Dengue-Fieber: Symptome und Schutz durch Impfung
Das Dengue-Fieber ist eine Virusinfektion, die von Stechmücken übertragen wird. Die Infektion verläuft häufig mild, kann aber manchmal lebensgefährlich werden. Immer häufiger sind auch Fernreisende betroffen. Wie sich das Dengue-Fieber äußert, wie es behandelt und wie vorgebeugt werden kann.
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Kurzübersicht: Dengue-Fieber
Definition: Virale Infektionskrankheit, die von Stechmücken übertragen wird. Vorrangig kommt sie in tropischen Gebieten vor, durch zunehmende Reiseaktivitäten treten auch Fälle in Europa auf.
Impfung: Inzwischen gibt es Impfstoffe gegen alle vier verursachenden Viren.
Symptome: Grippeähnliche Symptome wie hohes Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen, Übelkeit und geschwollene Lymphknoten.
Diagnose: Bei Symptomen nach einer Fernreise zeitnah ärztliche Hilfe aufsuchen. Ein Erregernachweis ist nur in der frühen Krankheitsphase möglich.
Therapie: Es gibt keine ursächliche Behandlung. Im Fokus liegt eine Linderung der Symptome.
Artikelinhalte im Überblick:
Was ist das Dengue-Fieber?
Das Dengue-Fieber (auch Denguefieber) ist eine Infektionskrankheit, die vor allem in den Tropen und Subtropen auftritt. Überträger des Virus sind verschiedene Stechmücken, unter anderem Aedes aegypti (Gelbfiebermücke oder ägyptische Tigermücke), gelegentlich auch Aedes albopictus (asiatische Tigermücke).
In Deutschland traten vor der Coronapandemie 2019 insgesamt 1.176 Fälle von Dengue-Fieber nach Fernreisen auf. Mit zunehmender Reiseaktivität in der Bevölkerung gehen Fachleute von zukünftig steigenden Zahlen aus. Die Hauptinfektionsländer sind Länder in Süd- und Südostasien sowie Süd- und Mittelamerika. 2019 gab es besonders viele Fälle auf den Philippinen, in Vietnam, Malaysia und Bangladesch, außerdem in Thailand und Nicaragua.
Impfung gegen Dengue-Fieber
Seit Oktober 2018 gibt es in Europa einen Impfstoff gegen alle vier Serotypen des Virus. Allerdings ist das Vakzin bislang nur für Menschen zwischen neun und 45 Jahren zugelassen, die in einem Endemiegebiet leben und zuvor eine Infektion durchgemacht haben. Es kann also keine Impfung aufgrund einer Reise in ein Risikogebiet erfolgen.
Ein weiterer Lebendimpfstoff wurde im Dezember 2022 durch die Europäische Kommission zugelassen. Seit März 2023 ist er verfügbar und kann ab vier Jahren verimpft werden.
Weitere Impfstoffe befinden sich in der Entwicklung und werden in Zulassungsstudien überprüft.
Dengue-Fieber: Symptome der Infektion
Die Zeit von der Ansteckung, also dem Stich der Mücke, bis zu den ersten Beschwerden (Inkubationszeit) beträgt meist vier bis fünf Tage, kann aber auch bis zu zwölf Tage dauern. Allerdings entwickeln nur etwa 25 Prozent der Infizierten Symptome, bei den restlichen Menschen verläuft die Krankheit symptomlos.
Es gibt zwei Formen:
- klassisches Dengue-Fieber
- Dengue-Hämorrhagisches Fieber (DHF) mit der Gefahr eines Dengue-Schocksyndroms (DSS)
Symptome des klassischen Dengue-Fiebers:
- grippeartige Beschwerden
- plötzlich hohes Fieber bis zu 40 Grad
- starke Muskel-, Gelenk- und Gliederschmerzen
- starke Kopfschmerzen, vor allem hinter den Augen
- Übelkeit und Erbrechen
- geschwollene Lymphknoten
- blasser Hautausschlag (ähnlich wie Masern)
Meist bilden sich die akuten Beschwerden nach etwa fünf bis sieben Tagen zurück. Bis die Erkrankung vollständig ausgeheilt ist, kann es aber Wochen dauern. In dieser Zeit fühlen sich Patient*innen oft schwach und müde.
Dengue-Hämorrhagisches Fieber (DHF)
Bei einem kleinen Teil der Erkrankten tritt die schwere Verlaufsform des Dengue-Hämorrhagischen Fiebers (DHF) auf. Von dieser Komplikation sind oft Menschen betroffen, die zuvor bereits einmal an Dengue-Fieber erkrankt sind, allerdings durch ein anderes Virus ausgelöst.
Dabei kommt es drei bis sieben Tage nach den ersten Symptomen zu
- starken Bauchschmerzen,
- anhaltendem Erbrechen,
- schneller Atmung,
- Blutungen,
- Bluterbrechen,
- Erschöpfung oder Unruhe.
