Stielwarzen und andere Bindegewebswucherungen

Fibrom: Entfernung nur aus kosmetischen Gründen notwendig

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Eine gutartige Wucherung des Bindegewebes wird Fibrom genannt. Am häufigsten bilden sich die harmlosen Knötchen an der Haut und den Schleimhäuten. Fibrome sollte man nie selbst entfernen, um Komplikationen zu vermeiden.

Fibrom nie selbst entfernen
© iStock.com/Ocskaymark

Kurzübersicht

Was ist ein Fibrom? Gutartiger Tumor, der aus Bindegewebszellen entsteht. Häufig bildet er sich im Gesicht, unter der Achsel oder im Intimbereich.

Symptome: Druckempfindlichkeit, leichter Juckreiz oder störenden Fremdkörpergefühl im Mund möglich

Behandlung: Eine Entfernung von Fibromen mit dem Skalpell durch Hautärzt*innen erfolgt meist nur aus kosmetischen Gründen.

Harte und weiche Fibrome gibt es in vielen verschiedenen Unterarten, die grundsätzlich an allen Körperteilen auftreten können, die Bindegewebszellen enthalten.

Artikelinhalte im Überblick

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Behandlung: Fibrom entfernen

Die Entfernung eines Fibroms ist aus medizinischer Sicht selten angebracht, vielmehr stecken ästhetische Gründe dahinter. Denn Fibrome treten oft an exponierten Stellen im Gesicht, dem Hals oder an den Händen auf. Auch ein Hautknötchen im Intimbereich wird meist als sehr störend empfunden. Aus kosmetischen Gründen müssen die Kosten für die Entfernung eines Fibroms selbst getragen werden, die Krankenkassen übernehmen sie in der Regel nicht.

Nachdem einer örtlichen Betäubung der betroffenen Stelle, kann das Fibrom mit einem Skalpell entfernt werden. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant durch eine*n Hautärztin*Hautarzt. Je nach Größe muss die Operationsstelle mit wenigen Stichen genäht werden. Meist ist dies aber nicht nötig, insbesondere Stielwarzen können einfach abgezwickt werden.

Innere Fibrome brauchen in den seltensten Fällen eine Behandlung. Sollten Knochenfibrome Symptome verursachen, ist die Behandlung vom Ausmaß und der Lokalisation des Knötchens abhängig.

Kann man ein Fibrom selbst entfernen?

Es ist nicht angeraten, ein Fibrom selbst zu entfernen, auch wenn es beispielsweise bei einem einzelnen, gestielten Augenlid-Fibrom sehr verführerisch erscheinen mag. Man sollte das Hautknötchen nicht selbstständig abbinden oder ein Fibrom-Pflaster ohne ärztliche Kontrolle anwenden. Durch die Versuche zur Selbstbehandlung können Infektionen, Entzündungen und Narben entstehen.

Manche Betroffene versuchen, ein Fibrom mit einem Hausmittel zu entfernen. Mehrmals täglich Apfelessig darauf zu träufeln oder einen getränkten Wattebausch aufzulegen, hat nach Erfahrungsberichten schon manchmal Wirkung gezeigt und das Fibrom verschwinden lassen. Man muss aber aufpassen, dass sich die Haut um das Fibrom auf keinen Fall entzündet.

Was ist ein Fibrom?

Ein Fibrom ist ein gutartiger Tumor, der keine Anzeichen von Bösartigkeit (Malignität) aufweist. Die Hautausstülpungen können an allen Körperstellen auftreten, die Bindegewebe enthalten. In der Regel kommen die Hautknoten vereinzelt vor. Erstrecken sie sich über den ganzen Körper, spricht man von einer Fibromatose. Bösartige Geschwulste, die ebenfalls entstehen können, nennt man Fibrosarkome.

Die wichtigsten Arten von Fibromen

  • Weiche Fibrome sind wenige Millimeter bis Zentimeter groß und kommen am häufigsten am Augenlid, Hals, in der Achselhöhle, Unterbrustfalte und Leistengegend vor. Fibroma dura bilden sich selten vor der Pubertät und sind bei nahezu allen Menschen mittleren Alters irgendwo am Körper zu finden. Kommen sie in gestielter Form vor, werden sie als Stielwarzen oder Fibroma pendulans bezeichnet. Haben sie keinen Stiel, nennt man sie Fibroma molle. Weiche Fibrome sind über das Hautniveau erhaben, meist hautfarben, können aber auch rot oder schwarz sein und an einen Leberfleck erinnern. Sind sie besonders groß, kann die Oberfläche faltig sein.

