Hitzeerschöpfung: Symptome und was tun?
Die Hitzeerschöpfung, auch Hitzekollaps genannt, ist die häufigste Form eines Hitzeschadens. Gefährdet sind vor allem ältere Menschen, Kleinkinder und chronisch Kranke – doch auch junge und gesunde Menschen können eine Hitzeerschöpfung erleiden. Wie lange sie dauert und was man tun kann.
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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten
Wie äußert sich eine Hitzeerschöpfung? Anzeichen sind starkes Schwitzen, Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, eine blasse, kühle Haut und ein erhöhter Puls.
Was ist der Unterschied zwischen Hitzeerschöpfung und Hitzschlag? Bei einer Hitzeerschöpfung bleibt die Körpertemperatur meist normal oder nur leicht erhöht, während sie beim Hitzschlag über 40 Grad Celsius ansteigt und die Haut trocken und heiß ist.
Wie behandelt man eine Hitzeerschöpfung? Sofortmaßnahmen umfassen das Bewegen in einen kühlen Bereich, das Trinken von Elektrolythaltigen Getränken, das Kühlen des Körpers mit nassen Tüchern und das Hochlagern der Beine. Bei Bewusstlosigkeit sollte der Notruf gewählt werden.
Wie lange dauert es, sich von einer Hitzeerschöpfung zu erholen? Mit richtiger Behandlung klingen die Symptome in der Regel innerhalb weniger Stunden ab. Falls sie sich verschlimmern oder nicht bessern, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Artikelinhalte im Überblick:
Was ist eine Hitzeerschöpfung?
Eine Hitzeerschöpfung ist eine Form von Hitzeschaden, die entsteht, wenn der Körper über längere Zeit hohen Temperaturen ausgesetzt ist und dabei zu wenig Flüssigkeit und Elektrolyte aufnimmt.
Bei hohen Temperaturen ist die körpereigene Wärmeregulation besonders gefordert, um die Körpertemperatur auf dem Sollwert von etwa 37 Grad Celsius zu halten. Bei älteren Menschen, Personen mit chronischen Krankheiten oder kleinen Kindern sind die Mechanismen zur Wärmeregulation allerdings eingeschränkt oder noch nicht so effektiv. Für sie besteht an heißen Tagen ein erhöhtes Risiko für eine Hitzeerschöpfung.
Wie entsteht eine Hitzeerschöpfung an heißen Tagen?
Körperliche Anstrengung bei hoher Umgebungstemperatur, vor allem wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit hinzukommt, fördern das Entstehen einer Hitzeerschöpfung. Zu den Risikofaktoren gehört auch eine fehlende Luftzirkulation bei Hitze. Dies passiert vor allem bei großen Menschenansammlungen auf öffentlichen Plätzen oder in Stadien. Auch körperliche Anstrengung bei Hitze fördert die Entstehung eines Hitzekollaps.
Der wichtigste Mechanismus zur Regulation der Wärme ist Schwitzen, denn durch Verdunsten kühlt der Schweiß die Haut. Bei starkem Schwitzen gehen dem Körper viel Wasser und Mineralstoffe verloren. Wer den Verlust nicht durch genügend Trinken ausgleicht, dem droht ein Flüssigkeitsmangel und das Blutvolumen nimmt ab. Dadurch sinkt auch der Blutdruck.
Ein weiterer Mechanismus der Wärmeregulation belastet den Kreislauf zusätzlich: Die Blutgefäße unter der Haut weiten sich und nehmen mehr Blut auf, um die Wärme besser über die Haut abzugeben.
