Unheilbare Erkrankung

COPD: Anzeichen und Stadien der Lungenkrankheit

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COPD ist eine fortschreitende Erkrankung der Lunge, die in vier Stadien eingeteilt wird. Die Krankheit geht oft mit einer verringerten Lebenserwartung einher – vor allem ohne Therapie. Erfahren Sie hier, welche Anzeichen auf COPD hindeuten und welche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten es gibt!

Mann morgens mit starkem Husten
© Getty Images/Moyo Studio

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten zu COPD

Was ist COPD? COPD ist eine fortschreitende Erkrankung der Atemwege, die hauptsächlich durch Rauchen verursacht wird.

Ist COPD heilbar? COPD ist nicht heilbar, aber die Symptome können durch verschiedene Behandlungsansätze gemildert werden.

Wie ist die Lebenserwartung bei COPD? Das hängt vom Krankheitsstadium, dem persönlichem Gesundheitszustand und den Therapiemaßnahmen ab. Laut Fachleuten sinkt die Lebenserwartung bei COPD durchschnittlich um fünf bis sieben Jahre.

Artikelinhalte im Überblick:

COPD: Diese Symptome sind Warnzeichen!

Was ist COPD?

COPD ist die Abkürzung für Chronic Obstructive Pulmonary Disease und bedeutet chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Es handelt sich dabei um eine fortschreitende Erkrankung der Lunge, bei der eine dauerhafte Entzündung und Einengung (Obstruktion) der Atemwege und im Lungengewebe besteht.

Aufgrund der chronischen Entzündung sind die Lungenbläschen in der Lunge teilweise zerstört oder überbläht. Sie sorgen dafür, dass Sauerstoff ins Blut gelangt. Bei Menschen mit COPD können die Lungenbläschen ihrer Funktion nur noch eingeschränkt nachgehen.

Durch die verengten Atemwege und die Überblähung wird der Körper ungenügend mit Sauerstoff versorgt. In der Folge kommt es zu Beschwerden wie Atemnot. Heilen lässt sich eine COPD nicht, der Verlauf kann aber durch eine entsprechende Therapie und Vermeiden von auslösenden Faktoren günstig beeinflusst werden.

Lungenemphysem und chronische Bronchitis

Auch das Lungenemphysem wird der COPD zugeordnet. Häufig liegt beim Krankheitsbild COPD eine chronisch-obstruktive Bronchitis (COB) gemeinsam mit einem Lungenemphysem vor. Anders als bei Asthma lässt sich die Obstruktion bei COPD auch durch die Gabe von Medikamenten nicht oder nicht vollständig rückgängig machen.

Häufigkeit und Lebenserwartung der Lungenerkrankung

Die Häufigkeit von COPD nimmt mit dem Alter zu. Schätzungen zufolge ist etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung betroffen, ab 40 Jahren sind es zehn Prozent.

COPD verringert die Lebenserwartung laut Fachleuten durchschnittlich um fünf bis sieben Jahre. Eine frühzeitige Diagnose und entsprechende Therapie können die Prognose verbessern.

COPD: Typische Symptome und Stadien

Die wesentlichen Beschwerden bei COPD sind Atemnot, die anfangs nur unter Belastung, später auch in Ruhe auftritt, sowie Husten und Auswurf. Sie werden auch als AHA-Symptomatik bezeichnet.

Weitere Anzeichen können Geräusche beim Ausatmen oder ein gelegentliches Engegefühl in der Brust sein.

COPD wird nach Schweregrad und Symptomen in Stadien oder auch Stufen eingeteilt, die auf die globale Initiative für COPD namens GOLD zurückgeht. Die GOLD-Stadien lauten:

  • COPD-Stadium 0 (Risikogruppe): chronischer Husten und Auswurf bei normaler Lungenfunktion (keine Verengung der Atemwege)

  • COPD-Stadium GOLD 1: leicht eingeschränkte Lungenfunktion mit oder ohne chronische Symptome (Husten, Auswurf, Atemnot bei starker körperlicher Belastung)

  • COPD-Stadium GOLD 2: mittelgradig eingeschränkte Lungenfunktion mit oder ohne chronische Symptome (Husten, Auswurf, Atemnot)

  • COPD-Stadium GOLD 3: schwer eingeschränkte Lungenfunktion mit oder ohne chronische Symptome (Husten, Auswurf, Atemnot)

  • COPD-Stadium GOLD 4: sehr schwer eingeschränkte Lungenfunktion

In fortgeschrittenen Stadien können Leistungsabfall und Schwächegefühl oder eine starke Gewichtsabnahme sowie Verlust von Muskelmasse (Kachexie) auftreten. Weiterhin nimmt die Haut wegen der Abnahme des Sauerstoffgehalts im Blut eine blau-rote Farbe an (Zyanose).

