Mallorca-Akne: Richtiges Verhalten kann Pickeln vorbeugen
Sonnenbrand kennen die meisten. Manche sprechen aber besonders stark auf die ultraviolette Strahlung der Sonne an: Ihre Haut reagiert mit Pickeln, der sogenannten Mallorca-Akne. Was dagegen hilft, welche Hausmittel wirken und wie man vorbeugen kann.
- © iStock.com/LeoPatrizi
Mallorca-Akne ist eine Form der Licht- oder Sonnenallergie. In Wirklichkeit handelt es sich bei der Symptomatik aber nicht um eine Allergie, sondern eine Sonderform der sogenannten "Lichtdermatose" beziehungsweise um ein "Sonnenekzem". Die Mallorca-Akne oder andere Erkrankungen des "sonnenallergischen" Formenkreises betreffen schätzungsweise 20 Prozent der Bevölkerung, vor allem Frauen und junge Menschen mit fettiger Haut.
Artikelinhalte im Überblick:
Symptome: Wie äußert sich Mallorca-Akne?
Wer an Mallorca-Akne leidet, reagiert überempfindlich auf eine Kombination aus Sonnencreme und UV-Strahlung. In der Folge bildet sich vermehrt neues Bindegewebe um die Haarfollikel, es entstehen millimetergroße, nässende Knötchen.
Betroffen sind besonders sonnenexponierte Hautpartien wie die Oberarme, Schultern, der obere Rücken, das Dekolleté und der Nacken. Seltener tritt die Mallorca-Akne im Gesicht und am Hals auf.
Anders als bei einer echten Akne bilden sich keine eitrigen Entzündungen. Dafür geht die Sommerakne mit einem quälendem Juckreiz einher.
Ursachen der Mallorca-Akne: Sonne und Fett
Die auch "Sonnenakne" oder "Acne aestivalis" genannte Mallorca-Akne entsteht, wenn sich Menschen lange Zeit in die Sonne legen, ohne ihre Haut vorher an UV-Strahlung gewöhnt zu haben und wenn zusätzlich zur Sonne Fett, meist durch Sonnencreme, ins Spiel kommt.
Durch intensive UV-Strahlung entstehen freie Radikale. Die reaktionsfreudigen Moleküle verbinden sich mit dem Hautfett aus den Talgdrüsen. Die dabei frei werdenden Substanzen aktivieren das Immunsystem, welches wiederum für die überschießende Reaktion der Haut verantwortlich ist.
Emulgatoren oder bestimmte Fette in Sonnencremes oder Körperpflegeprodukten verstärken diese Reaktion und es kommt zu unangenehmen Symptomen wie Knötchen, Quaddeln und Hautrötungen. Aber auch Waschmittel, Haushaltsreiniger und Parfum zählen zu den potentiellen Auslösern der Mallorca-Akne.
Seltener sind die Sonnenpusteln Nebenwirkung einer speziellen Photochemotherapie gegen schwere Schuppenflechte (Psoriasis) oder Neurodermitis.
Behandlung der Mallorca-Akne
Wer erste Anzeichen einer Mallorca-Akne an sich bemerkt, für den heißt es: sofort raus aus der Sonne und keine ölhaltigen Sonnenschutzmittel mehr verwenden.
Rezeptfreie oral eingenommene Antihistaminika lindern den Juckreiz bei Mallorca-Akne. In schweren Fällen können die Symptome auch durch Aknemittel wie Benzoylperoxid und Adapalen behandelt werden. Auf keinen Fall sollten Sie an der Mallorca-Akne herumdrücken oder dem Juckreiz nachgeben und kratzen. Das verschlimmert die Symptome nur.
Dass eine äußerliche Behandlung mit Glukokortikoiden oder eine orale Antibiotikagabe bei Mallorca-Akne helfen könnten, ist nicht bewiesen.
Hausmittel gegen Mallorca-Akne
Es gibt eine Reihe bewährter Hausmittel gegen Mallorca-Akne. Diese umfassen:
Kühlen – jedoch nicht zu stark – tut bei Mallorca-Akne gut. Ein Kältepack oder kalte Umschläge sind sinnvoll.
Quarkwickel: Dazu streichen Sie kalten Quark auf ein sauberes Baumwolltuch und legen das Ganze auf die betroffenen Hautbereiche.
Heilpflanzen wie Hamamelis und Eichenrinde beruhigen die Haut bei Mallorca-Akne. Daraus einen Sud bereiten, abkühlen lassen, ein sauberes Tuch damit tränken und die betroffenen Hautstellen immer wieder damit abtupfen.
Kamillenextrakt lindert Mallorca-Akne. Betupfen Sie die betroffenen Stellen mit etwas verdünntem, kalten Extrakt. Kamille bekämpft auch die Entzündung.
Verlauf: Wie lange dauert die Heilung bei Mallorca-Akne?
Die beiden wichtigsten Maßnahmen, also der Verzicht auf Sonnenexposition sowie das Vermeiden fetthaltiger Cremes, führen in der Regel zu einem spontanen Abklingen der Mallorca-Akne.
Die Mallorca-Akne heilt dann in der Regel innerhalb von ein paar Wochen ohne Narbenbildung ab. Solange sich die Haut erholt und der Ausschlag abklingt, sollte die betroffene Körperoberfläche unbedingt mit Kleidung vor weiterer Sonneneinstrahlung geschützt werden, um den Heilungsprozess nicht zu verzögern.
Mallorca-Akne vorbeugen
Gerade Menschen, die wissen, dass sie auf intensive UV-Strahlung mit Ausschlag oder Mallorca-Akne reagieren, sollten ihre Haut langsam an die Sonne gewöhnen.Tabu ist die intensive Mittagssonne, ob zu Hause oder in der Ferne, Schatten ist immer zu bevorzugen. Das gilt nicht nur für sonnenempfindliche Menschen, sondern genauso für alle anderen, um Hautkrebs, Sonnenbrand und Sonnenstich vorzubeugen.
Sonnencreme bei Mallorca-Akne
Zur Vorbeugung von Mallorca-Akne sollte auch die Sonnencreme mit Bedacht gewählt werden. Fetthaltige Produkte und Sonnencremes mit Emulgatoren sind weniger geeignet. Besser sind fettfreie Sonnenschutzmittel, am besten in Gelform oder als Spray.
Verzichtet werden sollte unbedingt auch auf parfümierte Produkte, weil die Duftstoffe die Haut unter dem Einfluss der UV-Strahlen zusätzlich reizen.
Empfehlenswert sind bei einer Neigung zu Mallorca-Akne Sonnenschutzprodukte mit UV-Filtern aus Zinkoxid und Titanoxid, die schonend zu empfindlicher Haut sind.
Sie möchten Informationen zu bestimmten Krankheitssymptomen oder wollen medizinischen Rat? Hier können Sie Ihre Fragen an unsere Experten oder andere Lifeline-Nutzer stellen!