  • Hartes Fibrom: Bei dieser Art vermehren sich Bindegewebeszellen in einer tieferen Hautschicht. Deshalb ragen harte Fibrome nur wenig über das Hautniveau hinaus. Die hautfarbenen, manchmal auch rosa oder braun gefärbten Fibrome treten überdurchschnittlich häufig an den Beinen junger Frauen auf. Die derben Knötchen sind meist wenige Millimeter groß, können aber auch größer werden. Bei der Tastuntersuchung sinkt ein hartes Fibrom beim Zusammendrücken in die Haut ein (Fitzpatrick-Zeichen).

  • Angiofibrom (gefäßreiches Fibrom): Aufgrund ihrer übermäßigen Durchblutung sind Angiofibrome meist rötlich. Sie finden sich am häufigsten im Bereich von Nase und Wangen sowie an den Händen. Gefäßreiche Fibrome treten besonders oft bei jungen Männern auf.

  • Perifollikuläres Fibrom: Hierbei handelt es sich um harte Fibrome, die sich im Bereich von Haarfollikeln (Haarbalg) bilden.

  • Neurofibrom: Die Gewebevermehrung geht beim Neurofibrom vom Bindegewebe des Nervensystems aus und kann sich als Anhängsel oder auch als Hautknötchen zeigen. Meist sind Fibrosarkome Symptome anderer Krankheiten wie beispielsweise von Morbus Recklinghausen (Neurofibromatose Typ1).

  • Knochenfibrom: Sie sind selten und bilden sich in Knochen- und Knorpelgewebe. Es gibt viele verschiedene Arten, die meist als Zufallsbefunde auf einem Röntgenbild entdeckt werden.

  • Reizfibrom: Geschwulst an der Schleimhaut, meist im Mund. Die auch Irritationsfibrome genannten Wucherungen entstehen, wenn bestimmte Stellen im Mund (oder selten im Intimbereich) immer wieder mechanisch gereizt werden. Reizfibrome werden meist durch Zahnprothesen oder scharfkantige Zähne ausgelöst, sind im Allgemeinen knotenförmig, können aber auch gestielt sein.

  • Fibroma zysticum: Die seltene Form enthält Lymphflüssigkeit oder bildet sich im Bereich von Lymphgefäßen.

Symptome: Macht ein Fibrom Beschwerden?

Die Symptome sind, je nach Art und Lokalisation, sehr unterschiedlich. Knötchen im Bereich der Haut sind schmerzlos, können aber mit einer leichten Druckempfindlichkeit einhergehen. Weil sich viele Fibrome im Bereich von Hautfalten bilden, besteht die Gefahr, dass es durch Reibung und Feuchtigkeit zu Entzündungen kommt.

Da Fibrome über das Hautniveau hinausragen, kann es zu Verletzungen kommen. Bei größeren gestielten Fibromen besteht zusätzlich die Gefahr, dass sich die Hautausstülpung verdreht und so die Blutgefäße verletzt werden.

Fibrome jucken im Normalfall nicht. Es kann aber trotzdem zu leichtem Juckreiz kommen, insbesondere wenn die Haut gereizt, entzündet oder verletzt ist.

  • Das Problem von Hautfibromen ist aber rein kosmetischer Natur, insbesondere, wenn es sich um mehrere Fibrome im sichtbaren Bereich handelt.

  • Reizfibrome können sich mit einem störenden Fremdkörpergefühl im Mund bemerkbar machen. Bei Fibromen des Zahnfleisches (Epulis) kommt es vermehrt zu Zahnfleischbluten beim Zähneputzen.

  • Knochenfibrome werden meist zufällig bei Röntgenuntersuchungen entdeckt. Sie machen in Allgemeinen keine Beschwerden. Nur bei sehr großen, schnellwachsenden Knochenfibromen kann es ausnahmsweise zu Schmerzen und im Extremfall zu Knocheninstabilität kommen.

