Vor Infektionskrankheit schützen

Gürtelrose-Impfung: Wem wird sie empfohlen?

Wer an Windpocken erkrankt ist, trägt das Varizella-Zoster-Virus ein Leben lang in sich. Dieses löst auch Gürtelrose aus. Eine Impfung kann vor dem Ausbruch der Gürtelrose schützen. Warum und für wen die Vorsorge wichtig ist.

Ältere Frau erhält Impfung
© Getty Images/d3sign

Kurzübersicht: Häufige Fragen & Antworten

Was ist Gürtelrose? Eine Infektionskrankheit, ausgelöst durch das Varizella-Zoster-Virus. Typisch ist ein Hautausschlag mit Bläschen, oft ist er mit Schmerzen verbunden.

Warum gibt es eine Impfung? Um einer Gürtelrose und möglichen Komplikationen wie der Post-Zoster-Neuralgie mit starken Nervenschmerzen vorzubeugen, gibt es eine Impfung.

Gürtelrose-Impfung: Wie lange Nebenwirkungen? In vielen Fällen reagiert das Immunsystem auf die Impfung, was sich als Hautrötung, Juckreiz und leichte Schwellung zeigt. Diese normale Reaktion klingt meist nach wenigen Tagen ab.

Welche Impfstoffe gibt es? Gegen Herpes Zoster gibt es einen Lebendimpfstoff und einen Totimpfstoff.

Wem wird die Impfung empfohlen? Allen Menschen über 60 Jahren sowie Personen mit Grunderkrankungen über 50 Jahren.

Wie oft muss man bei Gürtelrose geimpft werden? Die beiden Impfdosen werden im Abstand von 2 bis 6 Monaten verabreicht. Danach hält der Schutz für mindestens 10 Jahre an.

Artikelinhalte im Überblick:

Gürtelrose: Bilder und Symptome von Herpes Zoster

Was ist Gürtelrose?

Die Viruserkrankung Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst. Dieses Virus kann zwei ansteckende Erkrankungen verursachen: Windpocken (Varizellen) und Gürtelrose (Herpes Zoster). Charakteristisch für beide Krankheiten ist ein Ausschlag mit flüssigkeitsgefüllten Bläschen. Viele Menschen erkranken im Kindesalter an Windpocken, im Erwachsenenalter dann auch an Gürtelrose.

Denn nach der akuten Windpockenerkrankung verbleiben die Viren lebenslang im Körper. Mit zunehmendem Alter wird das Immunsystem schwächer und kann sie nicht mehr in Schach halten, es erfolgt ihre Reaktivierung. Schätzungsweise mehr als 95 Prozent der über 60-jährigen Menschen tragen das Varizella-Zoster-Virus in sich.

Gürtelrose mit einer Impfung vorbeugen

Ab einem Alter von 60 Jahren steigt das Risiko für eine Erkrankung an Gürtelrose. Dieser kann mit einer Impfung vorgebeugt werden. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit 2018 allen Personen über 60 Jahren eine Schutzimpfung. Außerdem können sich Menschen ab 50 Jahren mit bestimmten Grunderkrankungen impfen lassen. Dazu gehören beispielsweise:

Eine Impfung kann auch vor Komplikationen einer Gürtelrose schützen, etwa der Post-Zoster-Neuralgie. Hauptsymptom der postherpetischen Neuralgie sind anhaltende Schmerzen, die sich vor allem als Nervenschmerzen äußern.

Trotz Gürtelrose-Erkrankung impfen lassen

Patient*innen, die bereits eine Erkrankung mit Herpes Zoster durchgemacht haben, sind nicht vor einem erneuten Ausbruch des Virus geschützt. Deshalb ist auch danach eine Impfung mit dem Totimpfstoff möglich. Allerdings sollten zu diesem Zeitpunkt die akuten Symptome bereits abgeklungen und Betroffene genesen sein.

Gürtelrose: Symptome und Anzeichen

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Wer sollte nicht geimpft werden?

In bestimmten Situationen sollte die Gürtelrose-Impfung nicht verabreicht werden. Dazu zählt eine bekannte Überempfindlichkeit gegen einen der enthaltenen Wirkstoffe oder eine allergische Reaktion nach der ersten Dosis. Auch eine akute Infektion mit Fieber spricht gegen eine Impfung.

Zur Sicherheit in der Schwangerschaft liegen keine Daten vor, deshalb sollten schwangere Frauen eine Impfung besser vermeiden. Wer sich einer immunsuppressiven Behandlung unterzieht, sollte vorher ärztliche Rücksprache halten.

Totimpfstoff ist Standardimpfung

Es sind zwei verschiedene Impfstoffe gegen Gürtelrose in Deutschland verfügbar: Ein abgeschwächter Lebendimpfstoff und ein Totimpfstoff. Letzterer enthält Teile der Oberflächenstruktur des Virus und ruft somit eine spezifische Immunantwort des Körpers hervor. Zusätzlich ist für eine bessere Immunreaktion ein Wirkverstärker enthalten.

Als Standardimpfung wird der Totimpfstoff empfohlen, der keine vermehrungsfähigen Erreger enthält und somit auch für immungeschwächte Menschen geeignet ist. Zudem besitzt der Lebendimpfstoff nur eine eingeschränkte Wirksamkeit und begrenzte Wirkdauer.

Die gesetzlichen Krankenkassen sind zur Kostenübernahme für Personen ab 60 Jahren verpflichtet. Bei besonderer Gefährdung wird der Betrag auch Menschen ab 50 Jahren erstattet.

Mögliche Nebenwirkungen der Gürtelrose-Impfung

Häufig kommt es nach der Impfung an der Einstichstelle zu Hautrötung, Juckreiz und einer leichten Schwellung und Schmerzen. Weiterhin können Allgemeinsymptome wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Müdigkeit oder leichtes Fieber nach der Gürtelrose-Impfung auftreten.

Diese Symptome deuten auf eine gesteigerte Aktivität des Immunsystems hin und sind üblicherweise als normale Reaktionen auf eine Impfung anzusehen. Sie klingen meist nach wenigen Tagen von selbst ab. Betroffene sollten sich in dieser Zeit körperlich schonen und Ruhe gönnen. Werden die Nebenwirkungen stärker oder halten länger als drei Tage an, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Wie sieht das Impfschema aus?

Die Impfung gegen Gürtelrose besteht aus zwei Dosen, wobei zwischen den Einzelimpfungen mindestens zwei und höchstens sechs Monate liegen sollten. Impfungen mit anderen Impfstoffen wie beispielsweise gegen Grippe oder das Coronavirus (COVID-19) sind in kurzem Abstand zur Gürtelrose-Impfung möglich.

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