Migräneanfälle erkennen

Migräne: Symptome richtig deuten

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Kopfschmerzen gelten als Hauptanzeichen einer Migräne. Doch daneben gibt es noch einige Symptome, die vor, während und nach der Attacke auftreten können. Wussten Sie, dass Heißhunger eine Migräne ankündigen kann? Ebenso möglich sind Lichtblitze, die bei Migräne mit Aura typisch sind. Welche Vorboten es noch gibt und alles zu möglichen Symptomen, lesen Sie im Text.

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© Getty Images/Ekaterina Goncharova

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Wie kann man eine bevorstehende Migräne erkennen? Vorboten können Müdigkeit, Gereiztheit, Heißhunger, Konzentrationsstörungen oder vermehrtes Gähnen sein.

Wie lange dauert eine Migräneattacke? In der Regel 4 bis 72 Stunden. In manchen Fällen kann sie sich auch über mehrere Tage ziehen.

Wie unterscheidet sich Migräne von Spannungskopfschmerzen? Migräne-Kopfschmerzen sind meist einseitig, pulsierend und intensiver als Spannungskopfschmerzen, die eher beidseitig und drückend sind.

Im Überblick:

12 Hausmittel und Tipps gegen Kopfschmerzen

Migräne: Hauptsymptom sind Kopfschmerzen

Kopfschmerzen gelten als Leitsymptom einer Migräne. Sie unterscheiden sich jedoch von klassischen Spannungskopfschmerzen und können auch in ihrer Ausprägung stark variieren. Typische Symptome bei Migränekopfschmerzen und weitere Hauptmerkmale einer Attacke sind:

  • pochende, hämmernde oder pulsierende Kopfschmerzen
  • meist ist nur eine Seite des Kopfes betroffen
  • verstärkte Beschwerden bei Bewegung
  • der Schmerz kann während der Attacke auf die andere Kopfseite übergehen oder im Bereich der Augen spürbar werden

Die mittelstarken bis starken Kopfschmerzen dauern in der Regel zwischen 4 und 72 Stunden an. Sie beginnen erst schwach – meist vom Stirn- und hinteren Augenbereich, manchmal auch vom Ohr ausgehend – und werden schnell stärker. Bei einem Drittel der Personen mit Migräne erstrecken sich die Schmerzen über den ganzen Kopf.

Jede Bewegung, auch Husten oder Niesen, verstärkt die Schmerzen. Das ist ein wichtiges Unterscheidungskriterium beispielsweise zum Spannungskopfschmerz, der durch Bewegung an frischer Luft nachlassen kann.

Weitere Symptome: Migräne mehr als nur Kopfschmerz

Begleitet werden die Kopfschmerzen typischerweise von weiteren Symptomen:

Betroffene haben das Bedürfnis, sich in abgedunkelte Zimmer zurückzuziehen, sich völlig abzuschotten oder zu schlafen.

Welche Symptome auftreten, ist auch abhängig von der Phase des Migräneanfalls.

Migräne: Welche Symptome sind möglich?

© FUNKE Digital Video

Symptome einer Migräne im Verlauf

Eine Migräne kann bei jedem Menschen anders verlaufen. Typisch ist das langsame Zu- und Abnehmen der Beschwerden (Migration). Die Attacke kann grundsätzlich in vier Phasen unterteilt werden. Sie lassen sich zwar oft nicht klar abgrenzen und sind auch nicht immer klar definierbar, dennoch können sie helfen, eine Migräne zu erkennen.

1. Frühphase einer Migräne

Gewisse Anzeichen können eine Migräne andeuten. Diese betreffen Migräne-Patient*innen meist 4 bis 48 Stunden vor der Attacke. Mögliche Symptome der Migräne-Frühphase (Prodromalphase) sind:

  • Müdigkeit
  • vermehrtes Gähnen
  • Heißhunger (vor allem auf Süßigkeiten)
  • gesteigerte Sinneswahrnehmung
  • erhöhte Reizbarkeit
  • vermehrtes Schwitzen oder Frieren

Bei circa 30 Prozent der Menschen mit Migräne können solche Vorboten festgestellt werden. Ein Migränetagebuch kann dabei helfen, die individuellen Symptome als Migräne-Vorboten zu identifizieren und so frühzeitig einer Attacke mit geeigneter Behandlung entgegenwirken zu können.

2. Auraphase der Migräne

Dem Migräneanfall geht bei 10 bis 15 Prozent der Betroffenen eine Aura voraus. Darunter sind neurologische Symptome zu verstehen, die unmittelbar vor Einsetzen der Kopfschmerzen auftreten und oft 15 bis 30 Minuten anhalten. Meist sind dies visuelle Symptome wie

  • Lichtblitze,
  • Doppelbilder,
  • schwarze Flecken oder
  • verschwommenes Sehen.

Es können jedoch auch Sprachstörungen oder Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl auftreten, in seltenen Fällen sogar Lähmungserscheinungen.

3. Kopfschmerzphase

Wie es der Name schon sagt, treten hier vor allem Kopfschmerzen auf. Diese können über 4 bis 24 Stunden andauern – bei längeranhaltenden Beschwerden ist die Rede von einem Status migränosus. Begleitet werden die pulsierenden Migränekopfschmerzen häufig von:

  • Übelkeit (80 Prozent)
  • Erbrechen (40 bis 50 Prozent)
  • Lichtempfindlichkeit (60 Prozent)
  • Lärmempfindlichkeit (50 Prozent)
  • Geruchsempfindlichkeit (10 Prozent)
  • Appetitlosigkeit

Übelkeit und Erbrechen führen außerdem dazu, dass Medikamente gegen Migräne den Körper wieder verlassen und nicht wirken können. Während dieser Phase ziehen sich Betroffene meist zurück, suchen Schlaf und dunkle Räume.

4. Rückbildungsphase

Wenn die Symptome einer Migräneattacke langsam abklingen, fühlen sich die meisten Betroffenen müde und abgeschlagen. In dieser Rückbildungsphase (Postdromalphase) braucht der Körper nun Erholung und Zeit, bis die Beschwerden vollständig verschwunden sind.

Bei einigen Patient*innen wird das Ausschleichen der Migränesymptome von einem vermehrten Harndrang begleitet. Bis man nach der Migräneattacke wieder völlig fit ist, können 12 bis 24 Stunden vergehen.

Migräne-Symptome bei Kindern und älteren Personen

Die Symptome einer Migräne bei Kindern unterscheiden sich leicht von denen bei Erwachsenen. So sind die Attacken in der Regel kürzer, dauern aber mindestens eine Stunde. Es können zudem weitere Begleitsymptome auftreten. Dazu gehören

  • ein beschleunigter Puls,
  • Blässe oder Hautrötung,
  • Durst,
  • Appetit,
  • Harndrang oder
  • Müdigkeit.

Auch eine erhöhte Körpertemperatur kann ein Symptom der Migräne sein. Der Migränekopfschmerz, der bei Erwachsenen meist einseitig auftritt, ist bei Kindern oft beidseitig, typischerweise im Stirnbereich.

Gerade bei Kindern bleibt der Kopfschmerz aber oft aus. Die Migräne macht sich dann vor allem durch regelmäßige Schwindelattacken mit Übelkeit und Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen bemerkbar.

Bei älteren Menschen werden die Migräneanfälle seltener und die Kopfschmerzen sind nicht mehr so ausgeprägt. Oft fallen sie ganz weg. Dafür sind Aura-Symptome bei Senior*innen mit Migräne häufiger. Nicht selten sind sie das einzige Migräne-Symptom.

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