Verletzung am Glied

Penisbruch: Was tun, wenn Schwellkörper reißen?

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Ein Riss in den Schwellkörpern des Penis ist immer ein Fall für die Notaufnahme. Hier lesen Sie, wie es zum Penisbruch kommt, warum die Ruptur so gefährlich ist und mit welchen Therapien der Arzt den Penis und seine Funktionalität wieder herstellen kann.

Penisbruch: Nicht nur beim Sex
© Getty Images/VladOrlov

Vermutlich haben die meisten Deutschen erstmals vom Penisbruch (Penisruptur) gehört, als Dieter Bohlen in seiner Biografie „Nichts als die Wahrheit“ davon berichtete und viele Medienschaffende das Thema aufgriffen. Dazu, wie häufig ein Penisbruch vorkommt, gibt es jedoch keine genauen und verlässlichen Zahlen. Die Statistiken der Krankenhäuser legen aber nahe, dass auf etwa 175.000 Fälle in der Notaufnahme ein Penisbruch kommt.

Im Überblick:

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Penisbruch ist eigentlich gar kein Bruch

Dabei ist im medizinischen Sinne der Penisbruch gar kein Bruch. Denn im Penis gibt es keinerlei Knochen, er besteht aus Weichteilen wie Bändern, Bindegewebe und Gefäßen. Was dem Penis bei sexueller Erregung Stehvermögen gibt, sind drei Schwellkörper. Sind diese bei einer Erektion stark mit Blut aufgepumpt und deshalb hart, können sie unter bestimmten Umständen einreißen. Genauer gesagt reißt dabei die Gewebsschicht, die den Schwellkörper umgibt. Die Fachbezeichnung für diese Membran oder Hülle lautet Tunica albuginea.

Besonders gefährdet sind dafür die beiden Schwellkörper am Penisrücken, der darunter liegende ist besser geschützt. Im schlimmsten Fall kann beim Penisbruch zusätzlich die Harnröhre einreißen.

Ursachen eines Penisbruchs: Nicht nur Sexunfälle lassen Schwellkörper reißen

Zwar ist der Penis von Natur aus so angelegt, dass er einiger Belastung standhalten kann. Doch wird sie zu massiv, droht die Penisruptur, sprich der Penisriss im Schwellkörper. Starkes Abknicken oder Stauchen gefährden den Penis. Die Penisruptur kann etwa eintreten, wenn beim Sex die Frau auf dem Mann reitet. Gleitet der Penis dabei aus der Vagina und wird mit dem vollen Gewicht der Frau gegen deren Beckenknochen gestoßen, kann das einen Penisbruch verursachen.

Eine andere Gefahrenquelle sind Manipulationen mit festen Gegenständen beim Masturbieren. Besonders riskant ist die Praxis mit einem Staubsaugerrohr oder anderen festen, ringförmigen Geräten. Wird der Penis dabei zu hart angegangen und knickt in der Erregung am Rand des Gegenstands ab, können die Schwellkörper reißen.

Manche Betroffene geben als Ursache für den Penisbruch an, dass sie den erigierten Penis möglichst schnell in der Hose verstecken wollten. Allerdings soll es sogar möglich sein, dass ein Mann im Schlaf einen Penisbruch erleidet. Das geschieht, wenn er während einer nächtlichen Erektion hart an die Bettkante stößt oder sich beim Umdrehen darauf fallen lässt.

Penisbruch-Symptome: „Knackpunkt“ Penisfraktur

Betroffene berichten, dass im Augenblick des Bruchs ein lautes Knacken zu hören ist. Es entsteht, wenn die Tunica einreißt. Weitere wichtige Anzeichen für einen Penisbruch umfassen:

  • stechender Schmerz im Penis,

  • die Erektion verschwindet sofort.

  • Danach bildet sich ein Bluterguss.

  • Der schlaffe Penis verbiegt sich durch den Druck des Blutergusses zur Seite.

  • Möglicherweise kommt es zur Blutung aus der Harnröhre an der Penisspitze als Anzeichen dafür, dass zusätzlich die Harnröhre eingerissen ist.

Als weiteres Symptom kann das Glied nach dem Penisbruch bis auf den dreifachen Umfang anschwellen. Die Schmerzen sind immens.

Erste Hilfe beim Penisbruch

Beim Penisbruch reicht keine Selbstbehandlung. Ein Arzt muss die Verletzung behandeln. Bis der Penisbruch jedoch medizinisch korrekt versorgt werden kann, gibt es zwei wichtige Tipps für die Erste Hilfe:

  • Den Penis fest zusammendrücken und

  • kühlen.