In besonders schweren Fällen kann es zu einem Dengue-Schocksyndrom (DSS) kommen. Infolgedessen versterben Menschen in Regionen mit schlechter medizinischer Versorgung häufig.
Dengue-Fieber wird durch Virus verursacht
Das Dengue-Fieber wird von vier unterschiedlichen Serotypen eines Virus ausgelöst. Sie sind verwandt mit Erregern des West-Nil-Fiebers, FSME und Gelbfieber. Die Weibchen von Aedes aegypti und Aedes albopictus können Dengue-Viren übertragen. Anders als Anophelesmücken, die Malaria übertragen und nachtaktiv sind, sind die Dengue-Mücken auch tagsüber aktiv. Beim Stechen gelangen die Erreger über den Speichel der Mücke ins Blutsystem.
Zweitinfektion mit Dengue-Viren gefährlich
Die meisten Erstinfektionen mit Dengue-Viren verlaufen stumm, also ohne oder nur mit schwachen Beschwerden. Dann hat das Immunsystem Antikörper gegen das Dengue-Virus gebildet. In Zukunft sind Betroffene immun gegen den Serotyp, der die Krankheit ausgelöst hat. Wird der Körper danach nochmals mit anderen Dengue-Viren infiziert, verläuft die Zweitinfektion schwerer.
Die bei der Erstinfektion gebildeten Antikörper heften sich an die Oberfläche der Dengue-Viren, können sie jedoch nicht besiegen. Diese Belagerung oder Maskierung macht die Viren für das Immunsystem als Feind unkenntlich. Die Krankheitserreger können sich dadurch ungehindert vermehren. Diese große Virenlast führt dann zu den ausgeprägten Beschwerden und oft schweren Krankheitsverläufen.
Diagnose des Dengue-Fiebers schwierig
Wer von einer Fernreise zurückkehrt und sich krank fühlt, sollte sich am besten an eine Reisemedizinische Praxis oder Klinik wenden. Der*die Arzt*Ärztin bekommt Hinweise auf das Dengue-Fieber aufgrund der kürzlichen Reise, den Beschwerden und den Ergebnissen eines Blutbildes.
Bluttests zeigen, ob tatsächlich Dengue-Fieber vorliegt oder eine andere Tropenkrankheit. Die Ergebnisse sind oft nicht eindeutig, da der Erregernachweis nur in der frühen Krankheitsphase erfolgen kann. Eine Differentialdiagnose ist wichtig, um ähnliche Tropenkrankheiten wie Malaria oder Gelbfieber auszuschließen.
Behandlung des Dengue-Fiebers
Gegen das Dengue-Fieber gibt es keine ursächliche Behandlung. Die Therapie von Dengue-Fieber ist also rein symptomatisch:
- Bettruhe
- Fieber senken
- Schmerzen lindern
- Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich
Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente wie Acetylsalicylsäure und Ibuprofen sind bei Dengue-Fieber ungeeignet. Diese Wirkstoffe verdünnen das Blut. Bei Dengue-Fieber ist die Thrombozytenzahl sowieso schon sehr niedrig und die Blutungsneigung dadurch hoch. Andere Substanzen wie Paracetamol sind deshalb sinnvoller.
Ein Krankenhausaufenthalt wird nötig, wenn zu wenig Flüssigkeit aufgenommen wird, sich der Allgemeinzustand deutlich verschlechtert oder die Thrombozytenzahl sehr niedrig ist beziehungsweise Blutungen auftreten.
Intravenöse Flüssigkeitszufuhr bei DHF
Beim schweren Verlauf der Erkrankung ist ein Aufenthalt im Krankenhaus unbedingt notwendig. Je nach Ausprägung der Symptome ist eine intensivmedizinische Behandlung nötig. Am wichtigsten ist dann der Flüssigkeitsausgleich, der intravenös erfolgt.
Milde Formen von Dengue-Fieber sind oft schon nach einer Woche überstanden. Die schweren Verläufe machen häufig einen wochenlangen Krankenhausaufenthalt nötig. Oft dauert es Monate, bis sich Patient*innen vom Dengue-Fieber wieder völlig erholt haben. Folgeschäden sind jedoch im Allgemeinen nicht zu erwarten.
Dengue-Fieber vorbeugen
Intensiver Schutz vor Mückenstichen verringert das Risiko für Reisende am stärksten – vor allem tagsüber und in Risikogebieten. Dazu gehören:
Tragen von langärmeliger Kleidung und langen Hosen
Verwendung von Repellents, also insektenabweisenden Hautlotionen und -sprays. Dabei sollten speziell für die Tropen entwickelte Repellents (etwa mit Diethyltoluamid – DEET – oder Icaridin) verwendet werden, auch zum Einsprühen der Kleidung.
Verwendung von Insektiziden, die es als Zerstäuber, Verdampfer oder Spray gibt. Die Wirkstoffe machen Räume sozusagen mückenfrei.
Schlafen unter einem Moskitonetz
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