Hautveränderung

Dellwarzen: Kinder besonders häufig betroffen

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Dellwarzen kommen oft bei Kindern vor, können aber auch Erwachsene betreffen. Die hautfarbenen Knötchen sind sehr ansteckend und sollten nicht ausgedrückt werden, da sie sich dann weiter ausbreiten können. Wie erfolgt die Behandlung und helfen Hausmittel?

Dellwarzen
© Getty Images/JodiJacobson

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Wie erkennt man Dellwarzen? Dellwarzen können stecknadel- bis erbsengroß sein und treten meist in Gruppen an verschiedenen Hautstellen auf. Die Knötchen sind hautfarben, weiß, rötlich oder gelblich. Im Zentrum ist eine abgekapselte Flüssigkeit erkennbar.

Soll man Dellwarzen ausdrücken? Auf keinen Fall sollten Betroffene Dellwarzen ausdrücken oder aufkratzen. Dadurch entleert sich die Flüssigkeit, welche ansteckende Viren enthält. Die Warzen können sich in der Folge auf weitere Hautstellen ausbreiten.

Wie werden Dellwarzen übertragen? Die Übertragung von Dellwarzen erfolgt vor allem durch Hautkontakt mit infizierten Personen und auch durch die Berührung von kontaminierten Gegenständen (Schmierinfektion).

Was hilft gegen Dellwarzen? Meist verschwinden Dellwarzen innerhalb von einigen Monaten von selbst. Die Warzen können auch in einer hautärztlichen Praxis durch flüssigen Stickstoff vereist oder mit speziellen Instrumenten entfernt werden. Außerdem kann das Auftragen von Lösungen oder Salben hilfreich sein.

Im Überblick:

Warzenarten in Bildern: Verschiedene Warzen erkennen

Was sind Dellwarzen?

Dellwarzen zählen zu den häufigsten Hautkrankheiten bei Kindern, aber auch Erwachsene können sich infizieren.

Die Knötchen werden durch eine Virusinfektion der oberen Hautschicht ausgelöst – ursächlich sind Molluscum-contagiosum-Viren. Fachleuten nennen Dellwarzen deswegen auch Mollusken oder Mollusca contagiosa (Einzahl: Molluscum contagiosum).

Es handelt sich bei den Knötchen nicht um "echte" Warzen, bei denen Humane Papillomviren (HPV) ursächlich sind, sondern um eine Virusinfektion der äußeren Hautschicht. Dellwarzen sind außerdem bekannt als "Schwimmbadwarzen", weil sich kleine Kinder häufig beim Planschen im Schwimmbädern anstecken.

Dellwarzen sind harmlos, können aber als störend empfunden werden, vor allem, wenn sie vermehrt im Gesicht oder im Intimbereich auftreten.

Wie sehen Dellwarzen aus?

Dellwarzen haben ein typisches Aussehen, durch dass sie sich deutlich von Warzen wie Dornwarzen oder Feigwarzen abgrenzen.

Mollusken treten häufig in Gruppen auf und sind oft nur wenige Millimeter groß. Die perlähnlichen Knötchen können hautfarben, rosa, weiß-gelblich oder bräunlich sein. Im Zentrum befindet sich eine Delle – die Knötchen sind also in der Mitte etwas eingedrückt. Die Oberfläche ist eher weich und glänzend.

Beim Aufkratzen beziehungsweise Ausdrücken der Dellwarzen tritt eine breiige Masse (Molluskenbrei) aus, die ebenso wie die Oberfläche hochinfektiös ist.

In den meisten Fällen verursachen Dellwarzen keine Beschwerden. Manchmal können sie aber jucken. Durch Kratzen gelangen dann bakterielle Erreger in die winzigen Hautrisse, was dann Entzündungen nach sich ziehen kann. Einzelne Knötchen können dann gerötet oder geschwollen sein.

Insbesondere bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem, etwa bei einer HIV-Infektion, geht die Virusinfektion oft mit stärkeren Beschwerden einher: Oft breiten sich die Dellwarzen sehr großflächig aus und können stark jucken.

Wo treten Dellwarzen bei Kindern auf?

Bei Kindern zeigen sich Dellwarzen typischerweise

  • am Oberkörper,
  • an den Armen und Beinen oder
  • unter den Achseln.

Selten tritt der Hautausschlag im Gesicht oder am Hals auf.

Dellwarzen im Genitalbereich

Bei Erwachsenen treten Dellwarzen oft im Intimbereich, am Anus, Unterleib und auf den Innenseiten der Oberschenkel auf.

Auch wenn Mollusken an anderen Körperstellen eher symptomlos sind, können sie im Intimbereich sehr unangenehm sein. Durch eng anliegende Unterwäsche und Hosen können die Knötchen immer wieder aufreiben, was zu Juckreiz und Schmerzen führt.

Dies kann psychisch sehr belastend sein. Wichtig ist daher eine zeitnahe Behandlung – insbesondere auch, um Partner*innen nicht anzustecken.

