PMS: Symptome und das hilft beim prämenstruellen Syndrom
Die Brüste spannen und schmerzen, man fühlt sich aufgedunsen und leidet unter Stimmungsschwankungen? PMS zeigt sich mit typischen Symptomen. Das prämenstruelle Syndrom tritt bei vielen Frauen vor der Periode auf. Was gegen die Beschwerden hilft.
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Kurzübersicht: PMS
Was ist PMS? Das prämenstruelle Syndrom (PMS) tritt in der zweiten Hälfte des Zyklus auf und verursacht eine Vielzahl körperlicher und seelischer Beschwerden.
Symptome: Depressive Verstimmungen, Reizbarkeit sowie Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten sind nur einige der unangenehmen Symptome von PMS.
Artikelinhalte im Überblick:
Was ist PMS?
Das prämenstruellen Syndrom (PMS) zählt zu den häufigsten gynäkologischen Beschwerden. Eine wesentliche Rolle beim PMS spielen die hormonellen Veränderungen während des Menstruationszyklus. Nicht immer treten in jedem Zyklus die gleichen Beschwerden auf und auch ihre Stärke kann von Monat zu Monat variieren. Die Symptome tauchen immer in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus auf, also zehn bis 14 Tage, bevor die Regelblutung beginnt. In den ersten beiden Tagen der Periode klingen sie wieder ab.
Es betrifft vor allem Frauen ab dem 30. Lebensjahr. Etwa 75 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter berichten von Beschwerden vor der Menstruation. Die PMS-Symptome können so heftig ausfallen, dass manche Frauen sich nicht mehr in der Lage fühlen zu arbeiten und ihren Alltag zu bestreiten. Die besonders schwere Form des PMS bezeichnen Gynäkolog*innen als prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) oder prämenstruelle Dysphorie. PMDS ist seit dem Jahr 2000 als eigenständige Erkrankung anerkannt.
PMS-Symptome – Körper und Psyche leiden
Das prämenstruelle Syndrom geht mit unterschiedlichen körperlichen und psychischen Beschwerden einher, bisher sind mehr als 150 Symptome bekannt. Nicht jede Frau verspürt alle Symptome in der gleichen Ausprägung. Bei etwa fünf Prozent sind die Beschwerden aber so groß, dass Alltag, Beruf und das soziale Leben erheblich beeinträchtigt sind.
Körperliche Symptome bei PMS
- Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), vor allem im Gesicht, an Augenlidern, Händen, Beinen, Füßen
- Gefühl des "Aufgedunsenseins"
- Schweregefühl in der Brust
- vorübergehende Gewichtszunahme wegen den Wassereinlagerungen
- Spannungsgefühle in der Brust
- Brustschmerzen bei Frauen: Häufige Ursachen und Hilfe und an Brustwarzen bei Berührung
- Bauchschmerzen, Unterleibsschmerzen
- Appetitlosigkeit oder Heißhunger
- Verdauungsstörungen: Völlegefühl, Blähungen, Verstopfung
- Kopfschmerzen, selten Migräne
- Rückenschmerzen
- unreine Haut (Pickel bis hin zu Akne)
Psychische PMS-Symptome
- Stimmungsschwankungen
- depressive Verstimmungen
- Niedergeschlagenheit, Traurigkeit
- Reizbarkeit
- Nervosität
- Aggressivität
- Ängste
- Konzentrationsstörungen
- Schlafstörungen
- vermindertes Selbstwertgefühl
In den Wechseljahren oder nach einer Schwangerschaft können PMS-Symptome verstärkt auftreten – manche Frauen haben in diesen Lebensabschnitten auch erstmalig mit einem PMS zu tun. Tröstlich ist vielleicht, dass das prämenstruelle Syndrom spätestens in der Menopause wieder verschwindet.
Diagnose: wann zum Arzt bei PMS?
Frauen, die unter quälenden und hartnäckigen PMS-Symptomen leiden, sollten ihren Gynäkologen aufsuchen und sich beraten lassen. Das gilt vor allem, wenn das prämenstruelle Syndrom ihre Arbeitsfähigkeit, den Alltag und das soziale Leben beeinträchtigt. Nur ein Arzt kann feststellen, ob ihren Beschwerden tatsächlich ein PMS zugrunde liegt.
Auch gilt es, andere Ursachen für die Symptome auszuschließen, zum Beispiel normale Wechseljahresbeschwerden oder Schilddrüsenerkrankungen. So befragt der Arzt Sie zunächst zu Ihren Beschwerden und Ihrer Krankengeschichte (Anamnese). Die Bestimmung des Hormonspiegels zeigt, ob die Hormone aus dem Gleichgewicht geraten sind.
