UV-Licht kann helfen

Sonnenlicht und Solarium bei Psoriasis: Empfehlenswert oder nicht?

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Bei vielen Menschen mit Schuppenflechte (Psoriasis) bessern sich die Beschwerden im Sommer durch das Sonnenlicht. Doch zu viel UV-Strahlung kann schaden. Was Betroffene beim Sonnenbaden beachten sollten und warum häufige Solariumbesuche nicht empfehlenswert sind.

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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Ist Sonne gut bei Psoriasis? Ja, moderates Sonnenlicht kann Symptome bei Psoriasis lindern. UV-Strahlen der Sonne reduzieren Hautentzündungen und verlangsamen die Produktion von Hautzellen. Es ist jedoch wichtig, Sonnenbrand zu vermeiden.

Ist ein Solariumbesuch bei Psoriasis eine gute Idee? Nein, die UV-Strahlung der Sonnenbank erhöht das Hautkrebsrisiko. Eine medizinische Lichttherapie zielt hingegen nur punktuell und in kleinen Dosen auf entzündliche Psoriasis-Herde und berücksichtigt beispielsweise den Hauttyp von Patient*innen.

Artikelinhalte im Überblick:

Wie sieht Schuppenflechte aus? Bilder der Psoriasis

Sonnenlicht kann sich bei Psoriasis positiv auswirken

Bei vielen Menschen mit entzündlichen Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Neurodermitis kann ein gewisses Maß an Sonnenlicht die Symptome lindern.

Und das gleich aus mehreren Gründen:

  1. Die ultravioletten Strahlen der Sonne wirken entzündungshemmend.

  2. Die bei Psoriasis stark beschleunigte Teilung von Hautzellen wird durch die Sonneneinstrahlung verlangsamt.

  3. Der Körper produziert mehr Vitamin D, das Fachleuten zufolge eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Schuppenflechte spielen könnte.

Im Sommer und vor allem im Urlaub bessert sich daher in vielen Fällen die Haut von Psoriasis-Patient*innen.

Psoriasis: Zu viel Sonnenlicht schädlich

Auch wenn Sonnenlicht das Hautbild bei Schuppenflechte verbessern kann, sollte auf ausreichend Sonnenschutz geachtet werden. Ist die Sonneneinstrahlung zu stark, kann es zu einem Sonnenbrand kommen. Dieser kann bei Psoriasis einen neuen Schub auslösen.

Zu häufige intensive Sonneneinstrahlung fördert zudem auch bei Menschen mit Schuppenflechte die Hautalterung mit Faltenbildung und Altersflecken. Außerdem begünstigt zu viel Sonne die Entstehung von schwarzem und hellem Hautkrebs.

Erhöhtes Hautkrebs-Risiko

Weltweit nimmt die Zahl der Hautkrebserkrankungen seit Jahren zu. Allein in Deutschland erkranken jährlich zwischen 280.000 und 300.000 Menschen an Hautkrebs. Etwa 4.000 der Erkrankten sterben jährlich.

Psoriasis: Das gilt es beim Sonnenbaden zu beachten

Sonnenbaden ist generell – und insbesondere für Menschen mit Psoriasis – nur dann zu empfehlen, wenn ausreichende Schutzvorkehrungen getroffen werden. Dazu gehören beispielsweise:

  • Meiden der Mittagshitze, wenn die UV-Strahlung besonders stark ist

  • Tragen von Kopfbedeckung mit Nacken- und Ohrenschutz sowie sonnendichter, luftiger Kleidung

  • Anwendung von Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 30+)

Bei Schuppenflechte empfiehlt sich eine Sonnencreme für besonders sensible Haut. Betroffene können sich in der Apotheke oder von ihrem*ihrer Dermatolog*in beraten lassen.

Solarium bei Psoriasis – besser nicht!

Im Winter, wenn die Sonne hierzulande kaum scheint, nutzen viele Menschen das Solarium. Doch die UV-Strahlung der künstlichen Sonnenbank kann Sonnenbrände auslösen und die Entstehung von Hautkrebs begünstigen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Solarien in die höchste Kategorie krebserregender Faktoren ein, zu der beispielsweise auch Tabak oder Asbest gehören.

Vor allem das Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken, steigt bei häufiger Nutzung von Solarien. Bei Personen, die bis zum Alter von 35 Jahren regelmäßig Solarien aufsuchen, verdoppelt sich die Erkrankungsgefahr.

Solarium ersetzt keine Psoriasis-Lichttherapie

Solarien-Besuche können eine therapeutische Bestrahlung nicht ersetzen. Denn Sonnenbänke zum Bräunen erlauben keine genaue Kontrolle des Lichtspektrums oder der Dosierung.

Menschen mit Psoriasis sollten deshalb mit ihrem*ihrer Hautarzt*Hautärztin über eine mögliche Lichttherapie als Alternative sprechen. Bei einer ärztlich verordneten Lichttherapie können Faktoren wie der individuelle Hauttyp oder die Einnahme von Medikamenten, die die Haut lichtempfindlicher machen, berücksichtigt werden. Auch Nebenwirkungen wie ein möglicherweise höheres Krebsrisiko lassen sich besser überwachen.

Am häufigsten wird bei der Schuppenflechte die Schmalband-UVB-Lichttherapie angewandt. Eine weitere Möglichkeit ist die sogenannte PUVA-Therapie, bei der UVA-Licht zum Einsatz kommt. Zusätzlich wird das Medikament Psoralen verwendet, das die Wirkung der Strahlung verstärkt.

In der Regel sind bei einer Phototherapie mehrere Bestrahlungen pro Woche notwendig. Bei etwa 50 bis 90 von 100 Patient*innen bessern sich die Hautveränderungen deutlich oder verschwinden ganz.

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