Hautpilzerkrankung

Leistenpilz: Pilzinfektion erkennen und behandeln

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Bei Leistenpilz handelt es sich um eine Hautpilzinfektion in der Leistengegend, die vor allem bei Männern vorkommt. Der Pilz lässt sich mit Antipilzmitteln (Antimykotika) gut behandeln. Was die Ursachen sind und woran Sie einen Leistenpilz erkennen, erfahren Sie hier.

Mann mit Leistenpilz
© Getty Images/towfiqu ahamed

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Wie bekomme ich Leistenpilz weg? Leistenpilz wird mit Antimykotika in Form von Cremes oder Salben behandelt. In schweren Fällen können auch orale Antimykotika notwendig sein.

Wie erkennt man Leistenpilz? Leistenpilz erkennt man an einem roten, flächigen Ausschlag im Leistenbereich, der oft brennt.

Kann Leistenpilz von allein weggehen? Unbehandelt verschwindet Leistenpilz nicht von allein; er kann sich sogar verschlimmern. Eine Behandlung ist daher ratsam.

Wie oft duschen bei Hautpilz? Bei Hautpilz ist tägliches Duschen möglich. Wichtig ist, den betroffenen Bereich im Anschluss gründlich abzutrocknen, um Feuchtigkeit zu minimieren und die Heilung zu unterstützen.

Artikelinhalte im Überblick

Hautkrankheiten mit diesen Bildern erkennen

Was ist ein Leistenpilz?

Ein Leistenpilz (Tinea inguinalis) ist eine Hautpilzinfektion, die

  • in der Leistenfalte,
  • der Schamgegend,
  • an den Genitalien und
  • besonders an den angrenzenden Innenseiten der Oberschenkel

auftritt. Die Infektion verursacht einen roten, flächigen Ausschlag, der jucken und brennen kann.

Betroffen sind vor allem Erwachsene, wobei der Leistenpilz häufiger bei Männern vorkommt als bei Frauen. Die Erkrankung wird auch Leistenflechte genannt.

Symptome: Wie sieht ein Leistenpilz aus?

Die Infektion beginnt häufig in den Hautfalten der Genitalregion, breitet sich dann in weitere Hautareale aus. Dann betrifft sie die Innenseiten der Oberschenkel und kann bis zum Gesäß reichen.

Bei Männern kann auch der Hodensack, bei Frauen die Vulva betroffen sein.

Zu den typischen Symptomen zählen:

  • runder, roter oder rot-brauner Ausschlag auf der Haut, oft mit schuppigen Rändern
  • brennendes Gefühl in der betroffenen Region
  • Juckreiz im Leistenbereich
  • in manchen Fällen: Bläschen oder Pusteln

Die Pilzinfektion kann auch symptomlos verlaufen und nur durch wenige runde Flecken gekennzeichnet sein. Während der warmen Jahreszeit kann sich die Infektion aufgrund von starkem Schwitzen verstärken.

Leistenpilz oder Ringelflechte?

Treten Rötungen und kreisrunde Flecken hingegen an anderen Körperstellen wie am Bauch, Rücken, Armen oder Beinen auf, handelt es sich eher um eine sogenannte Ringelflechte (Tinea corporis). Ebenfalls eine Pilzinfektion der Haut.

Was bedeuten rote Punkte auf der Haut?

Ursachen: Wie bekommt man einen Leistenpilz?

Auslöser der Erkrankung sind sogenannte Fadenpilze, die zur Familie der Dermatophyten gehören. Typische Erreger sind die Pilzarten

  • Trichophyton rubrum,
  • Trichophyton mentagrophytes und
  • Epidermophyton floccosum.

Sie befallen die Haut, Haare und Nägel und ernähren sich von Keratin, einem Protein.

Die Infektion erfolgt durch Kontakt mit pilzbefallenen Hautschuppen, zum Beispiel wenn Handtücher oder Kleidung mit infizierten Personen geteilt wird.

Da einige der Pilzarten auch bei Tieren vorkommen, ist außerdem eine Ansteckung durch Haustiere möglich.

Ebenso kann der Pilz bei Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Person übertragen werden. Am häufigsten ist jedoch die Übertragung eines bereits bestehenden Nagel- oder Fußpilzes auf die Leistengegend.

Diese Risikofaktoren erhöhen eine Ansteckung

Tinea inguinalis ist nur mäßig ansteckend. Der Kontakt mit pilzbefallen Hautschuppen muss nicht zwingend eine Infektion auslösen.

