Bösartige Hautveränderung

Schwarzer Hautkrebs: Symptome eines Melanoms erkennen

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Das maligne Melanom ist die bösartigste Form von Hautkrebs und wird überwiegend durch zu hohe Sonneneinstrahlung hervorgerufen. Auf welche Symptome Sie achten sollten, um schwarzen Hautkrebs zu erkennen und wie Sie dem Tumor vorbeugen können.

malignes melanom
© Getty Images/Inside Creative House

Kurzübersicht

Wie sieht ein Melanom am Anfang aus? Zu Beginn kann ein Melanom wie ein ungewöhnliches, sich veränderndes Muttermal erscheinen, oft mit unregelmäßigen Rändern und verschiedenen Farben.

Wie lange lebt man mit Melanom? Die Lebenserwartung bei schwarzem Hautkrebs hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel dem Stadium der Krebserkrankung und der Behandlung. Früh erkannt, sind Melanome oft heilbar.

Wohin streut ein Melanom zuerst? Häufig streuen die Tumorzellen zuerst in die nächstgelegenen Lymphknoten. Es können aber auch andere Teile des Körpers wie Lunge, Leber oder Gehirn betroffen sein.

Artikelinhalte im Überblick:

Schwarzer Hautkrebs oder Muttermal? Diese Bilder helfen beim Erkennen!

Was ist ein malignes Melanom?

Das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs) ist ein bösartiger Tumor der äußeren Haut beziehungsweise der Schleimhäute. Er entwickelt sich aus den Pigmentzellen (Melanozyten) der Haut oder Schleimhaut.

In Deutschland zählt der schwarze Hautkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen. Durch fortschrittliche Behandlungsmethoden und Maßnahmen zur Früherkennung steigt die Überlebensrate trotz zunehmender Krankheitszahlen. Je früher die bösartige Veränderung der Haut erkannt wird, umso größer die Heilungschancen.

Symptome: Wie sieht schwarzer Hautkrebs aus?

Am häufigsten treten maligne Melanome im Bereich von Rücken, Brust und an den Gliedmaßen auf. Bei Männern ist der Rumpf bevorzugt betroffen, bei Frauen die Unterschenkel.

Das äußere Bild von schwarzem Hautkrebs kann sehr vielfältig sein.

Ein malignes Melanom kann sich als braun- bis blauschwarzer, pigmentierter, flacher oder knotig erhabener Tumor bemerkbar machen. Gelegentlich zeigen in der Mitte liegende (zentrale) Anteile Rückbildungstendenzen auf – in diesen Fällen können pigmentfreie Areale auftreten.

Gut zu wissen

 

Auch völlig pigmentfreie Melanome können in seltenen Fällen vorkommen. Diese amelanotischen malignen Melanome sind im Allgemeinen nicht weniger gefährlich als dunkel pigmentierter Hautkrebs. Häufig werden sie erst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien, nach der Metastasierung (Bildung von Tochtergeschwülsten), erkannt.

Melanom-Formen und ihre Symptome

In 95 Prozent der Fälle lässt sich schwarzer Hautkrebs einen dieser vier Typen zuordnen:

  • superfiziell spreitendes Melanom (SSM): Die Tumorzellen breiten sich relativ lange an der Hautoberfläche zur Seite hin aus, bevor der Tumor in die Tiefe wächst. An der Haut erkennt man in der Regel einen flachen, nur geringfügig über das Hautniveau erhabenen Tumor, der bei längerem Wachstum auch zusätzlich knotige Anteile entwickeln kann. Diese Melanome zeigen meist eine scharfe, aber unregelmäßige Begrenzung. Ihre Farbe kann zwischen dunkelbraun und blauschwarz variieren.

  • noduläres Melanom: Das knotige maligne Melanom wächst von Anfang an in Form eines deutlich erhabenen Knotens. Seine Farbe ist zumeist dunkelbraun bis blauschwarz. Die Oberfläche des Knotens kann glatt und von Oberhaut überzogen sein, aber auch nässen oder gar aufbrechen und gelegentlich bluten. Im Anschluss an eine Blutung ist der Knoten mit roten bis schwärzlichen Krusten belegt. Der Tumor wächst rasch in tieferliegende Hautschichten.

