Mastzellstabilisatoren: Allergische Reaktionen verhindern
Schnupfen, Niesreiz, juckende Augen: Mastzellstabilisatoren wirken richtig angewendet vorbeugend bei Heuschnupfen und anderen Allergien und beugen akuten Symptomen vor. Wie Mastzellstabilisatoren wirken und wann sie eine geeignete Therapieoption sind.
- © Getty Images/SCIENCE PHOTO LIBRARY
Mastzellstabilisatoren (Cromone) wirken nicht akut, sondern sie werden vorbeugend zur Behandlung von Allergien eingesetzt – anders als Antihistaminika. Patient*innen mit Heuschnupfen nehmen solche Präparate deshalb am besten vor Beginn der Pollenflugsaison ein.
Im Überblick:
Wirkung von Mastzellstabilisatoren
Bei Allergien kommt es zu einer überschießenden Reaktion des Immunsystems, es gibt dabei verschiedene Typen. Mastzellstabilisatoren haben sich besonders gut bei Typ-I-Allergien bewährt. Dabei kommt es in einer Sensibilisierungsphase zur Bildung bestimmter Antikörper (Immunglobuline E) gegen das entsprechende Allergen. Diese Antikörper setzen sich auf den Mastzellen ab, bei welchen es sich um Zellen des Immunsystems handelt. Mastzellen enthalten Histamin und weitere Botenstoffe, die für die Beschwerden einer allergischen Reaktion verantwortlich sind.
Kommt es zu einem erneuten Kontakt mit dem Allergieauslöser und bindet das Allergen an die auf den Mastzellen sitzende Antikörper, so kommt es zu einer explosionsartigen Ausschüttung von Histamin und im Zuge dessen zu allergischen Reaktionen wie allergischem Schnupfen (Rhinitis) oder einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis).
Mastzellstabilisatoren wie Cromoglicinsäure haben eine antiallergische Wirkung, wobei die genaue Wirkweise bislang nicht abschließend geklärt ist. Die Medikamente reichern sich in den Mastzellen im Gewebe an und verhindern die Freisetzung von Histamin und weiteren entzündlichen Substanzen. Auf diese Weise haben sie einen vorbeugenden Effekt.
Wann und wie sind Mastzellstabilisatoren anzuwenden?
Bei saisonalen Allergien wie Heuschnupfen kann ein Pollenflugkalender helfen, um den geeigneten Zeitpunkt der Einnahme zu finden. Ist das genaue Allergen bestimmt, kann dann ein bis zwei Wochen vor Beginn der Blütezeit der entsprechenden Pflanze mit der Anwendung begonnen werden.
Mastzellstabilisatoren gibt es unter anderem als:
- Nasentropfen
- Nasensprays
- Augentropfen
- Lösungen zum Inhalieren (bei allergischem Asthma)
Mastzellstabilisatoren mit Wirkstoffen wie Cromoglicinsäure, Nedocromil und Lodoxamid sind meist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Bei regelmäßiger und anhaltender Anwendung lassen sich leichte Beschwerden wie eine laufende Nase und Juckreiz bei Heuschnupfen Studien zufolge verhindern. In der Regel müssen die Präparate etwa vier- bis sechsmal täglich angewendet werden. Wegen ihrer guten Verträglichkeit sind Mastzellstabilisatoren auch für Kinder geeignet.
Nebenwirkungen: Mastzellstabilisatoren sind gut verträglich
Mastzellstabilisatoren sind weniger wirksam als Glukokortikoide (Kortison) und Antihistaminika. Sie wirken lokal und führen nur selten zu Nebenwirkungen. Möglich sind örtlich begrenzte Reizungen, die mit einer Rötung und Juckreiz einhergehen.
Sie möchten Informationen zu bestimmten Krankheitssymptomen oder wollen medizinischen Rat? Hier können Sie Ihre Fragen an unsere Experten oder andere Lifeline-Nutzer stellen!