Filzläuse: Typische Symptome – einfache Behandlung
Filzläuse werden meist beim Geschlechtsverkehr übertragen und nisten sich in den Schamhaaren, aber auch in den Wimpern ein. Man erkennt die Läuse schnell an typischen Symptomen. Auf Sex sollte man verzichten, bis die Behandlung erfolgreich abgeschlossen ist.
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Läuse sind Parasiten, die in der Regel durch engen Körperkontakt von Wirt zu Wirt gelangen, da sie weder fliegen noch springen können. Filzläuse (Schamläuse) werden meist über den Geschlechtsverkehr übertragen, seltener über gemeinsam benutzte Handtücher, Bettwäsche oder Kleidungsstücke.
Artikelinhalte im Überblick:
Was sind Filzläuse?
Der Mensch dient als Wirt für drei Arten von Läusen:
- Filzlaus, Schamlaus (Phthirus pubis, Pthirus pubis)
- Kopflaus (Pediculus humanis capitis)
- Kleiderlaus (Pediculus humanus corporis)
Die eineinhalb bis zwei Millimeter kleinen Filzläuse nisten sich vorwiegend an den Schamhaaren ein, können aber auch an Barthaaren, Augenbrauen, Wimpern und bei starker Behaarung unter den Achseln, an den Oberschenkeln und auf dem Bauch zu finden sein. Befruchtete Weibchen legen ihre Eier (Nissen) an den Haarschäften ab. Eine klebrige Substanz sorgt dafür, dass sie auch mithilfe von Wasser und normalem Shampoo, Seife oder Duschgel nicht beseitigt werden.
Filzläuse ernähren sich vom Blut ihres Wirts. Ohne Nahrung stirbt der Parasit nach etwa zwölf Stunden, spätestens nach zwei Tagen.
Symptome: So lassen sich Filzläuse erkennen
Drei bis sechs Tage nachdem man sich mit Filzläusen infiziert hat, äußern sich typische Beschwerden. Häufig treten sie im Schambereich auf:
Die Stiche der Filzlaus lösen zunächst Rötungen der Haut an den Einstichstellen aus. Meist sind bläuliche Bissspuren zu sehen.
Es kommt zu Hautreizungen und gleichbleibendem Juckreiz.
Kleine Bluttropfen (Rostflecken), die durch die winzigen Hautverletzungen entstehen, können in der Unterwäsche von Betroffenen sichtbar sein.
Möglich sind auch geschwollene Lymphknoten.
Normalerweise hat der Befall mit Filzläusen keine gesundheitlichen Folgen, vor allem bei entsprechender Behandlung. Durch Kratzen kommt es mitunter zu bakteriellen Infektionen der Einstichstellen oder der aufgekratzten Haut. Außerdem kann man sich leichter mit sexuell-übertragbaren Krankheiten anstecken.
Diagnose bei Verdacht auf Filzläuse
Ein Befall durch Filzläuse lässt sich durch genaues Absuchen der betroffenen Hautpartien feststellen. Die Insekten und ihre Eier sind mit bloßem Auge oder gegebenenfalls mit einer Lupe zu erkennen. Auch die Ausscheidungen sind auf der Haut zu sehen, sie ähneln schwarzem Pulver.
Bei Verdacht auf einen Läusebefall sollte die hausärztliche Praxis oder ein*e Dermatolog*in aufgesucht werden. Zudem sollten sich Partner*innen oder Personen, die Handtücher und Ähnliches gemeinsam nutzen, auf Filzläuse untersuchen lassen.
Behandlung: Mittel gegen Filzläuse
Falls nötig bekommen Betroffene ein Mittel gegen Filzläuse empfohlen. In der Regel kommt eine Creme, mit dem Wirkstoff Permethrin, Allethrin oder Pyrethrum zum Einsatz. Sie wird auf alle befallenen Körperregionen aufgetragen, für zehn Minuten auf der Haut gelassen und dann mit Wasser abgewaschen. Nach sieben bis zehn Tagen sollte die Behandlung wiederholt werden, weil in der Zwischenzeit neue Larven aus den Nissen geschlüpft sein können.
In der Regel ist das Auskämmen der Filzläuse und Nissen ähnlich wie bei einem Befall mit Kopfläusen nicht notwendig. Bei Bedarf können sie jedoch mit einem speziellen Läusekamm (Nissenkamm), der besonders enge Zinken hat, aus den Haaren entfernt werden. Eine Rasur der betroffenen Körperstellen ist ebenfalls hilfreich, jedoch nicht zwingend notwendig.
Sind Augenbrauen und Wimpern befallen, sollte man die Filzläuse und ihre Nissen mit einer Pinzette entfernen. Zusätzlich sollte die Lidkante regelmäßig mit Vaseline eingecremt werden. So haben es die Filzläuse schwerer, sich an den Wimpern festzuhalten. Chemische Mittel sind hier nicht geeignet, sie könnten die Augen reizen.
Betroffene mit starker Körperbehaarung behandeln Oberschenkel, Gesäß und Oberbauch am besten ebenfalls. Bettwäsche, Handtücher und Kleidung sollten mit Kochwäsche (mindestens 60 °C) gewaschen werden. Alternativ können sie für mindestens drei Tage luftdicht in Plastiksäcken aufbewahrt werden.
Wie kann man Filzläusen vorbeugen?
Die Filzlaus wird häufig beim Geschlechtsverkehr übertragen. Die beste Prophylaxe ist daher der Verzicht auf Geschlechtsverkehr, wenn bei dem*der Sexualpartner*in der Verdacht auf einen Filzlausbefall besteht. Auch während der Behandlung sollte man keinen Sex haben.
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