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Ursachen für Fibrome

Warum Fibrome entstehen, ist nicht sicher geklärt. Die meisten Fibrome entstehen ohne klar erkennbare Ursache. Der Begriff Stielwarze ist missverständlich. Er bezieht sich lediglich auf das Aussehen des gestielten Fibroms. Fibrome haben nichts mit Warzen zu tun und sind nicht durch Viren entstanden. Deshalb sind Stielwarzen oder andere Fibrome nicht ansteckend.

Am ehesten kann man konkrete Gründe für das Wachstum harter Fibrome finden. Man geht davon aus, dass es sich dabei um eine Art kleiner Narbe in den oberflächlichen Hautschichten handelt. Diese entsteht aus Entzündungen und leichten Verletzungen des Bindegewebes, wie sie durch Insektenstiche, Haarbalgentzündungen oder kleine Fremdkörper in der Haut (Dornen, Splitter, Nahtmaterial) entstehen.

Es scheint auch einen Zusammenhang mit einer Schwächung des Immunsystems zu geben. Dafür spricht das vermehrte Auftreten harter Fibrome bei Immunschwäche-Krankheiten wie AIDS oder Lupus Erythematodes (Schmetterlingsflechte) sowie bei Menschen, die das Immunsystem unterdrückende Medikamente (Immunsuppressiva) einnehmen.

Wie wird ein Fibrom diagnostiziert?

Da Fibrome im Körperinneren normalerweise keine Symptome verursachen, findet eine Diagnostik eigentlich nur bei den äußerlich sichtbaren Wucherungen der Haut oder im Mund statt. Knochenfibrome entdecken Ärzt*innen häufig zufällig bei einer Röntgenuntersuchung.

Die meisten Hautfibrome lassen sich durch eine Betrachtung mit dem Dermatoskop, einem speziellen Lupeninstrument mit Lichtquelle eindeutig identifizieren. Größe, Form, Farbe, Struktur und Ränder der Hautveränderung geben die entscheidenden Hinweise.

Bringt die Untersuchung mit dem Dermatoskop kein eindeutiges Ergebnis, muss die Möglichkeit ausgeschlossen werden, dass es sich um eine bösartige Veränderung wie schwarzen Hautkrebs (Melanom) oder eine Form des Bindegewebskrebses (Fibrosarkom) handelt. Dazu wird bei örtlicher Betäubung eine Gewebeprobe entnommen und feingeweblich unter dem Mikroskop untersucht.

In manchen Fällen muss mit weiteren Untersuchungen geprüft werden, ob hinter den Fibromen eine Grunderkrankung wie Neurofibromatose, Lupus erythematodes oder AIDS steckt.

Verlauf und Prognose

Ab der Pubertät entwickeln nahezu alle Menschen an irgendeiner Stelle des Körpers ein oder mehrere Fibrome. Diese bleiben bis zum Tod erhalten, wenn sie nicht operativ entfernt werden. Von alleine wird ein Fibrom nicht verschwinden. Fibrome sind jedoch harmlos: Sie sind gutartig, haben keine Tendenz zu entarten, wachsen nur bis zu einer bestimmten Größe und bleiben dann unverändert.

Reizfibrome im Mund haben nach Beendigung des Reizes die Tendenz, sich so weit zu verkleinern, dass sie nicht mehr stören. Innere Fibrome werden im Allgemeinen nur zufällig entdeckt und verändern sich im Laufe des Lebens nicht weiter.

Kann man Fibromen vorbeugen?

Generell kann man der Bildung von Fibromen nicht vorbeugen. Möglicherweise kann man das Risiko für die Entstehung harter Fibrome verringern, indem man Hautverletzungen sorgfältig behandelt, nicht an Insektenstichen herumkratzt und der Entstehung von Haut- oder Haarbalgentzündungen schnell entgegenwirkt.

Um Reizfibromen vorzubeugen, sollten Zahnprothesen, Implantate und Kronen gut sitzen und an Zähnen oder Zahnersatz sollten keine scharfen Kanten bestehen. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass im Mund Fibrome entstehen, deutlich vermindert.

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