Am besten verwendet man dazu ein weiches Kühlkissen, in das der Penis mit etwas Druck vorsichtig eingewickelt wird. Das lindert nicht nur die starken Schmerzen, sondern verhindert zusätzlich, dass die Schwellung zu massiv wird. Schmerzmittel mit dem Wirkstoff ASS einzunehmen, die das Blut verdünnen, ist beim Penisbruch wenig sinnvoll: Dadurch besteht die Gefahr, dass der Bluterguss noch größer wird.

Penisbruch ist ein Fall für die Notaufnahme

Der Penisbruch ist immer ein Fall für die Notaufnahme eines Krankenhauses. Denn unbehandelt besteht die Gefahr, dass der Riss nicht ordentlich abheilt, sich Entzündungen bilden und darüber hinaus Vernarbungen entstehen. Dadurch entsteht eine Penisverkrümmung (Induratio penis plastica). Erektionsstörungen und Unfruchtbarkeit können die Folgen sein. Zusätzlich kann eine Harnröhrenverengung zurückbleiben, die wiederum Blasen- und Nierenproblemen Vorschub leistet.

Diagnose und Therapie eines Penisbruchs

In der Notaufnahme wird, wenn möglich, ein Urologe die Verletzung begutachten. Der Facharzt kann bereits durch den bloßen Anblick erkennen, ob es sich um eine Penisruptur handelt. Diese Verdachtsdiagnose können folgende Untersuchungsmöglichkeiten festigen:

Die bildgebenden Verfahren zeigen, wo der Schwellkörper gerissen ist und wie groß das Ausmaß der Verletzung ist.

Durch Operation wird die Penisruptur verschlossen

Falls sich damit der Verdacht Penisbruch bestätigt, und Ausmaß sowie Lokalisation der Verletzung ersichtlich sind, wird eine Operation durchgeführt. Dabei schließt der Chirurg zuerst den Riss an der Membran der Schwellkörper. Ist die Harnröhre ebenfalls verletzt, wird auch das chirurgisch gelöst. Ein Verband nach der Operation verhindert, dass der Penis anschwillt. Antibiotika und Medikamente, die eine Erektion unterdrücken, sollen das komplikationslose Verheilen ermöglichen.

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Selbsttest
Selbsttest: Habe ich eine Erektionsstörung?

Eine Erektionsstörung beim Mann liegt vor, wenn der Penis nicht ausreichend steif wird. Die Ursachen dafür sind zahlreich und reichen von körperlichen Erkrankungen wie Diabetes mellitus bis hin zu psychischen Problemen, etwa Stress.

Fragen Sie sich, ob Sie an einer Erektionsstörung leiden, kann der Selbsttest eine erste Auskunft geben. Dieser basiert auf dem sogenannten IIEF-Score ("International Index of Erectile Function") und bezieht sich auf die persönlichen Aktivitäten in den letzten vier Monaten. Darunter fällt nicht nur Geschlechtsverkehr, sondern auch – wenn nicht anders angegeben – Selbstbefriedigung.

Bitte beachten: Der Selbsttest kann und will keine ärztliche Diagnose ersetzen. Wer vermutet, eine Erektionsstörung zu haben, sollte sich in einer urologischen Praxis untersuchen lassen. Ärztliche Abklärung ist besonders wichtig, da auch leichte Potenzprobleme auf eine ernsthafte Krankheit hinweisen können.

Ohne Operation drohen Penisverkrümmung und Abszess

Handelt es sich um einen kleinen Riss, wurde früher häufig von einer Operation abgeraten. Der Arzt legte einen Katheter sowie einen straffen Kompressionsverband an. Allerdings nahm man damit ein hohes Risiko für Spätfolgen in Kauf. Dazu gehören:

Inzwischen sind die Operationstechniken beim Schwellkörperriss so ausgereift und sicher, dass Komplikationen nach der operativen Behandlung eines Penisbruchs verschwindend gering sind im Vergleich zu den Risiken, wenn nicht operiert wird. Nach der Operation sollten Sie die Anweisungen des Arztes unbedingt befolgen und einige Wochen auf Geschlechtsverkehr und Masturbation verzichten.

So kann man einem Penisbruch vorbeugen

Wenn die Lust am größten ist und die Erregung auf den Höhepunkt zusteuert, vergessen Männer meist, eine gewisse Vorsicht walten zu lassen. Um den Penisbruch zu vermeiden, sollten Sie jedoch den erigierten Penis

  • nicht biegen,

  • nicht abschnüren und das Glied

  • niemals in enge, feste Gerätschaften stecken.

Sex mit großem Penis: Die besten Sexstellungen
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Beitrag zum Thema aus der Community
  • Expertenrat Erektionsstörungen
    Leichter Penisbruch???
    27.09.2008 | 05:43 Uhr

    Guten Tag! Ich habe schon verschiedene Seiten aufgerufen, welche sich um das Thema...   mehr...

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