Vorstufe von Typ 2-Diabetes

Insulinresistenz: Symptome, Risikofaktoren und Therapie

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Bei einer Insulinresistenz kann das Hormon Insulin nicht mehr richtig wirken. Insulinresistenz gilt als eine der Hauptursachen für die Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2. Welche Symptome sind typisch und was können Betroffene tun?

Insulinresistenz: Medizinische Beratung
© Getty Images/SDI Productions

Kurzübersicht: Insulinresistenz

Was ist eine Insulinresistenz? Bei einer Insulinresistenz ist die Insulinwirkung im Körper vermindert. Das Stoffwechselhormon vermittelt den Transport von Kohlenhydraten in die Zellen. Kann es nicht mehr ausreichend wirken, gelangt kein Zucker mehr in die Körperzellen und der Blutzuckerspiegel steigt an.

Welche Symptome sind typisch? Eine Insulinresistenz verursacht keine Symptome. Erst wenn es infolge zu Diabetes mellitus kommt, sind Krankheitszeichen wie Müdigkeit, Gewichtsverlust, vermehrter Durst und Harndrang sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten möglich.

Im Überblick:

Unterzuckerung: Symptome erkennen und gegensteuern

Was ist eine Insulinresistenz?

Das Hormon Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet und spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel. Insulin wirkt vor allem in den Muskeln, im Fettgewebe und der Leber. Seine wichtigste Aufgabe ist die Regulation des Blutzuckerspiegels. Das Stoffwechselhormon bewirkt, dass die Zellen Glukose aus dem Blut aufnehmen, wodurch der Blutzucker gesenkt wird. Bei einer Insulinresistenz ist diese Wirkung jedoch gestört: Die Körperzellen reagieren nicht mehr ausreichend auf Insulin. Dadurch wird die Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die Zellen gehemmt, was zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt.

Zum Ausgleich produziert die Bauchspeicheldrüse zunächst vermehrt Insulin. Obwohl die Blutzuckerwerte normal sind, ist der Insulinspiegel im Blut dann außergewöhnlich hoch (Hyperinsulinismus). Oftmals besteht dieser Zustand über Jahre, bis die hormonproduzierenden Inselzellen der Bauchspeicheldrüse erschöpft sind und nicht mehr genügend Insulin produzieren können. Aufgrund der Überlastung werden sie funktionsunfähig. Die Folge sind ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) und somit die Entwicklung von Diabetes mellitus Typ 2.

Doch nicht immer mündet eine Insulinresistenz in einer Diabetes-Erkrankung. Besonders wahrscheinlich wird das Auftreten der Zuckerkrankheit, wenn noch weitere Risikofaktoren wie Bewegungsmangel oder Übergewicht hinzukommen.

Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes

Eine Insulinresistenz gilt als zentrales Symptom des Metabolischen Syndroms. Unter dieser Bezeichnung werden verschiedene Anzeichen und Symptome zusammengefasst, die das Risiko erhöhen, an Diabetes mellitus Typ 2 oder einer kardiovaskulären Krankheit wie einem Schlaganfall zu erkranken. Neben der Insulinresistenz gehören zu den Anzeichen des Metabolischen Syndroms folgende Beschwerden:

  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Fettstoffwechselstörungen (etwa erhöhte Triglycerid- und Cholesterinwerte)
  • Übergewicht (vor allem ein vergrößerter Bauchumfang)
  • erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie)
  • Fettleber

Insulinresistenz verursacht keine Symptome

Da die Insulinresistenz keine Beschwerden hervorruft, entwickelt sie sich häufig über Jahre. In den meisten Fällen wird sie deshalb erst spät erkannt. Zu Symptomen kommt es, wenn sich aus der Insulinresistenz ein Prädiabetes (Vorstufe der Zuckerkrankheit) oder Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt hat. Mögliche Anzeichen sind:

  • chronische Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Gewichtsabnahme 
  • Infektanfälligkeit
  • trockene Haut

Zudem zeigen Menschen mit Diabetes oftmals einen krankhaft gesteigerten Durst und damit verbunden erhöhten Harndrang.

Ursachen und Risikofaktoren

Was genau die Ursachen für die Entstehung einer Insulinresistenz sind, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Fachleute vermuten jedoch einen Zusammenhang zwischen erblicher Veranlagung und der Entstehung von Insulinresistenz und Diabetes mellitus Typ 2. Zudem können bestimmte Lebensgewohnheiten das Risiko für diese Entwicklung erhöhen. Dazu gehören:

  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • unausgewogene, fettreiche Ernährung

Auch Stress, Rauchen sowie die Einnahme bestimmter Medikamente können die Insulinsensitivität von Zellen herabsetzen und eine Insulinresistenz begünstigen.

Wie wird eine Insulinresistenz festgestellt?

Die Wahrscheinlichkeit einer Insulinresistenz ist besonders hoch, wenn weitere Faktoren des Metabolischen Syndroms wie Bluthochdruck oder erhöhte Triglyceride im Blut vorliegen. Auch wenn es in der Familie bereits Typ-2- Diabetiker*innen gibt, lässt sich dies als Risikofaktor für die Entwicklung einer Insulinresistenz werten.

Ärzt*innen stellen die Diagnose zumeist über den sogenannten HOMA-Index (HOMA steht hierbei für Homeostasis model assessment). Hierfür erfolgt eine Nüchtern-Blutentnahme, der Insulinwert und der Glukosewert werden im Labor bestimmt und miteinander verrechnet.

Darüber hinaus kann eine erhöhte Konzentration von Proinsulin – einer Vorstufe des Stoffwechselhormons – im Blut Hinweis auf eine Insulinresistenz geben. In manchen Fällen wird zudem ein Glukosetoleranztest (oGTT) durchgeführt, bei welchem gleichzeitig eine Messung des Insulinwerts erfolgt. So soll die Insulinwirkung erfasst werden.

4 Tipps zur Ernährung bei Insulinresistenz

Therapie der Insulinresistenz: Maßnahmen zur Behandlung

Eine Insulinresistenz ist behandelbar. Die Therapie besteht in erster Linie in einer Umstellung der Lebensweise. Zunächst gilt es, Übergewicht abzubauen und sich regelmäßig zu bewegen. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit wenig Kohlenhydraten hilft außerdem, den Fettstoffwechsel zu normalisieren. Es ist außerdem ratsam, das Rauchen aufzugeben und Alkohol nur mäßig zu konsumieren.

In schwerwiegenden Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung, etwa mit dem Diabetes-Medikament Metformin, angezeigt sein. So kann das Fortschreiten der Insulinresistenz eingedämmt und der Entstehung der Zuckerkrankheit vorgebeugt werden.

Verlauf: Insulinresistenz ist Vorstufe von Diabetes

Wird der Lebensstil konsequent verändert, kann die Insulinresistenz meist erheblich abgeschwächt werden. Insbesondere zur Vermeidung von Diabetes mellitus Typ 2 ist dies von Bedeutung. Die Insulinresistenz ist eine Vorstufe von Diabetes. Wird ihr nicht entgegengewirkt, ist die Wahrscheinlichkeit einen Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln, stark erhöht. Zudem führt ein dauerhaft erhöhter Insulinspiegel zur vermehrten Einlagerung von Fett in den Körper, was weiterhin das Risiko für Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

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