Nagelpilz ist weit verbreitet. Schätzungsweise 2 bis 15 Prozent der Bevölkerung sind betroffen. Fast genauso häufig wie Nagelpilz sind die Mythen, die es rund um die Erkrankung gibt. Demnach soll Nagelpilz zum Beispiel durch mangelnde Hygiene entstehen und gut mit Essig heilbar sein.
Aber welche Mythen entsprechen der Wahrheit? Erfahren Sie, was wirklich stimmt – und was nicht!
Nagelpilz-Mythen aufgedeckt: Was stimmt wirklich?
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Nagelpilz entsteht durch mangelnde Hygiene
Hierbei handelt es sich um einen Mythos! Es spielt keine Rolle, wie häufig die Füße gewaschen werden. Selbst bei sehr gepflegten Füßen können sich Pilzsporen über Mikroverletzungen ansiedeln. Hat eine Person im Haushalt allerdings Nagelpilz, sollten Socken und Handtücher nicht geteilt werden.
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Menschen, die viel Sport machen, haben ein erhöhtes Nagelpilz-Risiko
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Aus Fußpilz wird irgendwann Nagelpilz
Das trifft tatsächlich oft zu. Denn beide Pilzerkrankungen werden meist durch die gleichen Erreger, die Dermatophyten, ausgelöst. Deshalb sollte Fußpilz immer frühzeitig behandelt werden. Sonst kann er sich auf die Nägel ausbreiten. Die Behandlung eines Nagelbefalls ist sehr viel langwieriger, als wenn nur die Zehenzwischenräume betroffen sind.
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Nagelpilz bekommt man nur im Schwimmbad
Nein! Schwimmbäder und Saunen gehören zwar zu den Orten, an denen die Ansteckungsgefahr mit Pilzsporen besonders hoch ist. Grundsätzlich kann man sich aber überall dort mit Nagelpilz anstecken, wo viele Menschen barfuß gehen – also zum Beispiel auch in Sporthallen oder Umkleidekabinen.
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Nagelpilz ist nicht ansteckend
Falsch! Nagelpilz wird meist durch kleine, infizierte Hautschüppchen übertragen, die jeder Mensch fortlaufend verliert. Diese können beispielsweise in Teppichen hängen bleiben und andere Menschen anstecken. Daher sollten Menschen mit Nagel- oder Fußpilz in Innenräumen am besten immer Socken oder Schuhe tragen.
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Nagelpilz lauert in Schuhgeschäften
Ja! Wie Untersuchungen zeigen, sind etwa zwei Drittel aller Schuhe in Schuhgeschäften mit Pilzerregern belastet. Daher sollten beim Anprobieren immer Socken getragen werden. Neu gekaufte Schuhe können mit einem pilztötenden Mittel desinfiziert werden.
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Desinfizierende Fußduschen schützen vor Nagelpilz
Leider nein! Viele Menschen benutzen Fußduschen, um sich vor Keimen zu schützen. Fachleuten zufolge richtet eine Desinfektion der Füße aber nichts gegen Pilzsporen aus. Fußduschen machen Infektionen sogar noch wahrscheinlicher. Denn im Bereich der Duschen ist die Keimdichte besonders hoch und das Desinfektionsmittel greift den natürlichen Schutzschild der Haut an.
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Hotels sind wahre Nagelpilz-Fallen
Ja, das stimmt! Auch in Hotelzimmern finden sich viele Nagelpilz-Erreger, insbesondere wenn diese mit Teppichböden ausgestattet sind. Daher sollte man am besten Socken tragen oder Hausschuhe mitnehmen.
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Krampfadern begünstigen Nagelpilz
Ja, das stimmt! Bei Menschen mit Krampfadern sind die Füße oft nicht optimal durchblutet. Das macht sie anfälliger für Nagelpilz.
Lesetipp: Wann und wie Krampfadern entfernen?
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An Nagelpilz erkranken nur ältere Menschen
Jein! Tatsächlich erkranken ältere Menschen häufiger an Nagelpilz. Das liegt daran, dass ihre Durchblutung oft geringer ist und Haut und Nägel langsamer wachsen. Ab dem 65. Lebensjahr ist etwa jede*r Zweite betroffen. Stark gefährdet sind aber auch sportlich aktive junge Menschen. Und auch Kinder können Nagelpilz bekommen.
