Migräne bei Frauen

Hormonelle Migräne: Kopfschmerzen während Periode

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Viele Frauen klagen während der Menstruation über ein Stimmungstief und Abgeschlagenheit – doch manche sind ebenso von einer mitunter intensiven menstruellen Migräne betroffen. Gut sieben Prozent aller Migräne-Patientinnen werden von den starken Kopfschmerzen während der Periode heimgesucht. Welche Ursachen stecken dahinter und was hilft?

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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Was ist menstruelle Migräne? Dabei handelt es sich um Migräne, die in zeitlicher Nähe zur Menstruation auftritt. Die Ursachen sind Hormonschwankungen etwa ein Abfall des Östrogenspiegels.

Kann hormonelle Verhütung menstruelle Migräne beeinflussen? Ja. Häufig verschlechtern hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille die Symptome. Abhängig von der Art der Migräne können Gestagen-Präparate hilfreich sein. Bei manchen Frauen kann eine Hormonbehandlung auch zu einer Verbesserung der Migräne führen.

Tritt menstruelle Migräne immer während der Periode auf? Die Beschwerden können bereits zwei Tage vor dem Beginn der Periode auftreten. Auch bis zu drei Tage nach Start der Blutung ist eine menstruelle Migräne möglich.

Artikelinhalte auf einen Blick:

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Was ist menstruelle Migräne?

Migräneanfälle werden oft von Hormonschwankungen ausgelöst. So sind Frauen rund dreimal häufiger betroffen als Männer, da sich der Hormonspiegel während des Zyklus ständig verändert. Gerade um die Periode herum leiden sie häufig an migränebedingten Kopfschmerzen.

Zwei Formen werden hierbei unterschieden:

  • menstruelle Migräne: Die Migräne setzt zwei Tage vor bis drei Tage nach Beginn der Periode ein.

  • menstruationsassoziierte Migräne: Migräneattacken können zudem an anderen Tagen während des Zyklus auftreten.

Der Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone auf die Entstehung von Migräne wird auch dadurch deutlich, dass Mädchen und Jungen gleich häufig an Migräne leiden. Erst mit Einsetzen der Monatsblutung in der Pubertät nimmt der Anteil an Frauen mit Migräne deutlich zu.

Auch während der Schwangerschaft und nach den Wechseljahren nimmt die hormonelle Migräne in der Regel ab, da weniger bis keine Hormonschwankungen mehr vorkommen.

Migräne während der Periode: Ursachen

Rund sieben Prozent der Frauen mit Migräne leiden an menstrueller Migräne, der Anteil an Patientinnen mit menstruationsassoziierter Migräne ist viel höher.

Kurz vor der Menstruation fällt die Konzentration des weiblichen Sexualhormons Östrogen stark ab. Dieser Hormonabfall vor der Regelblutung macht Frauen empfindlich gegenüber Stressfaktoren, die einen Migräneanfall auslösen können.

Es gibt Hinweise darauf, dass die weiblichen Geschlechtshormone ebenso die Schmerzverarbeitung im Gehirn beeinflussen. Die Menge an Östrogen wirkt sich vermutlich auf den Serotoninspiegel aus. Es erhöht die Menge des "Glückshormons" im Gehirn. Fällt der Östrogenspiegel, nimmt folglich auch die Menge an Serotonin ab. Dadurch werden Schmerzreize schlechter im Gehirn verarbeitet.

Studien lassen zudem vermuten, dass es bei Frauen mit menstrueller Migräne zu einer vermehrten Ausschüttung von CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) kommt. Dieser Entzündungsbotenstoff erweitert die Blutgefäße im Gehirn und ruft Entzündungreaktionen hervor, die zu starken Kopfschmerzen führen.

Symptome der menstruellen Migräne

Die menstruelle Migräne tritt typischerweise bis zwei Tage vor Einsetzen der Periode und bis drei Tage nach Menstruationsbeginn auf. Sie lässt sich am besten anhand eines Migränetagebuchs diagnostizieren.

Die Symptome der Migräne gehen in den meisten Fällen ohne Aura einher – also ohne neurologische Ausfälle wie Taubheitsgefühle im Gesicht, Seh- und Sprachstörungen. Oft sind die Schmerzen der menstruellen Migräne auch stärker ausgeprägt als bei der normalen Migräne.

Neben den Kopfschmerzen kann es zu folgenden Symptomen während der menstruellen Migräne kommen:

Charakteristisch ist zudem eine längere Dauer: Gelegentlich hält der Migräneanfall– mit kleinen Unterbrechungen – sogar eine Woche an.

Was ist eine Augenmigräne?

Behandlung hormoneller Migräne

Im Grunde unterscheidet sich die Therapie einer Migräne während der Periode nicht von einer "normalen" Migräne. Da die Attacken bei der menstruellen Migräne oft tagelang dauern, empfiehlt sich für die Akuttherapie eine medikamentöse Behandlung der Migräne mittels Schmerzmedikamenten mit lang anhaltender Wirkung, beispielsweise Naproxen.

Diese Arzneimittel sollten allerdings nicht länger als sieben Tage am Stück eingenommen werden, da sonst erneute Kopfschmerzen entstehen könnten.

Gegen Übelkeit und Erbrechen wirken außerdem Metoclopramid oder Domperidon. Bei mittelstarken und schweren Attacken rät die Deutsche Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft zu verschreibungspflichtigen Migräne-Medikamenten aus der Gruppe der Triptane.

Zudem ist es von Vorteil, an den Tagen vor der Periode Stress zu vermeiden und dem Körper Ruhe zu gönnen.

Pille bei menstrueller Migräne

Unter Umständen kann auch die gezielte Herbeiführung eines konstanten Hormonspiegels durch die Gabe geeigneter Hormone sinnvoll sein.

Infrage kommen auf hormoneller Basis:

  • Einnahme einer kombinierten Antibabypille im Langzyklus, das heißt jeweils drei Monate ohne Pillenpause

  • Einnahme einer östrogenfreien Pille, die ebenfalls im Langzyklus ohne Pillenpause eingenommen wird

  • Hormonpräparate mit gleichmäßiger Wirkstoffabgabe, wie Hormonpflaster, die die Patientin prophylaktisch bereits vor Einsetzen der Beschwerden (zwei Tage vor der Periode) aufbringt und während der Regel trägt. Das ist nur bei sehr regelmäßigem Zyklus geeignet.

Hinweis: Die Anti-Baby-Pille und Hormone eignen sich nicht grundsätzlich für alle Migräne-Patientinnen. Manche berichten über eine Verschlechterung der Symptome, andere wiederum profitieren. Hier kommt es also auf die individuelle Verträglichkeit an.

Zudem sollten laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Patientinnen mit Migräne mit Aura keine hormonell wirksamen Präparate zur Verhütung einnehmen.

Grundsätzlich wird Migräne-Patientinnen die rauchen und über 40 Jahre alt sind aufgrund des erhöhten Schlaganfall-Risikos davon abgeraten, die Pille einzunehmen. Welche hormonellen Behandlungsmöglichkeiten im individuellen Fall infrage kommen, gilt es ärztlich abzuklären.

Prognose und Verlauf menstrueller Migräne

Da die menstruelle Migräne östrogenabhängig ist, gibt es eine gute Prognose, dass sie in den Wechseljahren verschwindet. Bei circa 60 Prozent der Frauen bessert sich die Migräne nach den Wechseljahren.

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