Auch Folgeerkrankungen, die Herz, Muskulatur, Knochensystem, Stoffwechsel und Psyche betreffen, können hinzukommen. Vor allem unbehandelt verschlimmern sich die Symptome bei COPD im Laufe der Zeit.

Symptome bei akuter Verschlechterung der COPD

Eine akute Verschlechterung wird als Exazerbation bezeichnet. Am häufigsten wird eine COPD-Exazerbation in den Stadien 2 bis 4 beobachtet. Sie geht mit

  • einer plötzlichen Zunahme von Husten, Auswurf und Atemnot,
  • teils auch mit einer gelb-grünen Verfärbung des abgehusteten Schleims,
  • einem Engegefühl in der Brust sowie
  • gelegentlich Fieber einher.

Bronchialinfekte sind die Hauptursache für Exazerbationen. Tritt eine solche plötzliche Verschlechterung ein, sollte umgehend ärztliche Hilfe gesucht werden.

Ein Krankenhausaufenthalt ist notwendig, wenn bei einer exazerbierten COPD folgende Symptome auftreten:

  • Schwellungen (Ödeme)
  • neue oder zunehmende blau-rote Verfärbung der Haut
  • Bewusstseinstrübung, komatöse Zustände
  • gesteigerte Herzfrequenz (Tachykardie)
  • unregelmäßiger Herzschlag und Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie)
  • beschleunigte Atmung (Tachypnoe)
  • stark eingeschränkte Lungenfunktion mit akuter Atemnot
Lungenödem: Diese Symptome sind Warnzeichen!

Ursachen und wie COPD entsteht

Die häufigste Ursache für COPD ist Rauchen, weshalb die Krankheit umgangssprachlich auch als Raucherhusten bezeichnet wird. Raucher*innen sollten daher chronischen morgendlichen Husten mit Auswurf als dringendes Warnsignal verstehen, mit dem Rauchen aufzuhören.

Aber auch Passivrauchen, sowie das häufige Einatmen von Schadstoffen (etwa im beruflichen Kontext) kann die Entstehung der Krankheit begünstigen. Weitere Risikofaktoren für COPD:

  • Arbeiten in staubbelasteter Umgebung
  • allgemeine Luftverschmutzung
  • häufige Atemwegsinfekte im Kindesalter
  • genetische Veranlagung
  • Störungen des Lungenwachstums

Auch durch einen genetisch bedingten Mangel an Alpha-1-Antitrypsin kann eine chronische Entzündung der Bronchien und schließlich eine COPD ausgelöst werden. Durch einen Gendefekt wird das Enzym in der Leber nur ungenügend gebildet.

Betroffene können nach der Diagnose des Alpha-1-Antitrypsin-Mangels eine Infusionslösung mit dem notwendigen Enzym erhalten.

COPD: Diese Symptome sollten Sie kennen!

Therapie: Welche Behandlung hilft bei COPD?

Zur Behandlung der COPD stehen eine Reihe medikamentöser und nicht medikamentöser Verfahren zur Verfügung. Ihr Einsatz erfolgt in Abhängigkeit von der Schwere der COPD und den vorliegenden Symptomen sowie des individuellen Ansprechens auf die einzelnen Medikamente.

Folgende Medikamente können bei COPD infrage kommen:

  • atemwegserweiternde Medikamente (Wirkstoffe sind Beta-2-Sympathomimetika, Anticholinergika und Theophyllin)
  • entzündungshemmende Medikamente (Kortison)
  • schleimlösende Medikamente (Mukopharmaka)
  • Antibiotika zur Behandlung von eventuell vorhandenen bakteriellen Infektionen

Nichtmedikamentöse COPD-Therapie

Die nicht medikamentöse Therapie spielt eine große Rolle in der Behandlung der COPD. Hauptziele sind, Lebensqualität und körperliche Belastbarkeit der Betroffenen zu verbessern. Sie schließt dabei folgende Bereiche ein:

  • nicht rauchen
  • körperliches Training
  • Lungensport
  • Schulung/DMP
  • Physiotherapie
  • Ernährung
  • Hilfsmittelversorgung
  • Langzeitbehandlung mit Sauerstoff und Heimbeatmung

Disease-Management-Programme (DMP) sind Behandlungsprogramme, die Menschen mit chronischen Erkrankungen eine gezieltere und effektivere Behandlung ermöglichen, als mit der üblichen ärztlichen Betreuung machbar ist. So sollen Betroffene besser betreut und im Umgang mit der Erkrankung geschult werden, um ein Fortschreiten der obstruktiven Lungenerkrankung und Komplikationen zu vermeiden.

