Schuppenflechte: Wenn nur die Hand betroffen ist
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüftPsoriasis pustulosa palmoplantaris ist eine seltene Form der Schuppenflechte. Sie befällt ausschließlich Handteller und Fußsohlen und kann für die Betroffenen sehr schmerzhaft sein. Was zu den Ursachen der Hauterkrankung bekannt ist und welche Therapie bei Schuppenflechte an der Hand infrage kommt.
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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten
Wie sieht Schuppenflechte auf der Hand aus? An den Händen und Füßen kann sich Schuppenflechte als rote, entzündete und schuppige Hautstellen zeigen. Die Haut kann rissig und trocken sein, manchmal mit einem silbrigen Schimmer auf den Schuppen. Es kann zu einer Verdickung der Haut oder Nägel kommen.
Wie bekommt man Schuppenflechte an den Händen weg? Da die Hände ständig beansprucht sind, ist die Behandlung herausfordernd. Neben Cremes und Salben mit Kortison können Lichttherapie, orale Medikamente mit Methotrexat und Biologika verschrieben werden.
Welche Creme bei Schuppenflechte an den Händen? Hilfreiche Inhaltsstoffe sind Harnstoff (Urea), Salicylsäure gegen Schuppen oder Kortikosteroide wie Kortison.
Artikelinhalte im Überblick:
Was bedeutet Schuppenflechte an der Hand?
Die Psoriasis pustulosa palmoplantaris, auch Psoriasis palmaris et plantaris oder Psoriasis pustulosa vom Typ Königsbeck-Barber genannt, ist eine seltene Form der Schuppenflechte. Es bilden sich oft innerhalb weniger Stunden kleine gelbe Pusteln an Handtellern und Fußsohlen.
Ihr meist gelblicher Inhalt ist nicht infektiös. Nach wenigen Tagen verfärben sich die Pusteln bräunlich und schuppen schließlich ab. Die um die Plaques liegende Haut ist gerötet, oft entstehen tiefe und schmerzhafte Risse.
In der Regel hält die Entzündung mehrere Wochen oder Monate lang an, verschwindet zwischenzeitlich und tritt dann erneut auf. Die chronische Erkrankung verläuft in Schüben, nur selten heilt sie vollständig ab.
Quälende Schmerzen als Symptom
Besonders die tiefen Risse in Handtellern und Fußsohlen verursachen oft quälende Schmerzen. Befindet sich die Entzündung nahe der Gelenke der einzelnen Finger oder Zehen, können diese auch schmerzen.
Alltägliche Handgriffe und
- Stehen,
- Gehen oder
- Schreiben
sind nur mühsam möglich und schränken die Betroffenen in ihrer Leistungsfähigkeit erheblich ein.
Viele Patient*innen fühlen sich durch ihre deutlich sichtbare Erkrankung ausgegrenzt und gemieden. Manche Mitmenschen reagieren auf die Pusteln mit Ekel und Angst vor Ansteckung, obwohl diese nicht infektiös sind.
Die Psoriasis pustulosa palmoplantaris ist abzugrenzen von der pustulösen Variante der "normalen" Psoriasis (Psoriasis vulgaris). Hier treten die Pusteln am gesamten Körper auf. Außerdem leiden Betroffene mit dieser Form unter wiederkehrenden Fieberschüben und allgemeinem Krankheitsgefühl.
Ursachen von Schuppenflechte an der Hand
Die Ursachen für Schuppenflechte an der Hand, die bevorzugt Frauen und Männer mittleren Alters betrifft, sind derzeit noch unbekannt. Ebenfalls noch ungeklärt ist der Zusammenhang zur Psoriasis vulgaris. Bei der Mehrheit der Patient*innen mit einer Psoriasis palmoplantaris finden sich außer den Veränderungen an Hand- und Fußsohlen keine weiteren Schuppenflechtenherde.
Bestimmte genetische Merkmale, die bei Menschen mit einer gewöhnlichen Psoriasis gehäuft auftreten, finden sich bei dieser Sonderform der Schuppenflechte nicht.
Wie bei der gewöhnlichen Schuppenflechte können Stress und belastende Lebensereignisse den Ausbruch einer Psoriasis pustulosa palmoplantaris begünstigen.
Begünstigt Rauchen Psoriasis pustulosa palmoplantaris?
Wahrscheinlich handelt es sich ebenfalls um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise Antikörper gegen körpereigene Strukturen bildet. Im speziellen Fall werden die Bindungsstellen für den Botenstoff Acetylcholin blockiert. Die Substanz Acetylcholin überträgt die Signale von Nervenenden an die Hautzellen.
Eine Besonderheit der Acetylcholinrezeptoren ist, dass sie auch Nikotin binden können. Hier liegt möglicherweise die Erklärung dafür, dass rauchende Personen häufiger an dieser Form der Schuppenflechte erkranken als Nichtraucher*innen.
Behandlung von Schuppenflechte an der Hand
Bei der Behandlung der Psoriasis pustulosa palmoplantaris lassen sich Hautstellen mit einzelnen oder kleinen Pusteln und Plaques lokal mit Glukokortikoiden als Salben, Gels oder Cremes behandeln. Bei großflächigen Veränderungen mit hartnäckigen Rissbildungen wendet der*die Arzt*Ärztin eher eine Therapie mit Tabletten an. Eine vollständige Heilung ist bislang noch nicht möglich.
Behandlungsmöglichkeiten:
Methotrexat: Der Folsäureantagonist hemmt die Funktion des Immunsystems, was zu einer Verringerung der Entzündungsreaktionen im Körper führt. Das hilft, die Überproduktion von Hautzellen zu verlangsamen, Entzündungen zu reduzieren und die Symptome der Psoriasis wie Schuppenbildung, Rötungen und Juckreiz zu lindern.
systemische Retinoide: Sie sind Abkömmlinge von Vitamin A. Bei einer Behandlung hemmen sie die bei Psoriasis auftretende übermäßige Teilung der Hautzellen und wirken antientzündlich. In Studien wurde festgestellt, dass die Einnahme von Retinoiden die Symptome von Schuppenflechte an der Hand erheblich verbessern kann.
orale Photochemotherapie (PUVA): Die Abkürzung PUVA steht für Psoralen plus ultraviolette Strahlung vom Typ A (UVA). Der Wirkstoff Psoralen wird entweder als Tablette eingenommen oder in Form von Salben oder Cremes auf die betroffenen Hautareale aufgetragen. Er sorgt dafür, dass die Haut empfindlicher für die anschließende Bestrahlung mit langwelligem UV-Licht wird. Die charakteristischen Hautveränderungen lassen sich oft deutlich reduzieren.
Glukokortikoide: Eine gute Wirksamkeit in der Behandlung von Psoriasis pustulosa palmoplantaris haben mittelstarke kortikoidhaltige Salben unter einem hydrokolloidalen Verband (spezielle Wundabdeckung).
Ciclosporin: Der Wirkstoff hemmt die Aktivierung von T-Zellen und verringert die Freisetzung entzündungsfördernder Stoffe aus Mastzellen. Dadurch werden die Entzündungsprozesse an der Haut gestoppt. Ciclosporin wird bei Schuppenflechte an der Hand in niedriger Dosierung gegeben.
Biologika (Biologicals): In Einzelfällen kann eine Therapie mit Biologika erwogen werden. Dazu zählen Wirkstoffe wie Efalizumab, Infliximab, Adalimumab oder Etanercept.
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