflechte genügt meist die Behandlung des Hautausschlages mit einer Salbe, die gegen Fadenpilze wirkt (Antimykotikum). Über die genaue Dosierung entscheiden die behandelnde Ärzt*innen. In der Regel wird die Salbe jedoch ein- bis zweimal täglich über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen aufgetragen.

Von einer Selbstbehandlung mit Hausmitteln wie Apfelessig raten Fachleute hingegen ab.

Bei der tiefen Form der Ringelflechte werden pilzabtötende Medikamente in Form von Tabletten über einen Zeitraum von zwei bis sechs Wochen verschrieben.

Verlauf und Prognose bei Ringelflechte

In den meisten Fällen heilt eine Ringelflechte nach der Behandlung mit einem Antimykotikum folgenlos aus. Allerdings erfordert die Behandlung von Hautpilzen Geduld: Wird die Therapie nicht konsequent genug durchgeführt, kann es zu Rückfällen kommen.

Breitet sich die Ringelflechte in Hautfalten oder an feuchten Hautstellen aus, kann es zusätzlich zu einer bakteriellen Infektion kommen.

Vorbeugung: Wie lässt sich eine Ringelflechte verhindern?

Die besten Maßnahmen zur Vorbeugung einer Ringelflechte sind das Tragen von locker sitzender Kleidung und das Trocken- und Sauberhalten der Haut. Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollte auf die gemeinsame Benutzung von Handtüchern, Haarbürsten oder ähnlichen Utensilien verzichtet werden. Bei Sportmatten ist sorgfältige Hygiene erforderlich.

Infizierte Menschen und Tiere sollten schnellstmöglich behandelt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Bei Epidemien in Kindertagesstätten oder Schulen sollten alle Kinder untersucht und entsprechend behandelt werden.

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