Operationen bei COPD

Bei einer weit fortgeschrittenn COPD kann ein operativer Eingriff erwogen werden. Dabei stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, mit deren Hilfe erkrankte Teile der Lunge verkleinert oder entfernt werden (Lungenvolumenreduktion, LVR). Unter Umständen ist bei besonders schweren Fällen eine Lungentransplantation möglich.

Weitere Maßnahmen zur Therapie

Das Wissen über COPD und der richtige Umgang mit der Erkrankung sind besonderes wichtig. Hilfreich kann dabei der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen sein und zugleich motivieren, sich konsequent an die verordnete Behandlung zu halten.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt COPD-Patient*innen zudem, sich gegen die saisonale Grippe, Pneumokokken und COVID-19 impfen zu lassen, um das Risiko für akute Verschlechterungen zu senken. Bakterielle und virale Erreger gelten als die häufigsten Auslöser gefährlicher Exazerbationen.

Diagnose der COPD

Zunächst erfolgt eine Befragung der betroffenen Person (Anamnese), in der Symptome, Verlauf und mögliche Risikofaktoren thematisiert werden. Daran schließt sich die körperliche Untersuchung an.

Wichtiger Bestandteil ist die Beurteilung von Lungen- und Herzgeräuschen und der Atmung. Bei Menschen mit COPD im Anfangsstadium kann der Befund der körperlichen Untersuchung auch normal sein.

Lungenfunktionsprüfung und Spirometrie

Die wichtigste Untersuchung im Rahmen der Lungenfunktionsprüfung ist die Spirometrie. Sie erfolgt bei allen Verdachtsfällen und Schweregraden der COPD sowie zum Ausschluss weiterer Lungenkrankheiten wie Asthma.

Mittels Spirometrie lässt sich der Grad der Einengung der Atemwege darstellen. Vor allem zur Unterscheidung zwischen Asthma und COPD sind wiederholte Tests nach der Gabe von bronchienerweiternden Medikamenten (Bronchodilatatoren) oder Kortikosteroiden (kortisonhaltigen Medikamenten) relevant.

Ebenfalls von Bedeutung zur Einschätzung der Obstruktion ist die Ganzkörperplethysmographie. Sind Patient*innen mit COPD Stadium 3 bis 4 nicht in der Lage, forcierte Atemmanöver in der Spirometrie durchzuführen, werden die Messgrößen Raw (Atemwegswiderstand) und intrathorakales Gasvolumen (ITGV) herangezogen. Sie dienen der Darstellung einer Obstruktion oder Überblähung der Atemwege beziehungsweise der Lunge.

Weitere diagnostische Verfahren

Zu den weiteren wichtigen diagnostischen Verfahren zur Diagnose von COPD gehören:

  • Laboruntersuchungen wie Blutbild und C-reaktives Protein

  • Röntgenuntersuchung des Brustkorbs (Röntgen-Thorax) und Computertomografie (CT) der Lunge (vor allem zum Ausschluss anderer Lungenkrankheiten)

  • Blutgasanalyse zur Messung des Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalts im arteriellen Blut und die Bestimmung der CO-Diffusionskapazität

  • Tests bei Atemnot während Belastung (Belastungsdyspnoe)

COPD vorbeugen: Risikofaktoren meiden

Oberstes Ziel vorbeugender Maßnahmen ist es, eine Schädigung der Lunge zu verhindern. Entsprechend sollten bekannte Risikofaktoren für COPD vermieden werden. Dazu gehören schädigende Einflüsse am Arbeitsplatz (Gase, Dämpfe, Staubbelastung) und vor allem das Rauchen.

Der Rauchstopp führt zwar nicht dazu, dass sich vorhandene Schädigungen der Lunge zurückbilden, jedoch verlangsamt sich die Beeinträchtigung der Lungenfunktion.

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