  • Lentigo-maligna-Melanom: Diese Form entwickelt sich aus einer bestimmten Krebsvorstufe, der Lentigo maligna. Beide treten bevorzugt an Hautstellen auf, die besonders UV-Strahlung ausgesetzt sind, zum Beispiel dem Kopf. Die Lentigo maligna stellt sich in der Regel als unscharf und unregelmäßig begrenzter, graubrauner bis schwarzer, im Hautniveau liegender Fleck dar.

  • akrolentiginöses Melanom: Eine besondere Form des malignen Melanoms, die häufig am Finger (Fingernagel), Zehen (Zehennagel), Handinnenflächen und Fußsohlen sowie der Schleimhäute im Mund, Genitalbereich, Analkanal beziehungsweise Darm auftritt. Es zeigt sich mitunter durch einen flachen, unscharf begrenzten Fleck, dessen Farbe von hellbraun bis blauschwarz variiert. Im Laufe des weiteren Tumorwachstums können knotige Anteile hinzukommen, die unter Umständen bluten können.

Sonnenbaden ist Hauptursache des Melanoms

Als Hauptursache für die Erkrankung gilt die UV-Strahlung der Sonne auf ungeschützter Haut. Die Intensität der UV-Strahlen hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen (Abnahme der schützenden Ozonschicht). In der Folge können leicht Schäden wie ein Sonnenbrand entstehen.

Jahre bis Jahrzehnte nach einem schweren Sonnenbrand kann sich daraus schwarzer Hautkrebs entwickeln. Insbesondere Menschen mit hellem Hauttyp sind gefährdet. Extrem lichtempfindlich ist auch die Haut von Babys und Kindern.

UV-A-Strahlen im Solarium führen zwar nicht zum Sonnenbrand, können jedoch ebenfalls ein Risikofaktor für ein malignes Melanom sein.

Nävuszellnävi (Muttermale) und maligne Melanome

Weitere Risikofaktoren für die Entstehung eines Melanoms sind auffällige Pigmentmale (Muttermale, Leberfleck), Krebsvorstufen wie Lentigo maligna und eine familiäre Veranlagung.

In etwa 60 Prozent der Fälle entsteht ein Melanom im Bereich eines bereits lange Zeit (Jahre beziehungsweise Jahrzehnte) bestehenden Pigmentmals (Nävuszellnävus). In der Regel sind sie harmlos und nicht als Krebsvorstufe anzusehen – allerdings können sie auch entarten.

Häufig haben Betroffene beziehungsweise ihre Verwandten zahlreiche Pigmentmale mit erhöhter Entartungsgefahr, die sogenannten dysplastischen Nävuszellnävi. Das sind Pigmentmale mit auffälliger Struktur, die bei der körperlichen oder feingeweblichen Untersuchung erkannt werden können und bei denen ein erhöhtes Risiko einer Entartung zu einem malignen Melanom besteht.

Diagnose des schwarzen Hautkrebses

An erster Stelle steht bei einem Melanomverdacht die körperliche Untersuchung des*der Arztes*Ärztin. Mit der sogenannten Auflichtmikroskopie werden verdächtige Male analysiert. Dabei gilt die ABCDE-Regel, um das Risiko eines Leberflecks einzuschätzen.

Genaueren Aufschluss, ob es sich um schwarzen Hautkrebs handelt, kann eine Biopsie geben. Dafür muss Gewebe entnommen und unter dem Mikroskop betrachtet werden.

Ein Ultraschall sowie Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) zeigen, ob sich bereits Metastasen in anderen Organen gebildet haben. Auch eine Blutdiagnostik, die bestimmte Tumormarker untersucht, kann hilfreich für die Diagnosestellung sein.

Behandlung des malignen Melanoms

Bei schwarzem Hautkrebs ist die Operation die Behandlung der ersten Wahl. Unabhängig vom Ausbreitungsstadium wird nicht nur die gesamte äußerlich sichtbare Hautveränderung mit dem Skalpell herausgeschnitten, sondern in der Regel auch ein Saum äußerlich gesunden Gewebes mitentfernt. Ab einer Tumordicke von einem Millimeter wird meist auch der nächstgelegene Lymphknoten (Wächterlymphknoten) entfernt.

Strahlentherapie (Bestrahlung) und Chemotherapie sind nach aktuellem Stand nicht mehr die Standardtherapie bei schwarzem Hautkrebs. Erst wenn alle anderen Behandlungen ausgeschöpft sind oder nicht durchgeführt werden können, finden diese Therapien Anwendung.

Immuntherapie

Bei der Immuntherapie werden Patient*innen bestimmte Medikamente gegeben, die das körpereigene Abwehrsystem zur Bekämpfung des Tumors anregen. Auch in fortgeschrittenen Stadien besteht durch die Immuntherapie eine Chance auf Heilung.

