Blasensteine: Symptome, Behandlung und Vorbeugung

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Blasensteine sind Ablagerungen, die sich in der Blase aus Kristallen bilden. In den meisten Fällen sind Abflussstörungen der Blase die Ursache dafür, selten handelt es sich um Nierensteine, die mit dem Urin in die Blase gespült wurden. Die Symptome sind deutlich weniger dramatisch als bei Nierensteinen, dennoch müssen Blasensteine manchmal operativ entfernt werden.

blasensteine
© iSzock.com/transurfer

Blasensteine sind Ablagerungen in der Blase (Konkremente), die sich aus Bestandteilen des Urins zusammensetzen und so groß wie ein Hühnerei werden können. Sie gehören zur Gruppe der Harnsteine, die man abhängig von ihrer Lage in Nierensteine, Harnleitersteine und Blasensteine unterscheidet. Blasensteine kommen besonders häufig bei älteren Männern und übergewichtigen Menschen vor.

Artikelinhalte im Überblick:

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Die Symptome von Blasensteinen

Ob und in welcher Form bei Blasensteinen Beschwerden auftreten, ist abhängig von der Größe, der Lage und der Beweglichkeit der Blasensteine. Verschließt ein Blasenstein den Harnblasenausgang, staut sich der Harn zeitweise auf. Dadurch ist durchgehendes Wasserlassen oft nicht möglich, obwohl der Betroffene weiterhin den Drang dazu verspürt.

In manchen Fällen kommt es durch die Blasensteine zu einer Reizung der Blasenschleimhaut, bis hin zu einer Entzündung. In diesen Fällen treten Schmerzen im Unterbauch, in den Geschlechtsorganen bis hin zum Rücken auf. Ein Brennen beim Wasserlassen und Blut im Urin können ebenfalls auf Blasensteine hinweisen. In manchen Fällen klagen Betroffene auch über Blasenkrämpfe oder ein Fremdkörpergefühl in der Blase.

Welche Ursachen haben Blasensteine?

Bei den Ursachen von Blasensteinen unterscheidet man zwischen primären und sekundären Harnblasensteinen. Als sekundäre Blasensteine bezeichnet man Ablagerungen, die sich in einem anderen Organ, etwa einer Niere, gebildet haben und die über die Harnleiter in die Blase gelangen. Sekundäre Blasensteine kommen weitaus seltener vor als primäre Blasensteine, weil die Steine, die in die Harnblase gelangt sind, oftmals einfach über die Harnröhre ausgespült werden.

Von primären Blasensteinen spricht man, wenn sich die Ablagerungen durch eine Auskristallisierung spezieller Salze direkt in der Blase entwickeln. Wenn das betreffende Salz eine zu hohe Konzentration aufweist, bildet es zuerst einen kleinen Klumpen, auf dem sich mit der Zeit immer mehr Schichten ablagern. Dadurch wächst das sogenannte Konkrement und wird immer größer.

In den meisten Fällen ist eine Blockade des Blasenausgangs oder der Harnröhre für die Entstehung von Blasensteinen verantwortlich. Bei einer solchen Abflussstörung kann die Blase nicht vollständig entleert werden, der Urin verbleibt unverhältnismäßig lange in der Blase und es kommt zur Bildung von Kristallen. 

Auslöser für eine Harnabflussstörung ist oft eine Vergrößerung der männlichen Prostata. Auch Narben nach chirurgischen Eingriffen können eine Verengung der Harnröhre bewirken. Selten liegt ein Tumor oder eine Rückenmarksschädigung zugrunde, bei der die Muskulatur der Blase gelähmt ist. Aufgrund anatomischer Fehlbildungen kann der Harnabfluss in seltenen Fällen auch bei Kindern gestört sein.

Weitere potenzielle Auslöser für Blasensteine sind:

  • häufige Blaseninfektionen

  • falsches Trinkverhalten (zu geringe Flüssigkeitsaufnahme)

  • falsche Ernährung (mit vielen tierischen Fetten und Eiweißen, viel Oxalsäure)

  • stark eingeschränkte körperliche Bewegung (zum Beispiel langes, krankheitsbedingtes Liegen)

  • Fremdkörper in der Blase (wie zum Beispiel ein Blasenkatheter)

  • Stoffwechselstörungen (zum Beispiel Überfunktion der Schilddrüse)

  • angeborene Stoffwechselerkrankungen (zum Beispiel Zystinurie)

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Untersuchungen und Diagnose bei Blasensteinen

Wenn der Verdacht auf Blasensteine besteht, ist ein Urologe der richtige Ansprechpartner. In einem ausführlichen Gespräch wird dieser zunächst Symptome, Krankheitsvorgeschichte und Lebensgewohnheiten erfragen. Oft kann der Arzt anhand der Ernährungsgewohnheiten und Lebensumstände des Betroffenen bereits das Risiko an Blasensteinen erkrankt zu sein, einschätzen.

