Neurodermitis: 12 bewährte Hausmittel, die Sie kennen sollten

Johanniskraut, das zur Behandlung depressiver Verstimmungen angewendet wird, kann auch Menschen mit Neurodermitis helfen. Die Inhaltsstoffe der Blüten haben eine antientzündliche Wirkung. In einer Studie, in der eine johanniskrauthaltige Pflegelotion aufgetragen wurde, konnte bei 75 Prozent der Testpersonen eine deutliche Besserung der entzündlichen Haut und Linderung von Juckreiz erzielt werden.

Ölige Badezusätze wie Sojabohnen- oder Mandelöl überziehen die Haut mit einem dünnen Fettfilm, was eine intensive Rückfettung der Haut bewirkt. Deshalb sind Ölbäder bei trockener und schuppiger Haut besonders gut geeignet. Aber Achtung: Das Badewasser sollte nicht zu heiß sein. Nach dem Baden die Haut nur sanft abtupfen.

Zur Behandlung von Neurodermitis werden zudem Badekuren zum Beispiel am Toten Meer eingesetzt. Totes-Meer-Badesalz ist aber auch in Apotheken oder Drogerien erhältlich. Für eine Wannenfüllung mindestens 500 Gramm im Badewasser auflösen. Die Bäder haben eine entzündungshemmende Wirkung und lindern Juckreiz. Nach dem Baden die Haut abtupfen und gut eincremen.

In den Blättern der Aloe vera stecken viele Inhaltsstoffe, die die Haut beruhigen und mit Feuchtigkeit versorgen. Daher ist die Pflanze auch in vielen Pflegeprodukten enthalten. Ob Menschen mit Neurodermitis von der Heilpflanze profitieren können, ist bisher aber unklar. Studien, die eine medizinische Wirkung bei Neurodermitis nachweisen, fehlen bisher.

Die äußeren Schalen der Reiskörner sind reich an Stoffen wie Eisenkraftsäure, die der Haut guttun. In einer kleinen Studie haben Fachleute herausgefunden, dass ein Bad mit Reiskleie bei Kindern mit Neurodermitis zu einer Besserung der Beschwerden führte. Die Kinder litten anschließend weniger an Juckreiz, Hautausschlägen und schmerzenden Papeln.

Bei Neurodermitis ist die Haut oft extrem trocken. Dann hilft Gamma-Linolensäure: Die Omega-6-Fettsäure steckt in besonders hohem Maße in Schwarzkümmelöl. Es wird daher für die äußere Anwendung in Salben gemischt. Auch innerlich soll es in Form von Kapseln wirken. Allerdings liegen auch hier bisher keine Studien zur Wirksamkeit bei Neurodermitis vor.

Nicht nur schön anzusehen, sondern auch nützlich: Vor allem die wilde Variante der bekannten Zierpflanze kann wunde, gerötete und juckende Hautpartien beruhigen. Für die Anwendung werden zwei Esslöffel getrocknete Stiefmütterchen (etwa aus der Apotheke) mit einem halben Liter kochendem Wasser übergossen. Den Aufguss 20 Minuten ziehen lassen und betroffene Hautareale damit abtupfen.

Die Blätter der Ballonrebe, wissenschaftlich Cardiospermum halicacabum, enthalten Flavonoide, Alkaloide, Gerbstoffe, Saponine und Sterine. Den Wirkstoffen werden entzündungshemmende, juckreizstillende und entzündungshemmende Effekte zugeschrieben. Als Tinktur kann die Ballonrebe daher als eine Art natürliche Alternative für Kortison dienen.

Hafer ist reich an wasserlöslichen Kohlenhydraten, die dafür sorgen, dass die Haut Feuchtigkeit besser speichern kann. Zusätzlich sind viele antientzündlich wirkenden Inhaltsstoffe enthalten. Für einen Badezusatz 100 Gramm geschnittenes Haferstroh in drei Litern Wasser aufkochen und 20 Minuten köcheln lassen. Dann das Stroh abseihen und den Zusatz in die Wanne geben. Alternativ kann Haferflockenpulver verwendet werden.

Sonnenlicht hat einen positiven Effekt auf das Hautbild bei Neurodermitis. Die UV-Strahlen wirken entzündungshemmend und fördern die Regeneration. Allerdings sollten Sonnenbäder nur in Maßen und mit Sonnenschutz durchgeführt werden. Am besten geeignet ist aber eine UV-Licht-Therapie in einer ärztlichen Praxis mit speziell abgestimmten Lampen.

Wolle und reine Synthetik-Fasern können bei Neurodermitis Schwitzen und Juckreiz fördern. Besser geeignet ist daher leichte, lockere Kleidung möglichst aus Baumwolle, Leinen oder Seide. Diese Materialien sind bei extrem trockener Haut auch angenehmer zu tragen.