Rachenentzündung (Pharyngitis): Was hilft gegen die Halsschmerzen?
Charakteristisch für eine Rachenentzündung (Pharyngitis) sind Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Während die akute Form meist im Rahmen einer Erkältung auftritt, hat die chronische Rachenentzündung andere Auslöser. Welche Hausmittel und Medikamente die Halsentzündung lindern.
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Kurzübersicht: Rachenentzündung (Pharyngitis)
Definition: Entzündung der Rachenschleimhaut, die akut oder chronisch auftreten kann.
Ursachen: Häufig virale oder bakterielle Erreger, bei der chronischen Form mechanische Beanspruchung des Rachens.
Diagnose: Untersuchung des Halses und Rachens, bei Verdacht auf Bakterien hilft ein Abstrich von der Rachenschleimhaut.
Hausmittel: Gurgellösungen, Lutschtabletten und viel trinken können eine akute Halsentzündung oft lindern. Bei schweren Symptomen helfen mitunter entzündungshemmende Medikamente.
Artikelinhalte im Überblick:
Was ist eine Rachenentzündung?
Der Begriff akute Rachenentzündung (Pharyngitis) bezeichnet verschiedene Entzündungen im Rachen, die als Hauptsymptom Halsschmerzen haben. Meist treten sie gehäuft im Herbst und Winter durch eine Infektion der oberen Atemwege auf.
Die Dauer der Beschwerden beträgt nicht länger als 14 Tage in der akuten Form. Bei der chronischen Rachenentzündung ist die Dauer der Beschwerden mindestens drei Monate.
Hausmittel gegen Rachenentzündung
Gut wirksam sind bei einfachen Infekten Hausmittel gegen die Schmerzen. Hilfreich ist, den Hals zu befeuchten, beispielsweise durch das Lutschen von Halsbonbons oder Lutschtabletten und das Gurgeln mit einer Salzlösung oder Salbeitee aus der Apotheke oder Drogerie. Wichtig ist, dabei auch ausreichend zu trinken, um so die Schleimhäute feucht zu halten. Der Hals sollte durch einen Schal oder ein Tuch warmgehalten werden.
Klassische Hausmittel gegen Halsschmerzen bei einer Rachenentzündung sind:
- warme Halswickel
- warme Kräutertees mit Honig
- Inhalation mit Salzwasser oder Kamillentee
- Gurgellösungen
Bessern sich die Beschwerden der Rachenentzündung nicht innerhalb weniger Tage oder kommt Fieber hinzu, muss unbedingt ein*e Arzt*Ärztin aufgesucht werden.
Was hilft bei einer Rachenentzündung?
Bei einer durch Erkältungsviren ausgelösten akuten Rachenentzündung erfolgt eine symptomatische Behandlung. Der Einsatz von Antibiotika ist nicht sinnvoll, da diese nur gegen Bakterien wirken. Erst wenn eine schwere nachgewiesene bakterielle Infektion nach Rachenabstrich vorliegt, ist die Gabe eines passenden Antibiotikums möglicherweise angezeigt. Bei Streptokokken ist Penicillin wirksam.
Eine chronische Rachenentzündung kann nur durch das Meiden der auslösenden Stoffe dauerhaft bekämpft werden. Dann klingt die Entzündung normalerweise innerhalb weniger Wochen wieder ab. Für die Behandlung der chronischen Rachenentzündung, die durch eine Strahlentherapie verursacht wurde, gibt es künstlichen Speichel (Glandosane).
Zur Linderung der Halsschmerzen können Schmerzmittel, wie Diclofenac, Paracetamol oder Ibuprofen, oder auch Halstabletten eingenommen werden.
Was sind Symptome einer akuten Rachenentzündung?
Als erstes Symptom wird häufig ein Kratzen im Hals mit Schluckbeschwerden bemerkt. Daraus werden schnell richtige Halsschmerzen, die auch in die Ohren ausstrahlen können. Der Hals fühlt sich oft trocken und unangenehm rauh an, was mit häufigem Räuspern einhergeht. Bei der akuten Infektion können Fieber und weitere Erkältungssymptome wie Schnupfen, Heiserkeit und Husten auftreten. Meist sind zudem die Lymphknoten geschwollen und schmerzen.
Die Infektion kann auch auf den Kehlkopf oder die Stimmbänder übergehen (Laryngitis). Dann tritt zusätzlich Heiserkeit auf.
Meist verlaufen die Beschwerden der akuten Rachenentzündung ohne Komplikationen und verschwinden durchschnittlich innerhalb von drei bis fünf Tagen wieder.
Beschwerden einer chronischen Rachenentzündung
Bei einer chronischen Rachenentzündung sind leichte Beschwerden über längere Zeit hinweg vorhanden. Dabei besteht ein trockenes Gefühl im Hals. Patient*innen räuspern sich häufig und haben oft das Gefühl, etwas im Hals zu haben (Globus-Syndrom).
Ursachen der akuten und chronischen Rachenentzündung
Eine akute Pharyngitis wird in den meisten Fällen durch Viren (Adeno-Viren, Influenza-Viren, Parainfluenza-Viren) ausgelöst. Nur in seltenen Fällen sind Bakterien, dann meist Streptokokken, der Auslöser der Rachenentzündung. Sehr selten ist das Epstein-Barr-Virus die Ursache der Pharyngitis.
Die chronische Pharyngitis hat andere Ursachen. Hier sind keine Erreger für die Halsentzündung verantwortlich, sondern mechanische Ursachen wie
- übermäßiges Rauchen,
- trockene Raumluft,
- Reflux (Rückfluss von reizender Magensäure in die Speiseröhre),
- Sodbrennen oder
- eine Strahlentherapie im Halsbereich.
Diagnose der Pharyngitis
Im Rahmen der Anamnese lässt sich der*die Arzt*Ärztin die Symptome und die Krankheitsgeschichte schildern. Danach erfolgt eine körperliche Untersuchung, im Fokus steht der Rachen. Bei einer akuten Entzündung erscheint die Rachenschleimhaut gerötet und entzündet. Wenn Schnupfen vorhanden ist, ist auch Schleim im Rachen sichtbar.
Bei einer zusätzlich bestehenden Mandelentzündung (Angina tonsillaris) sind stark geschwollene, rote Mandeln mit Belägen zu erkennen. Wurden die Mandeln entfernt, sind die Schleimhäute der Seitenstränge rot und geschwollen.
Chronische Rachenentzündung feststellen
Bei der chronischen Rachenentzündung werden zwei Formen unterschieden:
Atrophische Form (Pharyngitis atrophicans et sicca) – Lymphatisches Gewebe im Rachenbereich bildet sich zurück.
Hypertrophische (oder hyperplastische) Form (pharyngitis hyperplastica) – Gewebewucherung im Rachen.
Beide Erkrankungen können Fachleute beim Blick in den Rachenraum erkennen. Bei der atrophischen Form ist eine zarte, blasse und trockene Rachenschleimhaut sichtbar, die Beläge aufweist. Bei der hypertrophischen Pharyngitis sind oft Wucherungen der Lymphzellen im Rachen und Rötungen der Schleimhaut sichtbar.
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