Symptome bei Hitzeerschöpfung
In der Folge kann es zu den typischen Symptomen einer Hitzeerschöpfung kommen:
- Schwindel, Kreislaufprobleme
- Benommenheit, Verwirrtheit
- Übelkeit und Erbrechen
- Erschöpfung, Schwächegefühl
- Schweißausbrüche
- beschleunigter Herzschlag
- niedriger Blutdruck
- beschleunigte Atmung
- Kopfschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- Muskelschmerzen, Krämpfe
Wichtiger Unterschied zum Hitzschlag: Kein hohes Fieber
Die Körpertemperatur ist bei der Hitzeerschöpfung nicht oder kaum verändert. Das ist ein wichtiger Unterschied zum Hitzschlag, der gefährlichsten Form eines Hitzeschadens. Zu dessen Symptomen gehören eine stark erhöhte Körpertemperatur auf über 40 Grad Celsius und eine heiße, trockene Haut.Trinken und Schatten: Hitzeerschöpfung behandeln
Wer bei sich oder einer anderen Person Symptome der Hitzeerschöpfung feststellt, sollte umgehend handeln: Zunächst sollten Betroffene aus der Sonne gehen und sich mit leicht erhöhten Beinen hinlegen, um den Kreislauf zu entlasten. Jede Anstrengung ist zu vermeiden.
Außerdem sollte der Körper aktiv gekühlt werden, zum Beispiel durch kühle Umschläge oder Coolpacks, besonders an Leisten, Nacken, Füßen und Händen. Elektrolythaltige Getränke wie Mineralwasser oder Brühe helfen, den Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel auszugleichen.
Kommt es zur Bewusstlosigkeit, muss die*der Notärztin*Notarzt gewählt und Betroffene in eine stabile Seitenlage gebracht werden.
Hitzeerschöpfung: Dauer der Erholung unterschiedlich
In der Regel reichen die oben genannten Maßnahmen aus, sodass sich Betroffene nach einiger Zeit erholen. Wer eine Hitzeerschöpfung hatte, sollte mindestens drei Tage lang extreme Hitze meiden.
Die Dauer der Erholung von einer Hitzeerschöpfung kann jedoch variieren, abhängig vom Schweregrad der Symptome und wie schnell Behandlungsmaßnahmen ergriffen wurden:
In leichteren Fällen, wenn frühzeitig gehandelt wird, klingen die Symptome in der Regel innerhalb weniger Stunden wieder ab.
Bei schwereren Fällen kann es einige Tage dauern, bis sich der Körper vollständig erholt hat.
Geht es Betroffenen nicht besser oder verstärken sich die Symptome in den Tagen nach der Hitzeerschöpfung sollten sie eine*n Ärztin*Arzt aufsuchen.
Hitzeerschöpfung gezielt vorbeugen
Einer Hitzeerschöpfung kann man wie anderen Hitzeschäden durch folgende Maßnahmen vorbeugen:
leichte, luftdurchlässige Kleidung tragen
viel trinken, mindestens zwei bis drei Liter pro Tag
wasserhaltiges Obst und Gemüse verzehren, um dem Körper zusätzlich Flüssigkeit zuzuführen
Alkohol meiden, da er den Kreislauf zusätzlich belastet
körperliche Anstrengung bei großer Hitze vermeiden, diese besser in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegen
direkte Sonneneinstrahlung meiden, besonders zwischen elf und 15 Uhr
nicht ohne Kopfbedeckung in die Sonne gehen
Pflegebedürftigen Menschen Kühlung verschaffen
Bei älteren oder kranken Menschen ist es wichtig, neben den genannten Maßnahmen zur Vorbeugung einer Hitzeerschöpfung für ausreichend Kühlung im Wohnbereich zu sorgen, zum Beispiel durch Ventilatoren. Außerdem kann ein Trinkplan sinnvoll sein, damit der*die Pflegebedürftige genügend trinkt.
Bestimmte Medikamente wie
- Beruhigungsmittel,
- Antidepressiva,
- Diuretika und
- verschiedene blutdrucksenkende Wirkstoffe
können die körperliche Anpassung an Hitze verschlechtern. Dann ist es empfehlenswert, ärztlich abzuklären, ob bei einer Hitzewelle eine Änderung der Medikation sinnvoll ist.
Kinder sind besonders hitzeempfindlich
Auch Säuglinge und Kinder sind besonders anfällig für Hitzeschäden. Bei hohen Temperaturen sollten sie sich möglichst nur im Schatten aufhalten und körperliche Anstrengung reduzieren. Außerdem sollten Eltern ihnen bei Temperaturen ab 30 Grad Celsius doppelt bis dreimal so viel zum Trinken zu geben als sonst.
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