Was bedeuten rote Punkte auf der Haut?

Ursachen von Dellwarzen bei Kindern und Erwachsenen

Dellwarzen werden durch das Molluscum-contagiosum-Virus ausgelöst, das zu den Pockenviren zählt. Die Ansteckung mit den Viren erfolgt über direkten oder indirekten Körperkontakt (Schmierinfektion). Über die Benutzung gemeinsamer Gegenstände wie Handtücher, Spielzeug oder Kontakt in Schwimmbädern, kann das Virus auf die gesunde Haut übergehen.

Die Dauer zwischen der Ansteckung mit dem Virus und dem sichtbaren Ausbruch der Dellwarzen kann stark variieren: Die Inkubationszeit reicht von einigen Tagen bis zu mehreren Monaten, abhängig davon, wie stark das Immunsystem ist.

Das Risiko einer Ansteckung ist besonders bei trockener Haut sehr hoch und/oder wenn die Hautbarriere geschwächt ist. Das ist auch der Grund, warum Kinder oft von Dellwarzen betroffen sind: Ihre Hautschutzbarriere ist noch nicht so ausgeprägt und stabil wie bei Erwachsenen.

Weitere Risikofaktoren für Dellwarzen sind

Behandlung von Dellwarzen

Dellwarzen heilen meistens von selbst ab. Eine Behandlung ist daher nur notwendig, wenn ein Leidensdruck besteht.

Betroffene sollten sich an eine dermatologische Fachpraxis wenden, also an eine*n Hautärztin*Hautarzt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Dellwarzen zu behandeln beziehungsweise zu entfernen:

  • Abtragen: Hierbei trägt der*die Arzt*Ärztin die Dellwarzen unter lokaler Betäubung mit einem chirurgischen Instrument, dem sogenannten scharfen Löffel, von der Haut ab. Dies wird auch als Kürettage bezeichnet.

  • Vereisen: Auch eine Vereisung der Warzen mit flüssigem Stickstoff ist möglich (Kryotherapie).

  • Lasern: Außerdem besteht die Möglichkeit, Dellwarzen durch eine Laserbehandlung zu beseitigen.

  • topische Anwendungen: Dellwarzen können zudem topisch behandelt werden. Anwendung finden Lösungen mit Kaliumhydroxid (Kalilauge) oder Salicylsäure. Je nach Ausprägung der Hautkrankheit müssen entsprechende Mittel bis zu drei Monate aufgetragen werden. Bei Dellwarzen im Genitalbereich kann, wie bei Feigwarzen, eine Podophyllotoxin-Lösung zum Einsatz kommen.

Wichtig: Laut Studien ist eine Behandlung nicht immer wirksam und kann außerdem mit Nebenwirkungen wie Entzündungen oder Narben einhergehen. Vor einer Therapie sollte daher das Verhältnis von Nutzen und Risiko ärztlich genau abgewogen werden. Viele Fachleute raten davon ab, Dellwarzen bei Kindern mit Vereisungen oder Lasertherapien zu behandeln. Meist wird empfohlen, abzuwarten, bis die Warzen von allein verschwinden.

Dellwarzen mit Hausmitteln behandeln?

Ob man Dellwarzen sicher mit Hausmitteln behandeln kann, ist nicht ausreichend wissenschaftlich belegt.

Auf vielen Internetseiten wird zu Teebaumöl gegen die störenden Hautknötchen geraten. Es soll die Oberfläche der Warze austrocknen und den Heilungsprozess beschleunigen.

Die gängige Empfehlung ist, einzelne Dellwarzen zweimal täglich mit dem Öl abzutupfen und dabei ein Wattestäbchen zu verwenden. Weil einige Menschen auf Teebaumöl allergisch reagieren, sollte man im Zweifel vor der Anwendung ärztliche Rücksprache halten.

Zu den weiteren häufig erwähnten Hausmitteln und Tipps gegen Dellwarzen zählen außerdem:

  • Salben und Cremes mit Zink
  • Essig, Apfelessig
  • Zitronensaft
  • Knoblauch
  • Schöllkrautsaft (erhältlich in Apotheken)

Dellwarzen: Verlauf und Prognose

Dellwarzen sind zwar harmlos, können aber als sehr lästig empfunden werden. Bei einigen Betroffenen heilen sie innerhalb von zwei Monaten von selbst. Mitunter bilden sich jedoch neue Knötchen. Bis alle Dellwarzen verschwunden sind, dauert es im Durchschnitt ein Jahr.

Dellwarzen: Diagnose meist eindeutig

In der Regel erkennt der*die Arzt*Ärztin Dellwarzen bereits per Blickdiagnose anhand ihres typischen Erscheinungsbilds. Im Zweifel wird eine Gewebeprobe entnommen und im Labor untersucht. Auch durch bestimmte immunologische Tests auf Antikörper können die Viren nachgewiesen werden. So lassen sich auch andere Hauterkrankungen ausschließen.

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