Bei schwerem Befall

Tabletten gegen Nagelpilz: So effektiv sind die Medikamente

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Bei leichtem Nagelpilz genügt meist eine Behandlung mit Nagellacken, die äußerlich auf den Nagel aufgetragen werden. Im fortgeschrittenen Stadium oder bei starkem Befall ist dagegen eine Behandlung mit Tabletten notwendig. Erfahren Sie mehr über Wirkungsweisen, Anwendungen sowie möglichen Nebenwirkungen!

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© Getty Images/Israel Sebastian

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Was ist das beste Mittel gegen starken Nagelpilz? Im fortgeschrittenen Stadium wird eine Therapie mit Tabletten empfohlen. Das Mittel der Wahl ist der Wirkstoff Terbinafin. Nach individueller Abwägung können aber auch andere wirksame Medikamente verschrieben werden.

Wie lange dauert es, bis Nagelpilz mit Tabletten weg ist? Das hängt stark vom Ausmaß des Pilzbefalls ab. In der Regel müssen Nagelpilz-Medikamente etwa 3 bis 12 Monate eingenommen werden.

Welche Nebenwirkungen haben Tabletten gegen Nagelpilz? Die meisten Menschen vertragen die Tabletten gut. Es können allerdings Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Schwindel oder Hautausschläge auftreten.

Artikelinhalte im Überblick:

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Wann kommen Tabletten gegen Nagelpilz infrage?

Bei Nagelpilz (Onychomykose) wird eine lokale Behandlung empfohlen, wenn

  • nicht mehr als drei Nägel betroffen und

  • die jeweiligen Nagelplatten zu maximal 40 Prozent befallen sind.

Dann kommt in der Regel ein antimykotischer (pilztötender) Nagellack zum Einsatz, etwa mit den Wirkstoffen Amorolfin, Bifonazol oder Ciclopirox. Zudem gibt es Sets aus Nagellack und Cremes, die Harnstoff enthalten. Diese weichen den Nagelbereich auf, sodass pilztötende Wirkstoffe besser in die infizierten Bereiche eindringen können.

Bei einer mittelschweren oder schweren Nagelpilzinfektion sollte dagegen eine orale (systemische) Therapie mit Tabletten erfolgen. Nicht selten kombinieren Ärzt*innen die innere und äußere Behandlung. Dies hat den Vorteil, dass die Pilzerreger von zwei Seiten angegriffen werden und dadurch schneller wieder verschwinden.

Nagelpilz-Tabletten: Welches Medikament?

Zu den Anti-Pilzmitteln (Antimykotika), die in Tablettenform gegen Nagelpilz verwendet werden, zählen:

  • Terbinafin
  • Itraconazol
  • Fluconazol

Sie werden über das Blut transportiert und hemmen das Wachstum der Pilze oder töten sie ab.

Welcher Wirkstoff letztendlich ausgewählt wird, richtet sich nach den vorhandenen Pilzsporen. Terbinafin wird beispielsweise vor allem bei Fadenpilzen (Dermatophyten) eingesetzt, die meist für Nagelpilz verantwortlich sind. Itraconazol ist hingegen bei Hefe- oder Schimmelpilzen die bevorzugte Wahl. Um die Erreger zu bestimmen, wird mithilfe einer Probe des Nagelmaterials eine Pilzkultur angelegt.

Die Medikamente zur inneren Einnahme bei Nagelpilzinfektionen sind alle verschreibungspflichtig. Sie sind nur mit einem ärztlichen Rezept in der Apotheke erwerblich. Mittel zur äußerlichen Anwendung sind dagegen rezeptfrei erhältlich.

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Anwendung von Tabletten gegen Nagelpilz

Die Anwendung von Nagelpilz-Tabletten für Erwachsene unterscheidet sich je nach Präparat. Grundsätzlich sollte die Einnahme aber immer nach ärztlicher Anweisung erfolgen.

Terbinafin

Das Antimykotikum (Dosierung von 250 Milligramm) sollte bei einem Befall der Fußnägel täglich über einen Zeitraum von 12 Wochen eingenommen werden. Sind nur die Nägel der Finger betroffen, beschränkt sich die Dauer auf 6 Wochen.

Die Tabletten werden unzerkaut mit ausreichend Wasser und möglichst jeden Tag zur gleichen Zeit eingenommen.

Fluconazol

Bei einer Therapie mit Flucanazol nehmen Patient*innen meist einmal pro Woche eine Hartkapsel mit einer Dosierung von 150 Milligramm ein. Die Behandlungsdauer beträgt 3 bis 6 Monate, wenn die Fingernägel betroffen sind und 6 bis 12 Monate bei einem Befall der Füße.

Itraconazol

Bei Itraconazol gibt es zwei verschiedene Anwendungsmöglichkeiten:

  • Intervalltherapie: Einnahme von zweimal 2 Hartkapseln mit jeweils 100 Milligramm (insgesamt 400 Milligramm) täglich für eine Woche, gefolgt von 3 Wochen Therapiepause. 3 Zyklen bei Zehennagel-, zwei bei Fingernagelbefall

  • Kontinuierliche Gabe: einmal täglich 200 Milligramm für 3 Monate, bei Behandlung der Fingernägel auch kürzer

Wirksamkeit von Nagelpilz-Medikamenten

Tabletten gegen Nagelpilz haben sich in mehreren Studien als deutlich wirksamer als Nagellacke, Salben, Cremes oder Lösungen erwiesen und werden daher vor allem bei schweren Pilzinfektionen empfohlen.

Als Mittel der Wahl gilt Terbinafin, da es sich in Studien als etwas wirksamer gegenüber Flucanazol und Itraconazol herausgestellt hat. Die Erfolgsrate nach dreimonatiger Behandlung liegt bei Terbinafin bei etwa 76 Prozent.

Tabletten gegen Nagelpilz: Mögliche Neben- und Wechselwirkungen

Bei der äußerlichen Behandlung des Nagelpilzes treten nur sehr selten unerwünschte Nebenwirkungen auf, zum Beispiel Rötungen oder Schuppungen der benachbarten Haut.

Antimykotika in Tablettenform gehen dagegen häufiger mit Nebenwirkungen einher. Dazu zählen beispielsweise:

  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • allergische Hautreaktionen
  • Schwindel

Zudem sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten möglich. Terbinafin kann beispielsweise die Wirkung von Antidepressiva oder Blutdruck-Medikamenten (Betablockern) verstärken. Itraconazol sollte nicht zeitgleich mit säureneutralisierenden Arzneimitteln eingenommen werden.

Die beiden Wirkstoffe sind zudem nicht für Menschen mit Erkrankungen der Leber sowie Schwangere und Stillende geeignet. Weitere Neben- und Wechselwirkungen können auf der Packungsbeilage der Medikamente nachgelesen werden.

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