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Nagelpilz ist harmlos
Jein! Bei gesunden Menschen ist Nagelpilz zwar unangenehm, aber meist harmlos. Dennoch sollte er rechtzeitig behandelt werden, um sich nicht weiter auszubreiten. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder Diabetes mellitus kann Nagelpilz eine bakterielle Infektion der umliegenden Haut begünstigen und zu einer Wundrose führen.
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Nagelpilz kann von ganz allein heilen
Falsch! Ohne Behandlung verschwindet der Nagelpilz leider nicht. Im Gegenteil: Es besteht die Gefahr, dass er sich auf andere Nägel oder die Haut ausbreitet. Schlimmstenfalls kann ein starker Pilzbefall zudem zu einem Verlust des Nagels führen.
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Richtig behandelt, verschwindet Nagelpilz schnell wieder
Nein! Vor allem ein Pilzbefall an den Fußnägeln ist leider oft hartnäckig. Eine äußerliche Behandlung mit Nagellack kann bis zu einem Jahr dauern. Tabletten wirken meist schneller. Sie müssen in der Regel nur mehrere Wochen bis Monate eingenommen werden. Allerdings haben sie auch mehr Nebenwirkungen und die Einnahme sollte ärztlich überwacht werden.
Lesetipp: Behandlung von Nagelpilz: langwierig, aber erfolgversprechend
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Zuckerfreie Diät hilft bei Nagelpilz
Nein! Manche Menschen versprechen sich von einer speziellen, möglichst zuckerfreien Ernährung (Anti-Pilz-Diät) Erfolge gegen Nagelpilz. Die Idee: Den Erregern, die sich von Kohlenhydraten ernähren, soll die Nahrungsgrundlage entzogen werden. Doch bei Nagelpilz hilft es nicht, auf Zucker zu verzichten. Die Erreger sitzen in einem Bereich unter der Nagelplatte, der kaum von Blutgefäßen durchzogen ist.
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Laser ist die beste Behandlung bei Nagelpilz
Nein! Die Lasertherapie zur Behandlung von Nagelpilz wird unter Fachleuten zwar kontrovers diskutiert. Aus heutiger Sicht wird sie aber als alleinige Therapie nicht empfohlen. Studien zufolge wirkt die Therapie nicht so gut wie Nagellack oder Tabletten. Allerdings kann eine Kombinationstherapie mit anderen Behandlungsmethoden erwogen werden.
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Nagelpilz lässt sich mit Essig bekämpfen
Nein! Vor allem Apfelessig und Essigessenz werden immer wieder als Hausmittel gegen Nagelpilz empfohlen. Der Säuregehalt des Essigs reicht jedoch nicht aus und das Hausmittel kann nicht tief genug in den Nagel eindringen, um alle Pilzsporen zu beseitigen.
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Alkohol lässt Nagelpilz verschwinden
Nein! Von einer Behandlung mit hochprozentigem Alkohol wird bei Nagelpilz abgeraten. Alkohol hat zwar eine desinfizierende Wirkung, tötet aber keine Pilzsporen ab.
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Teebaumöl ist geeignetes Hausmittel bei Nagelpilz
Jein! Teebaumöl wirkt tatsächlich gegen Dermatophyten, die Erreger von Nagelpilz. Bei leichten Nagelpilzinfektionen zeigte Teebaumöl sogar eine ähnliche Wirksamkeit wie Anti-Pilz-Cremes. Aufgrund der begrenzten Studienlage können Hausmittel jedoch nicht als alleinige Therapie empfohlen werden. Zudem kann Teebaumöl in konzentrierter Form allergische Reaktionen hervorrufen.
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Zahnpasta hilft gegen Nagelpilz
Nein! Zahnpasta enthält Flourid, das eine antimykotische, also pilztötende Wirkung haben soll. Die in Zahnpasta enthaltenen Mengen sind jedoch so gering, dass sie keine Wirkung auf Nagelpilzinfektionen haben.
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Knoblauch besiegt Nagelpilz
Nein! Auch Knoblauch wird häufig als Hausmittel bei Nagelpilz genannt. Demnach sollen die Nägel mehrmals täglich mit dem frischen Saft einer ausgepressten Knoblauchzehe betupft werden. Allerdings ist auch hier die Wirksamkeit nicht wissenschaftlich belegt.
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Nagelpilz: Waschen bei 40 Grad Celsius reicht
Nein! Handtücher, Badematten, Socken und Bettwäsche sollten bei Nagelpilz immer bei Temperaturen von mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden. Ist dies bei bestimmten Textilien nicht möglich, sollte ein Hygienespüler verwendet werden.