Im Anschluss erfolgt eine körperliche Untersuchung von Bauch, Nieren und (bei Männern) Prostata. Außerdem werden Blut und Urinproben genommen und im Labor analysiert. Mit einer Ultraschalluntersuchung (Sonografie) lassen sich einige Blasensteine nachweisen und die Blase auf verbleibenden Harn untersuchen.

Daran schließen sich gegebenenfalls weitere Untersuchungen an, die teilweise beim Spezialisten durchgeführt werden. Neben der Computertomografie kommt hier vor allem die Urografie zum Einsatz, bei der die Ausscheidung des Urins mithilfe von Kontrastmittel von den Nieren bis zur Harnröhre überprüft wird.

Auch eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) kann Aufschluss über eventuell vorliegende Blasensteine geben. Dabei wird ein dünner Schlauch in die Harnröhre eingeführt, an dessen Ende eine Kamera befestigt ist. Damit können die Steine bezüglich Größe, Anzahl und Lage beurteilt, aber auch andere mögliche Ursachen für die Blockade des Harnflusses erkannt werden.

Eine weitere Untersuchungsmethode ist die retrograde Urografie. Dabei wird ein Kontrastmittel in den Harnleiter eingebracht, sodass Harnblase und Harnleiter sowie mögliche Steine plastisch dargestellt werden können.

Behandlung von Blasensteinen: Diese Therapieoptionen gibt es

Die Art der Behandlung der Blasensteine richtet sich nach ihrer Zusammensetzung, ihrer Größe und Beschaffenheit sowie ihrer Lage. So können kleine Steine durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr – meistens in Verbindung mit krampflösenden und schmerzstillenden Medikamenten – regelrecht ausgeschwemmt werden.

Eine weitere Möglichkeit, die Blasensteine zu entfernen, besteht darin, sie durch die Gabe von Medikamenten aufzulösen (Litholyse). Größere Steine werden mittels einer Ultraschalluntersuchung lokalisiert und anschließend durch Stoßwellen zertrümmert, sodass sie mit dem Urin ausgeschieden werden können.

In manchen Fällen ist es nötig, die Blasensteine operativ zu entfernen. Dieser Eingriff wird über die Harnröhre ausgeführt und als transurethrale Lithotripsie bezeichnet. Alternativ kann der Zugang auch über die Bauchdecke erfolgen: Bei diesem als per­ku­tane Zystolithotomie bezeichneten Verfahren wird von außen mithilfe einer Punktionsnadel ein dünner Kanal bis zur Blase gelegt, über den die Blasensteine zertrümmert und entfernt werden können.

Eine offene Operation, um Blasensteine zu entfernen, wird nur noch sehr selten und nur dann durchgeführt, wenn die genannten minimal-invasiven Verfahren nicht angewandt werden können. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Arzt bei der Blasenspiegelung nicht in die Blase gelangt, weil sie durch den Stein blockiert wird.

Krankheitsverlauf und Prognose bei Blasensteinen

In den meisten Fällen werden Blasensteine von alleine mit dem Urin ausgeschwemmt oder können problemlos entfernt werden. Unbehandelt können sie zu wiederkehrenden Blasenentzündungen und Nierenschäden führen und überdies das Risiko für Blasenkrebs erhöhen.

Ohne geeignete Nachsorge kommt es bei rund 50 Prozent der Betroffenen zu mindestens einem, bei bis zu 25 Prozent sogar zu drei oder mehr Steinrezidiven (erneute Steinbildung). Deshalb ist es wichtig, die den Blasensteinen zugrundeliegende Ursache zu beseitigen.

So kann man Blasensteinen vorbeugen

Da eine vergrößerte Prostata eine der häufigsten Ursachen für die Bildung von Blasensteinen ist, ist deren Behandlung eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung. Das Gleiche gilt für die frühzeitige und konsequente Behandlung von Blasenentzündungen, welche ebenfalls zur Bildung von Harnsteinen führen können. Darüber hinaus kann das Risiko einer Blasensteinbildung durch einfache Hausmittel deutlich gesenkt werden.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um der Bildung von Blasensteinen vorzubeugen. Mindestens zweieinhalb bis drei Liter Wasser, ungesüßter Kräuter- und Früchtetee sollten über den Tag verteilt getrunken werden. Der Genuss von schwarzem Tee, Kaffee und Alkohol ist hingegen einzuschränken.

Nach einer Blasensteinentfernung kann auch eine Ernährungsumstellung auf fleisch- und fettarme Nahrung sinnvoll sein. Je nach Zusammensetzung der gefundenen Blasensteine sollte auf bestimmte Lebensmittel verzichtet werden:

  • Sind Kalziumoxalat-Steine für das Leiden verantwortlich, empfiehlt sich eine verminderte Oxalataufnahme. Oxalsäure ist beispielsweise in Rhabarber, schwarzem Tee, Spinat, Kakao und Nüssen enthalten.

  • Handelt es sich um Harnsäure-Steine, sollte Übergewicht reduziert und die Purin- und Proteinaufnahme reduziert werden. Das bedeutet einen weitgehenden Verzicht auf Fleisch und Wurstwaren, Innereien, Meeresfrüchte und Alkohol.

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