Schlechte Prognose

Glioblastom: Symptome, Therapie und Verlauf des bösartigen Hirntumors

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Ein Glioblastom ist ein bösartiger Hirntumor, der für sein schnelles Wachstum bekannt ist. Trotz intensiver Behandlung mit Operationen, Strahlen- und Chemotherapie hat er meist eine schlechte Prognose. Wie äußert sich ein Glioblastom und wie sind die Heilungschancen?

Ärztin spricht mit Patienten über Gehirnscan
© Getty Images/Luis Alvarez

Kurzübersicht: Glioblastom

Definition: Ein Glioblastom ist ein schnell wachsender, bösartiger Gehirntumor, der unbehandelt innerhalb weniger Monate zum Tod führen kann.

Ursache: Die Ursachen von Glioblastomen sind nicht eindeutig geklärt. Wer unter bestimmten Erbkrankheiten leidet oder sich bereits einer Strahlentherapie unterzogen hat, hat ein erhöhtes Risiko, an einem Glioblastom zu erkranken.

Symptome: Je nachdem, wo im Gehirn sich das Glioblastom befindet, können Motorik, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis oder Verhalten beeinträchtigt sein. Typisch sind Kopfschmerzen oder erstmalig auftretende Krampfanfälle.

Diagnose: Mit bildgebenden Verfahren wird das Glioblastom nachgewiesen, mithilfe einer Gewebeprobe die Tumorart bestimmt.

Behandlung: Ein Glioblastom wird immer operiert. Danach folgen Strahlen- und Chemotherapie, manchmal werden auch elektrische Wechselfelder zur Erhaltungstherapie eingesetzt.

Artikelinhalte im Überblick:

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Was ist ein Glioblastom?

Ein Glioblastom ist ein Tumor im Gehirn, der sich aus den Stützzellen (Gliazellen) entwickelt, welche die Nervenzellen umgeben. Damit gehört er zu den Gliomen. Ein Glioblastom ist immer bösartig und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dem Schweregrad IV zugeordnet – das ist der höchste Grad, den ein Tumor erhalten kann. Ein Glioblastom ist nicht heilbar, die durchschnittliche Lebenserwartung nach der Diagnosestellung liegt mit Therapie bei 15 Monaten.

Fachleute unterscheiden primäre und sekundäre Glioblastome:

  • primäre Glioblastome machen den größten Teil aus, entstehen direkt aus den gesunden Gliazellen, sind sehr aggressiv und wachsen schnell.

  • sekundäre Glioblastome entstehen aus Tumoren niedrigeren Schweregrades. Sie treten eher bei jüngeren Menschen auf und haben eine bessere Prognose als die primäre Form.

Selten bildet die Tumorart Metastasen außerhalb der Zellen des zentralen Nervensystems.

Häufigkeit

Glioblastome machen mehr als die Hälfte der Gliome aus, das Glioblastom ist der häufigste bösartige Hirntumor. Pro Jahr erkranken etwa 3 von 100.000 Menschen an einem Glioblastom, Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Ein Glioblastom kann in jedem Alter auftreten, besonders häufig sind jedoch Menschen im Alter zwischen 50 und 75 betroffen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für die Entstehung eines Glioblastoms sind nicht eindeutig geklärt. Es scheint allerdings eine erbliche Komponente zu geben: Menschen mit bestimmten Erbkrankheiten (wie Neurofibromatose, Tuberöse Sklerose oder dem Li-Fraumeni-Syndrom) haben ein erhöhtes Risiko, an einem Glioblastom zur erkranken. Auch wer sich wegen einer anderen Krebserkrankung bereits einer Strahlentherapie unterzogen hat, neigt überdurchschnittlich häufig dazu, ein Glioblastom zu entwickeln.

Studien weisen nach, dass es keinen Zusammenhang zwischen Tabak- oder Alkoholkonsum, der Verwendung von Mobiltelefonen oder der Nähe zu Hochspannungsleitungen und der Entstehung von des Gehirntumors gibt.