Häufig verabreichte Wirkstoffe sind Nivolumab, Ipilimumab und Pembrolizumab.

Ein neuer Ansatz ist die onkolytische Immuntherapie mit modifizierten Herpes-simplex-Viren (Typ 1). Das Virus wird direkt in den Tumor injiziert und soll zum einen direkt die Tumorzellen abtöten. Zum anderen soll eine Immunreaktion hervorgerufen werden, sodass der Körper verstärkt Abwehrzellen produziert. So können auch Tumorzellen an anderen Körperstellen abgewehrt werden.

Zielgerichtete Therapie bei Melanom mit Genmutation

Liegen bestimmte Mutationen in den Tumorzellen vor, können diese möglicherweise mit Medikamenten behandelt werden. Dazu erhalten Patient*innen sogenannte Kinaseinhibitoren, die zielgerichtet genetische Veränderungen des Tumors angreifen.

Hautkrankheiten mit diesen Bildern erkennen

Wie macht sich das Endstadium von schwarzem Hautkrebs bemerkbar?

Im Endstadium hat sich das Melanom typischerweise über die ursprüngliche Stelle hinaus ausgebreitet. Dadurch haben sich in anderen Teilen des Körpers Metastasen gebildet, meist in den Lymphknoten, der Lunge, der Leber oder im Gehirn.

Die Symptome und Anzeichen des Endstadiums können je nach betroffenen Organen variieren, umfassen aber häufig:

Die Behandlung von schwarzem Hautkrebs im Endstadium konzentriert sich oft auf palliative Maßnahmen, um die Lebensqualität zu verbessern und Symptome zu lindern. Eine Heilung ist in diesem Stadium oft unwahrscheinlich.

Schwarzem Hautkrebs kann man vorbeugen

Die wichtigste Maßnahme ist der umfassende Schutz vor Sonneneinstrahlung. Dazu zählt die Verwendung von geeigneter Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) und das Meiden von Mittagssonne.

Sonnenbrände in der Kindheit gelten als bedeutender Risikofaktor für eine mögliche spätere Erkrankung an einem malignen Melanom. Allgemein ist von ausgiebigem Sonnenbaden abzuraten. Zudem ist es empfehlenswert, im Urlaub und auch zu Hause leichte Kleidung zu tragen, die mit langen Ärmeln und Hosenbeinen oder mit einem langen Rock die UV-Strahlung von der Haut abhält.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

Ganz allgemein sollten Muttermale (auch unauffällige Nävuszellnävi) in etwa zwölfmonatigen Abständen von dem*der Hautarzt*Hautärztin kontrolliert werden. Damit kann eine mögliche Umwandlung in dysplastische Nävi mit der Gefahr einer späteren Melanom-Entstehung relativ frühzeitig erkannt werden. Ab 35 Jahren zählt das Hautkrebs-Screening alle zwei Jahre zur Vorsorge dazu und wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Eine weitere vorbeugende Maßnahme ist die regelmäßige Selbstuntersuchung. Bei Größenzunahme und Farbveränderung eines vorbestehenden Pigmentmals beziehungsweise bei Auftreten von Entzündungszeichen (Rötung, Juckreiz) sollte vorsichtshalber ein*eine Hautarzt*Hautärztin aufgesucht werden. Ein besonderes Alarmzeichen ist Nässen und eine Blutung im Bereich des pigmentierten Mals.

Prognose und Lebenserwartung mit schwarzem Hautkrebs

Heutzutage ist schwarzer Hautkrebs grundsätzlich gut behandelbar. Die Heilungschance hängt vom Stadium ab. Dank Vorsorgeuntersuchungen werden entartete Male meist frühzeitig entdeckt und können entfernt werden, bevor die Krebszellen im Körper gestreut haben. Gut zwei Drittel der malignen Melanome werden im Stadium I entdeckt. Ist der Tumor bei der Diagnose lokal begrenzt, sind in der Regel alle Betroffene heilbar.

Im fortgeschrittenen Stadium ist die Überlebensrate dank neuer Therapien in den letzten Jahren immer besser geworden. Die zehn-Jahres-Überlebensrate liegt abhängig vom Alter zwischen 86 und 96 Prozent. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei Frauen bei 60 Jahren, Männer erhalten im Schnitt die Diagnose Hautkrebs acht Jahre später.

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