Dyshidrotisches Ekzem: Bläschen an Händen und Füßen
Das dyshidrotische Ekzem ist eine entzündliche Hauterkrankung, die sich durch Bläschen und Juckreiz an den Handflächen und Fußsohlen bemerkbar macht. Der Ausschlag tritt meist schubweise auf, die Ursachen sind nicht zweifelsfrei geklärt. Es gibt begünstigende Risikofaktoren und gute Therapien.
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Kurzübersicht
Was ist eine Dyshidrose? Die Hautkrankheit wird auch als dyshidrotisches Ekzem bezeichnet, deren Ursache nicht gänzlich geklärt ist.
Symptome: Schubweise auftretender Juckreiz und Bläschen an Handflächen und Fußsohlen.
Ursachen: Oft tritt die Dyshidrose zusammen mit anderen Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Allergien (Atopie) auf.
Therapie: Dermatolog*innen setzen Salben oder Bäder mit Gerbstoffen ein sowie Glukokortikoide wie Kortison. Hände und Füßen sollten mit rückfettender Creme gepflegt werden und bekannte auslösende Faktoren wie Wärme oder Nikotin vermieden werden.
Artikelinhalte im Überblick:
Was ist ein dyshidrotisches Ekzem?
Das dyshidrotische Ekzem (Dyshidrose, Dyshidrosis, dyshidrotische Dermatitis) ist eine Entzündungsreaktion der Haut, die mit stark juckenden Bläschen an den Händen und Füßen einhergeht. Ihren Namen hat die Krankheit von dem griechischen Wort "hidros" (Schweiß), weil man früher davon ausging, dass das dyshidrotische Ekzem auf einer Fehlfunktion der Schweißdrüsen beruht. Dieser Erklärungsansatz ist mittlerweile widerlegt – bis heute sind die Ursachen der Krankheit nicht eindeutig geklärt. Fachleute gehen davon aus, dass eine Vielzahl von Faktoren für die Entstehung einer Dyshidrose verantwortlich ist.
Circa 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung sind an einem dyshidrotischen Ekzem erkrankt, Männer und Frauen aller Altersstufen sind gleichermaßen betroffen.
Ursachen eines dyshidrotischen Ekzems
Die Erkrankung wird als Reaktionsmuster auf verschiedene innere und äußere Faktoren angesehen. Oft tritt sie im Zusammenhang mit anderen Hauterkrankungen oder Allergien (Atopie) auf, so leidet beispielsweise die Hälfte der Betroffenen auch unter einem atopischen Ekzem (Neurodermitis). Seltener tritt ein dyshidrotisches Ekzem im Rahmen einer Psoriasis auf, auch Menschen mit einer Kontaktallergie (beispielsweise gegen Nickel) sind betroffen.
Weitere mögliche Risikofaktoren:
- Pilzinfektionen der Haut
- feucht-warmes Wetter
- bestimmte Medikamente wie Immunglobuline
- Rauchen (Nikotin)
- Stress
- HIV-Infektion
Symptome eines dyshidrotischen Ekzems
Typisch für die Dyshidrose sind plötzlich auftretende Bläschen und/oder Blasen an den Händen und Füßen, verbunden mit Juckreiz. Meist sind sie mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt und treten vor allem an den Fingerseiten und auf den Handflächen auf. In zehn Prozent der Fälle sind auch die Füße betroffen, bei weiteren zehn Prozent tritt der Ausschlag ausschließlich an den Fußsohlen auf.
Im Laufe einiger Woche trocken die Bläschen aus und heilen unter Bildung von Schuppen ab. Bei häufig wiederkehrenden Schüben kann sich ein chronisches Handekzem entwickeln, das mit lederartig verhärteten Hautbereichen und schmerzhaften Rissen einhergeht.
Symptome der verschiedenen Formen
Neben diesem typischen Verlauf gibt es auch eine besonders leichte und eine besonders schwere Form des dyshidrotischen Ekzems:
Die leichte Form wird Dyshidrosis lamellosa sicca genannt – hier zeigen sich keine Bläschen, sondern nur eine leichte Schuppung.
Bei der schweren Verlaufsform, auch Pompholyx genannt, sind die Blasen deutlich größer und fließen unter Umständen sogar zusammen. Tritt dieses nur an den Fußsohlen auf, wird es als Podopompholyx bezeichnet, ausschließlich an den Händen als Cheiropompholyx.
Diagnose: So wird eine Dyshidrose festgestellt
Für die Diagnose eines dyshidrotischen Ekzems genügt meist eine körperliche Untersuchung. Ärzt*innen erkennen die Erkrankung an den typischen Hautveränderungen. Im Gespräch mit den Patient*innen werden mögliche auslösende Faktoren (wie das Vorliegen einer Neurodermitis, regelmäßiger Nikotinkonsum oder Allergien) abgefragt. Bei Verdacht auf eine Pilzinfektion oder eine Allergie wird eine mykologische Untersuchung oder ein Allergietest durchgeführt.
Behandlung: Was hilft gegen ein dyshidrotisches Ekzem?
Sind die Auslöser für das dyshidrotische Ekzem (Wärme, Nikotin, Allergene) bekannt, sollten diese gemieden werden. Im Anfangsstadium des Ekzems oder bei leichten Verläufen setzen Dermatolog*innen Salben oder Bäder mit Gerbstoffen ein, darüber hinaus besteht die Standardtherapie aus dem Auftragen von Salben oder Cremes mit Glukokortikoiden (Kortison) auf die betroffenen Hautareale. Parallel sollten Patient*innen ihre Hände und/oder Füße mit rückfettenden Salben behandeln. Liegt bereits eine bakterielle Infektion der Bläschen vor, kommen Antibiotika zum Einsatz.
Führen diese Behandlungen zu keiner Besserung der Symptome, werden die betroffenen Bereiche der Haut einer Behandlung mit UV-Licht unterzogen, auch die Injektion von Botulinumtoxin oder eine Leitungswasser-Iontophorese (Elektrotherapie) kann die Beschwerden lindern. Ist das dyshidrotische Ekzem stressbedingt, kann eine Biofeedback-Therapie helfen.
Verlauf und Prognose der Dyshidrose
Wenn die Bläschen aufplatzen oder aufgekratzt werden, besteht das Risiko einer Infektion – vor allem bei der schweren Verlaufsform, dem Pompholyx. In einigen Fällen kommt es nach wiederholten Schüben auch zu Nagelveränderungen.
Obwohl die Ursachen für ein dyshidrotisches Ekzem nicht zweifelsfrei geklärt sind, lassen sich die Beschwerden in den meisten Fällen gut behandeln. Leichte Verläufe klingen in manchen Fällen innerhalb von zwei bis drei Wochen von alleine ab, bei allen anderen Verlaufsformen kann eine konsequente Behandlung die Beschwerden deutlich verringern und die Dauer eines Schubs verringern. In den meisten Fällen tritt das dyshidrotische Ekzem wiederholt auf, über die Jahre verringert sich die Häufigkeit der Schübe.
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