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Typische Symptome bei einem Glioblastom

Das schnell wuchernde Tumorgewebe verdrängt oder beeinträchtigt gesunde Hirnstrukturen. Je nachdem, wo im Gehirn sich das Glioblastom befindet, treten unterschiedliche Arten von Beschwerden auf:

  • Hirndruckzeichen wie Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen oder Erbrechen

  • neurologische Ausfälle wie Lähmungen, Seh-, Hör- oder Sprachstörungen

  • erstmalig auftretende Krampfanfälle

  • Wesensveränderungen wie Verwirrtheit oder leichte Reizbarkeit

Diagnose: So wird ein Glioblastom festgestellt

Zur Diagnose eines Glioblastoms wird zunächst ein ausführliches Gespräch (Anamnese) in der ärztlichen Praxis geführt. Dabei erfragen Ärzt*innen die konkreten Beschwerden, eingenommene Medikamente und eventuelle Vorerkrankungen. Danach folgt eine neurologische Untersuchung der Patient*innen, bei der beispielsweise Reflexe, Motorik, Seh-, Hör- und Sprachvermögen, Gedächtnis und Gleichgewicht geprüft werden.

Besteht der Verdacht auf einen Hirntumor, schließt sich in der Regel ein bildgebendes Verfahren an:

  • Mithilfe einer Magnetresonanztomographie (MRT) des Schädels werden Größe und Lage des Glioblastoms erfasst. Für eine bessere Darstellung kann ein Kontrastmittel verabreicht werden.

  • Alternativ kann eine Computertomographie (CT) durchgeführt werden.

  • In einigen Fällen kommt für eine detailliertere Diagnostik zusätzlich eine Positronenemissionstomographie (PET) zum Einsatz.

Für die endgültige Diagnose erfolgt im nächsten Schritt eine Gewebeentnahme aus dem Gehirn. Diese sogenannte Biopsie erfolgt entweder über ein kleines Bohrloch im Schädelknochen oder im Zuge einer Operation, bei welcher der Tumor direkt entfernt wird. Das gewonnene Gewebe wird im Labor untersucht, um die Art des Tumors und seine Aggressivität zu bestimmen. Das ist wichtig für die Therapieplanung.

Wie wird ein Glioblastom behandelt?

Da ein Glioblastom extrem schnell wächst, sollte möglichst rasch eine Operation durchgeführt werden. Bei der Resektion wird so viel Tumorgewebe wie möglich entfernt, ohne das gesunde Hirngewebe zu verletzen. Da die Tumorzellen bei einem Glioblastom jedoch immer auch in das umgebende Gewebe eindringen (infiltrierendes Wachstum), kann das Glioblastom nicht komplett operativ entfernt werden und macht weitere Behandlungen erforderlich. Dennoch kann die Operation zumindest vorübergehend eine deutliche Symptomlinderung bewirken.

Als Standardtherapie gilt eine Kombination aus Operation mit Strahlentherapie und Chemotherapie. Bei der Strahlentherapie wird in mehreren Sitzungen eine hohe Dosis ionisierender Strahlung in das Tumorgebiet eingestrahlt. Diese hemmt das weitere Wachstum der Tumorzellen und lässt sie im Idealfall absterben. Parallel erhalten die Patient*innen Medikamente, welche die Krebszellen abtöten. Nebenwirkungen dieser Zytostatika wie Temozolomid können wiederum medikamentös gelindert werden.

Tumortherapiefelder sollen Zellwachstum hemmen

Im Anschluss an die Bestrahlung und parallel zur Chemotherapie bieten einige Zentren zudem die sogenannten Tumortherapiefelder (Tumor Treating Fields, TTF oder TTFields) an. Bei dieser Behandlungsmethode werden spezielle Klebepads auf der Kopfhaut platziert, über die elektrische Wechselfelder verabreicht werden, welche die Teilungsfähigkeit von Krebszellen stören. Die Wechselfelder werden von einem batteriebetriebenen Gerät erzeugt, das Betroffene in einem Rucksack mit sich tragen können. Das Gerät muss täglich getragen werden – Ziel ist es, den nach der Operation erreichten Zustand so lange wie möglich zu erhalten.

Verlauf und Prognose bei einem Glioblastom

Die Prognose und damit Überlebenszeit mit einem Glioblastom hängt stark von seiner Größe sowie dem Alter und dem Zustand der Betroffenen ab. Ohne Therapie versterben die meisten Menschen mit Glioblastom innerhalb weniger Monate. Mit Therapie liegt die durchschnittliche Lebenserwartung nach der Diagnosestellung bei 15 Monaten. Fünf Jahre nach der Diagnosestellung leben nur noch zehn Prozent der Betroffenen.

Neue Daten einer Studie zum Langzeitüberleben zeigen, dass Patient*innen ohne Rezidiv (Rückfall) einen Überlebensvorteil haben: Sie erreichten in den ersten Jahren nach der Therapie längere Überlebenszeiten. Die Hintergründe müssen in weiteren Studien allerdings noch untersucht werden.

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