Knochenhautentzündung (Periostitis): Behandlung und Dauer

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Bei einer Knochenhautentzündung ist die feste, den Knochen umgebende Haut entzündet. Wo im Körper die Periostitis besonders häufig auftritt, welche Ursachen es gibt, was man tun kann und wie lange die Heilung dauert.

knochenhautentzündung
© Getty Images/TravelCouples

Eine Knochenhautentzündung (Periostitis) betrifft die einen Knochen umgebende Haut (Periost). Die Entzündung kann als Folge einer Infektion oder durch Überbelastung auftreten. Betroffen von der Knochenhautentzündung sind meistens Knochen, die nah an der Haut liegen, wie das Schienbein (Tibia) oder das Schlüsselbein (Klavikula), aber auch am Ellenbogen, Kopf, Handgelenk oder Fuß beziehungsweise Ferse kann eine Periostitis auftreten. Da die Knochenhaut von vielen Nerven durchzogen wird, geht eine Knochenhautentzündung in der Regel mit starken Schmerzen einher. Betroffen sind oft sportliche Menschen, die viel Joggen oder Laufen.

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Ursachen für eine Knochenhautentzündung

Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer Knochenhautentzündung führen können. Dabei werden entzündliche Ursachen und solche, die durch äußere Einwirkung erfolgen, unterschieden.

Einer der häufigsten äußeren Auslöser ist Überbelastung beim Sport, hier ist vor allem Laufen, Tanzen, Fußball, Wandern oder Skilanglauf zu nennen. Allerdings können auch andere Sportarten zu einer Knochenhautentzündung führen. Betroffen ist meistens die Knochenhaut des Schienbeins (Schienbeinkantensyndrom, "Shin Splits"). Ursachen beim Sport können dann sein:

  • zu intensives Training, besonders nach einer trainingsfreien Pause

  • harter Untergrund oder Wechsel des Untergrunds (besonders vom Hallenboden nach draußen und umgekehrt)

  • falsche oder abgelaufene Sportschuhe, auch fehlende oder falsche Einlagen, besonders bei Fußfehlstellungen

  • Schuhwechsel

  • Sprungsportarten

  • Fußfehlstellungen, die zu falscher Belastung führen

  • Änderung der (Lauf-)Technik

  • falsche Bewegungsabläufe, zu starke Vorfußbelastung

Auch Krankheitserreger wie Viren und Bakterien können eine Knochenhautentzündung bedingen. Oft tritt die Periostitis dann zusammen mit einer Knochenmarkentzündung (Osteomyelitis) auf. Die Krankheitserreger können von außen durch Verletzungen oder Operationen in den Körper oder auch im Rahmen einer anderen Infektion an die Knochenhaut gelangen. Typische Infektionen, bei denen es zu einer Knochenhautentzündung durch Übertritt von Krankheitserregern kommen kann, sind:

Symptome bei Knochenhautentzündung

Eine Knochenhautentzündung ist normalerweise sehr schmerzhaft, insbesondere bei Druck und Belastung. Grund ist die starke Versorgung der Knochenhaut mit Nerven und Blutgefäßen. Typischerweise lassen die meist stechenden und/oder dumpfen Schmerzen in Ruhe nach, allerdings gibt es auch Menschen, die in Ruhe Beschwerden haben. Bei der häufigen Knochenhautentzündung am Schienbein (Schienbeinkantensydrom) kommt es zu sehr starken Schienbeinschmerzen. Zusätzlich zeigen sich meistens die typischen Entzündungszeichen:

  • Wärme,
  • Rötung und
  • Schwellung im betroffenen Bereich.

Außerdem können Missempfindungen wie Kribbeln, Taubheitsgefühle und Ziehen im betroffenen und angrenzenden Gebieten auftreten. Manchmal kommt es auch zu Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl durch die Infektion.

Diagnose: Wann ärztlichen Rat suchen?

Bei typischen, wiederkehrenden Schmerzen, beispielsweise am Schienbein, sollte frühestmöglich ärztlicher Rat eingeholt werden. Der*die Arzt*Ärztin kann aufgrund der Symptome und einer körperlichen Untersuchung meist schon die Diagnose stellen. Um andere Erkrankungen, wie beispielsweise Ermüdungsbrüche oder das Kompartmentsyndrom, auszuschließen, kann Röntgen oder ein MRT eingesetzt werden. Beim Schienbeinkantensyndrom ist eine Laufanalyse sinnvoll, um die Ursache wie Technikfehler oder Schiefstellungen zu erkennen und in die Behandlung einbeziehen zu können.

Therapie bei Knochenhautentzündung

Bei einer Knochenhautentzündung kommen vor allem konservative Maßnahmen zur Behandlung infrage, um Symptome und Entzündung zu lindern. Sehr wichtig ist körperliche Schonung – es gilt die Einhaltung einer absoluten Trainingspause. Zusätzlich kann gekühlt und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden.

Nach dem akuten Stadium ist Physiotherapie wichtig, um funktionell und koordinativ zu trainieren. Das Training muss individuell angepasst werden. Dazu kommt eine optimale Versorgung mit Schuhen und Einlagen. Betroffene können bei einer akuten Knochenhautentzündung des Schienbeins die Wadenmuskulatur mehrmals täglich dehnen.

In extrem seltenen Fällen, wenn die Knochenhautentzündung bestehen bleibt, muss der Entzündungsherd operativ entfernt werden.

Dauer und Verlauf einer Periostitis

Eine Knochenhautentzündung kann sehr hartnäckig sein und von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten andauern. Wenn das Training zu früh wieder aufgenommen wird, kann es auch nach einer beschwerdefreien Phase wieder zu Schmerzen kommen. Deshalb darf mit dem Training erst wieder begonnen werden, wenn die Entzündung vollständig abgeklungen ist. Ansonsten droht eine chronische Knochenhautentzündung.

Zu Beginn sollte dann das Training sehr langsam wieder aufgenommen und nur sukzessive gesteigert werden. Vorübergehend kann zum Trainieren auf schonende Sportarten wie Schwimmen ausgewichen werden.

Knochenhautentzündung vorbeugen

Menschen, die gerne laufen, sollten gutes, passendes Schuhwerk und dazu idealerweise eine Laufanalyse gemacht haben. Wer mehr als 32 Kilometer pro Woche läuft, steigert das Risiko für eine Knochenhautentzündung am Schienbein. Die Trainingsintensität sollte angepasst sein und nur langsam gesteigert werden. Vor allem ein Wechsel des Bodenbelags sollte langsam durchgeführt werden. Weiche Böden sind schonender für alle Gewebestrukturen.

Um einer erneuten Knochenhautentzündung vorzubeugen, sollten alle verursachenden Faktoren beseitigt werden. Zeigen sich leichte Beschwerden am Schienbein, sollten die Lauftechnik, das Schuwerk etc. überprüft werden, um es erst gar nicht zu einer Entzündung kommen zu lassen.

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