Dünne und verletzungsanfällige Haut

Pergamenthaut: Anzeichen, geeignete Pflege und Wundversorgung

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Charakteristisch für Pergamenthaut ist, dass sie dünn, sehr trocken und anfällig für Verletzungen ist. Meistens sind ältere Menschen betroffen, doch auch bei Jüngeren können bestimmte Erkrankungen oder Medikamente die atrophische Haut auslösen. Wie man Pergamenthaut erkennt und worauf man bei der Pflege achten sollte.

Mann mit Pergamenthaut am Ellenbogen
© Getty Images/Yulia Naumenko

Ähnlich wie Pergament erscheint die atrophische Haut. Sie ist sehr trocken und empfindlich, es treten leicht Verletzungen und Wunden auf. An jeder Körperstelle kann Pergamenthaut entstehen, meistens jedoch an besonders beanspruchten Stellen wie den Ellenbogen, Handrücken oder Schienbeine.

Artikelinhalte im Überblick:

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Was ist Pergamenthaut?

Als Pergamenthaut (atrophische Haut) wird ein Zustand bezeichnet, der sich durch eine sehr dünne, trockene bis spröde Haut auszeichnet. Zudem ist sie sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen, sodass Betroffene oft mit größeren Wunden zu kämpfen haben. Zwar sind meistens ältere Menschen betroffen, dennoch ist die Pergamenthaut medizinisch von der Altershaut abzugrenzen. Denn neben dem Alterungsprozess können verschiedene Ursachen wie Medikamente oder Krankheiten eine Pergamenthaut entstehen lassen.

Ursachen für Pergamenthaut

Häufig tritt die Pergamenthaut bei älteren Menschen auf – doch bestimmte Ursachen können dafür sorgen, dass sie bereits im jüngeren Alter auftritt. Die atrophische Haut ist also nicht allein eine Alterserscheinung.

Mögliche Ursachen:

  • Natürlicher Alterungsprozess
  • Mangel an Flüssigkeit
  • Dauerhafte UV-Exposition
  • Medikamente, zum Beispiel Insulin, Kortison, Gerinnungshemmer oder Zytostatika
  • Cushing-Syndrom (Hyperkortisolismus)
  • Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Diabetes insipidus, Lebererkrankungen oder rheumatoide Arthritis
  • Bestrahlung

Bei der Behandlung mit Kortison besteht oftmals die Sorge, dass im schlimmsten Fall Pergamenthaut auftritt. Die Haut wird zwar durch den Wirkstoff dünner und weniger elastisch, dazu muss Kortison allerdings über einen längeren Zeitraum angewendet werden. Zur Pergamenhaut kommt es meistens nur im Rahmen einer langfristigen und hochdosierten Kortison-Therapie. Betroffene sollten ihre Bedenken bei Bedarf mit der*dem behandelnden Ärztin*Arzt besprechen.

Symptome und Anzeichen

Bleibt beim Zusammendrücken der Haut für ein paar Sekunden eine stehende Falte zurück, ist dies ein Anzeichen für Pergamenthaut. Im Gegensatz dazu geht gesunde Haut sofort wieder in ihren Ausgangszustand zurück – es sei denn, die Haut ist nicht ausreichend mit Flüssigkeit versorgt, also dehydriert. Ein weiteres Symptom für Pergamenthaut ist, dass sie gegenüber äußeren Einflüssen sehr empfindlich ist und sie leicht durch einen Stoß oder Kratzer verletzt wird. Sie kann dabei aufreißen und größere Wunden entstehen. Diese heilen meistens nur sehr langsam und können sich durch Infektionen leicht entzünden.

Anzeichen von Pergamenthaut:

  • sehr trockene Haut
  • empfindliche Haut
  • schuppige, spröde Haut
  • Juckreiz
  • leicht glänzende Hautoberfläche
  • bläuliche Hautverfärbungen
  • Blutgefäße scheinen durch
  • Anfälligkeit für Blutergüsse

Diagnose der atrophischen Haut

In der Regel genügt die Blickdiagnose, um Pergamenthaut festzustellen: Schuppige, trockene und durchscheinende Haut sind deutliche Anzeichen. Dazu kommt die Bestimmung des Hautturgors, also des Spannungszustands der Haut, mittels stehender Hautfalte. Dazu wird die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger genommen und eine Hautfalte gebildet. Bleibt sie für ein paar Sekunden stehen, ist der Feuchtigkeitsgehalt der Haut vermindert. Um die Diagnose zu sichern, wird die*der Ärztin*Arzt im Anamnesegespräch nach weiteren Beschwerden fragen, ob Betroffene eine diagnostizierte Grunderkrankung haben oder Medikamente einnehmen.

Pergamenthaut behandeln

Ist eine Grunderkrankung wie das Cushing-Syndrom oder Diabetes mellitus die Ursache für die Pergamenthaut, wird diese entsprechend behandelt. In der Regel verbessern sich dann auch die Symptome der Pergamenthaut oder sie regeneriert sich vollständig. Wenn bestimmte Medikamente zur trockenen Pergamenthaut führen, können diese nach ärztlicher Rücksprache bei Bedarf abgesetzt oder auf ein anderes Präparat gewechselt werden. Dies sollte jedoch nicht eigenmächtig geschehen, um die Behandlung der Grundkrankheit nicht zu gefährden.

Tipps zur Pflege der Pergamenthaut

Für Menschen mit Pergamenthaut ist die richtige Hautpflege entscheidend. Dadurch werden Beschwerden gelindert und in der Regel das Hautbild sowie die Barrierefunktion der Haut verbessert. Zur Pflege der Haut eignen sich Wasser-in-Öl-Emulsionen, die auf der Haut einen Fettfilm bilden und vor Feuchtigkeitsverlust schützen. Auf Produkte mit Duft- und Zusatzstoffen sollte möglichst verzichtet werden. Wichtig ist auch eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit (Wasser, ungesüßter Tee, stark verdünnte Saftschorlen) mit mehr als 1,5 Litern pro Tag.

Sind Wunden entstanden, sollten diese gut versorgt werden: An die umliegende Haut haftende Wundauflagen sollten bei Pergamenthaut vermieden werden, da sie die Haut weiter schädigen können. Besser geeignet sind nicht selbsthaftende Wundauflagen oder solche mit silikonbeschichtetem Haftrand. Sie lassen sich leicht und hautschonend ablösen, manche sind auch wasserfest und können beim Waschen und Duschen getragen werden. Die Wunden sollten vorsichtig und entsprechend der Bedürfnisse der Haut angepasst erfolgen – Betroffene holen sich am besten zuvor ärztlichen Ratschlag oder lassen Wunden von medizinischen Fachkräften versorgen.

Weitere Tipps zur Hautpflege:

  • Sonneneinstrahlung der Pergamenthaut möglichst meiden

  • Schutz vor Kälte und Hitze

  • Haut nur mit Wasser oder pH-neutralen Waschlotionen waschen

  • Nicht zu heiß duschen (weniger als 36 °C)

  • Keine oder nur selten Vollbäder nehmen

  • Weiches Handtuch zum Abtrocknen

  • Haut vorsichtig trocken tupfen

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