Bestimmte Risikofaktoren können die Pilzinfektion allerdings begünstigen. Dazu zählen:

  • Feuchtigkeit: Schwitzen und Feuchtigkeit im Leistenbereich schaffen eine günstige Umgebung für das Wachstum von Pilzen.
  • enge Kleidung: Eng sitzende Hosen oder Unterwäsche können das Schwitzen und die Feuchtigkeit erhöhen.
  • Hygiene: Mangelnde oder übermäßige Körperpflege schwächen die Hautbarriere und begünstigen das Eintreten von Krankheitserregern.
  • sitzende Tätigkeiten: Berufe, die langes Sitzen erfordern, können das Risiko einer Infektion erhöhen. Vor allem in den warmen Sommermonaten kann es zu einem Hitzestau und starkem Schwitzen im Leistenbereich kommen.
  • Immunsystem: Ein geschwächtes Immunsystem, beispielsweise durch Krankheiten oder Medikamente, macht den Körper anfälliger für Infektionen.
  • Übergewicht: Starkes Übergewicht kann zu vermehrter Schweißansammlung in Hautfalten führen, die eine ideale Umgebung für Pilze bieten.
  • Diabetes mellitus: Bei Menschen mit schlecht eingestelltem Diabetes mellitus kann der hohe Blutzuckerspiegel die Ausbreitung von Pilzen fördern. Die reduzierte Immunabwehr erhöht zusätzlich das Risiko.
  • öffentliche Räume: Hautpilze fühlen sich in Schwimmbädern, Gemeinschaftsumkleiden, Gemeinschaftsduschen und anderen stark frequentierten, feuchten Räumen besonders wohl. An diesen Ort besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko.

Untersuchungen und Diagnose bei Leistenflechte

Aufgrund des typischen Erscheinungsbilds kann der*die Arzt*Ärztin den Leistenpilz in der Regel auf den ersten Blick erkennen.

Zur Bestätigung der Diagnose und um andere mögliche Hauterkrankungen auszuschließen, wird oft eine Hautprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht.

Bei unklaren Ergebnissen kann eine Pilzkultur angelegt oder eine Untersuchung mit einer Wood-Lampe durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um ein Hilfsmittel, mit welchem sich dank des Lichtspektrums verschiedene Hautveränderungen beobachten lassen.

Behandlung: Was hilft gegen Leistenpilz?

Die Pilzerkrankung heilt nicht von allein ab, sondern muss behandelt werden. Zur Therapie werden vor allem Antipilzmittel, sogenannte Antimykotika eingesetzt. Sie enthalten Wirkstoffe wie Clotrimazol, Amorolfin, Bifonazol oder Terbinafin.

Betroffene tragen die Wirkstoffe in Form von Cremes oder Lotionen auf die betroffenen Hautareale auf. Damit werden die Pilzerreger in ihrem Wachstum gehemmt und zerstört.

Bei einer großflächigen Ausbreitung oder bei schweren Verläufen kann das Antimykotika auch in Form von Tabletten verordnet werden, die über mehrere Wochen täglich einzunehmen sind. Eine begleitende Nagel- oder Fußpilzinfektion muss parallel ebenfalls behandelt werden.

Um den Behandlungserfolg zu unterstützen, sollte zusätzlich auf folgende Maßnahmen geachtet werden:

  • Regelmäßige Körperhygiene mit einem sanften Reinigungsmittel und gründliches Abtrocknen der betroffenen Region. Dafür möglichst ein Extrahandtuch verwenden.
  • Tragen von lockerer Kleidung und Unterwäsche aus atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle, um Feuchtigkeit im Leistenbereich zu vermeiden.
  • Unterwäsche und Kleidungsstücke bei 60 Grad Celsius waschen, um Pilzsporen abzutöten.

Gibt es Hausmittel gegen Leistenpilz?

Zur Behandlung von Hautpilzen werden manchmal Hausmittel wie das Abtupfen mit Teebaumöl oder Apfelessig empfohlen. Derzeit gibt es jedoch keine Studien, die deren Wirksamkeit bestätigen.

Damit Hautpilze tatsächlich abgetötet werden und nicht erneut auftreten, sollten sie deshalb ärztlichen Empfehlungen entsprechend mit antimykotischen Mitteln behandelt werden.

Leistenpilz vorbeugen: Das können Sie tun

Ein Leistenpilz lässt sich vorbeugen. Folgende Maßnahmen helfen dabei:

  • richtige Kleidung: Locker sitzende Kleidung und Unterwäsche aus atmungsaktiven Materialien bevorzugen, um Feuchtigkeit und Reibung zu vermeiden.
  • gute Hygiene: Unterwäsche und Socken täglich wechseln und diese möglichst bei 60 Grad Celsius waschen. Persönliche Gegenstände wie Handtücher oder Kleidung sollten nicht mit anderen Personen geteilt werden, um eine Übertragung zu verhindern. Nach dem Sport oder starkem Schwitzen sollte die Kleidung rasch gewechselt und der Körper gewaschen werden.
  • Infektionsgefahr reduzieren: Engen Hautkontakt mit Personen oder Tieren vermeiden, die infiziert sein könnten. Infizierte Haustiere sollten ebenfalls mit entsprechenden Antimykotika behandelt werden.
  • Vorsicht in öffentlichen Räumen: In Schwimmbädern, Saunas und Gemeinschaftsduschen sollten Badeschuhe getragen werden, um eine Ansteckung mit Fußpilz zu vermeiden.
  • frühzeitige Therapie: Bestehende Nagel- oder Fußpilzinfektionen frühzeitig behandeln, um eine Ausbreitung in den Leistenbereich zu verhindern.
Nagelpilz? Diese Bilder helfen, eine Infektion zu erkennen!
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