So lässt sich ein PMS behandeln
Die Behandlung des PMS hängt davon ab, welche Symptome eine Frau in welcher Stärke verspürt. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die dem Körper und der Psyche helfen. Allerdings ist die Wirksamkeit von pflanzlichen Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln und anderen Maßnahmen nicht ausreichend wissenschaftlich belegt oder die Ergebnisse in Studien waren widersprüchlich. Auch Sie selbst können einiges tun, um die Symptome des PMS zu lindern und in den Griff zu bekommen.
Medikamente gegen PMS
Hormonelle Verhütungsmittel verhindern den Eisprung.
Schmerzmittel wirken gegen Kopfschmerzen und Rückenschmerzen; eingesetzt werden Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), zum Beispiel Ibuprofen, Naproxen oder Acetylsalicylsäure (ASS).
Entwässernde Mittel (Diuretika) wirken den Wassereinlagerungen entgegen.
Antidepressiva können Frauen mit starken depressiven Verstimmungen und Stimmungsschwankungen helfen. Eingesetzt werden meist Medikamente aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Frauen sollten sie aber erst einnehmen, wenn sie unter starken Beschwerden leiden und andere Therapien keinen Erfolg gebracht haben.
Pflanzliche Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel
Nahrungsergänzungsmittel wie Kalzium, Vitamin B6 oder Magnesium
pflanzliche Präparate aus Mönchspfeffer oder Nachtkerzenöl; manchen Frauen hilft Tigerlilie, Traubensilberkerze oder Alpenveilchen; Kombinationspräparate, die verschiedene Wirkstoffe enthalten, können ebenfalls sinnvoll sein.
Johanniskraut scheint bei psychischen Beschwerden wirksam zu sein.
Verhaltenstherapie
Dass bei PMS auch die subjektive Einstellung zum eigenen Körper eine Rolle zu spielen scheint, erklärt den Erfolg einer weiteren therapeutischen Maßnahme: der Verhaltenstherapie bei PMS. Sie hat sich in unterschiedlichen Studien als hilfreich erwiesen. Patienten lernen gemeinsam mit ihrem Therapeuten, negative Denkweisen und Verhaltensmuster aufzudecken und durch positive Maßnahmen und Gedanken zu ersetzen. So kann es Frauen gelingen, mit den Beschwerden bei PMS im Alltag besser zurechtzukommen.
Das können Sie selbst bei PMS tun
Frauen sollten sich selbst beobachten und ausprobieren, was ihnen gut tut. Denn ein Patentrezept gegen PMS, das allen Frauen gleichermaßen hilft, gibt es bislang nicht.
Einige Tipps gegem PMS:
Führen Sie am besten einen Menstruationskalender, in dem Sie die Beschwerden des PMS auf einer Skala einstufen und Besonderheiten notieren. Sie bekommen dadurch ein Gefühl dafür, welche Tage bei Ihnen die kritischen sind. Auch lässt der Kalender Rückschlüsse darauf zu, ob Therapien oder Änderungen Ihres Lebensstils erfolgreich sind.
Ernähren Sie sich kohlenhydratreich mit viel Obst und Gemüse (Vitamine, Mineralstoffe) sowie salzarm. Essen Sie nicht zu viele Süßigkeiten.
Verzichten Sie auf Alkohol, Zigaretten und Kaffee.
Bewegen Sie sich viel, am besten an der frischen Luft. Gut sind Ausdauersportarten wie Wandern, (Nordic) Walking, Schwimmen oder Radfahren. Sport hebt außerdem die Stimmung und ist gut fürs Gemüt.
Erlernen Sie eine Entspannungsmethode, zum Beispiel Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson.
Stellen Sie Ihren Alltag, soweit dies möglich ist, auf die zu erwartenden Symptome ein. Manchmal ist es auch gut, Angehörigen Bescheid zu sagen, wenn Krisentage bevorstehen. So haben diese vielleicht mehr Verständnis für Ihre Stimmungsschwankungen.
Nicht jede Frau mit PMS-Symptomen fühlt sich in ihrem Alltag beeinträchtigt. Viele lernen, mit den Beschwerden und den Einschränkungen entspannt umzugehen. Sie treiben Sport, ernähren sich gesund und halten sich in den Tagen vor der Regelblutung zu viel Stress vom Leib. Eine positive Einstellung zu sich selbst und ihrem Körper hilft ihnen, gut durch diese Zeiten zu kommen. Bei Frauen mit schweren Symptomen – also einer prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS) – können verschiedene Therapien die Beschwerden lindern. Sicher ist: Mit der letzten Regelblutung in den Wechseljahren, der Menopause, verschwinden die Beschwerden.
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