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Warzen entfernen: Was hilft bei Dorn-, Flach- und Feigwarzen?

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Bei Warzen handelt es sich um gutartige Hautwucherungen, die durch eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) ausgelöst werden. Hautwarzen können an verschiedenen Körperstellen entstehen, auch auf der Schleimhaut etwa im Genitalbereich. Welche Arten es gibt und wie sich Warzen entfernen lassen, erfahren Sie hier.

Warzen entfernen
© Getty Images/Niko_Cingaryuk

Kurzübersicht: Warzen (Verrucae)

Definition: Warzen sind gutartige wuchernde Hautveränderungen, die durch humane Papillomviren (HPV) ausgelöst werden.

Arten: Es gibt verschiedene Warzenarten, darunter Feigwarzen, Pinselwarzen sowie Flachwarzen. Bei Dellwarzen handelt es sich um eine andere Viruserkrankung, die nicht durch HPV ausgelöst wird.

Warzen entfernen: Warzen können vereist oder mithilfe von Salben oder Lösungen – etwa mit Salicylsäure – behandelt werden. Manchmal ist eine chirurgische Entfernung notwendig. Hausmittel sind nicht empfehlenswert.

Verlauf: In einigen Fällen heilen Warzen von selbst aus. Bei einem angeschlagenen Immunsystem sind die Hautknötchen oft hartnäckiger.

Im Überblick:

Warzenarten in Bildern: Verschiedene Warzen erkennen

Was sind Warzen?

Warzen, medizinisch Verrucae, sind in der Regel gutartige Wucherungen der Haut, die besonders häufig an Händen und Füßen vorkommen. Grundsätzlich können Warzen aber auch an vielen anderen Körperregionen der Haut- beziehungsweise Schleimhaut aufreten. In der Regel bilden sie sich dort, wo die Warzenviren in die Haut eingedrungen sind.

Da ihre Ursache eine Virusinfektion der Haut mit sogenannten humanen Papillomaviren (HPV) ist, sind Warzen ansteckend. Es gibt etwa 100 verschiedene Virustypen, die zu dieser Familie zählen und entsprechend unterschiedliche Arten von Hautwarzen hervorrufen können.

Die Hautveränderungen sind gutartig und harmlos. Betroffene stören sich an den Warzen eher aus kosmetischen Gründen. Im überwiegenden Teil der Fälle rufen Warzen keine Beschwerden hervor. Einige Arten können aber auch Symptome wie Juckreiz oder Schmerzen verursachen.

Warzen sind sehr häufig: Untersuchungen zeigen, dass rund ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr Hautwarzen aufweisen. Im Erwachsenenalter treten sie mit zirka drei bis fünf Prozent deutlich seltener auf.

Welche Warzenarten gibt es?

Fachleute unterscheiden verschiedene Arten, je nach Virensubtyp, Lage und Aussehen:

  • Gewöhnliche Warzen (Verrucae vulgares): Sie zählen zu den häufigsten Warzentypen. Typische Symptome sind halbkugelige Gebilde, die aus der Haut hervorstehen. Ihre Oberfläche ist meist stark verhornt und zerklüftet. Gemeine Warzen stehen manchmal in Gruppen, können aber auch als einzelne Hautwucherung vorkommen. Häufig findet man sie an den Fingern, den Fußsohlen oder an den Nagelrändern (periunguale Warzen).

  • Pinselwarzen (auch filiforme Warzen): Dabei handelt es sich um eine Untergruppe der Verrucae vulgares. Sie treten oftmals am Auge oder anderen Gesichtsteilen auf und wachsen länglich-fadenförmig. Sie stellen für Betroffene oftmals ein enormes kosmetisches Problem dar.

  • Fußsohlenwarzen (Verrucae plantares): Es lassen sich drei Formen der Fußsohlenwarzen unterscheiden: Dornwarzen, die ausschließlich am Fuß, häufig im Bereich der Zehen, vorkommen, an der Fußsohle entstehende gewöhnliche Hautwarzen und Mosaikwarzen, welche mosaikartig auf der Sohle wachsen.

  • Genitalwarzen (auch Feigwarzen oder Kondylome): Feigwarzen kommen beim Mann bevorzugt unter der Vorhaut beziehungsweise am Eichelrand vor, bei Frauen an den kleinen Schamlippen sowie an Muttermund und Gebärmutterhals. Bei beiden Geschlechtern können Feigwarzen auch in der Analregion auftreten. Meist wuchern Genitalwarzen als haut- oder schleimhautfarbene Knötchen blumenkohlartig aus dem betreffenden Hautbezirk. In Hautfalten sehen sie häufig seitlich abgeflacht aus. Meist bilden sich mehrere Genitalwarzen, die zunächst klein sind (wenige Millimeter Durchmesser). Sie können jedoch mitunter zu großen Gebilden heranwachsen.

  • Flachwarzen (Plane Warzen): Flachwarzen werden auch als  Verrucae planae juveniles bezeichnet. Typischerweise treten sie vorwiegend im Gesicht auf, teilweise auch an Händen, etwa an den Handgelenken oder den Handrücken. Betroffen sind vor allem Kinder und Jugendliche. Flachwarzen sind – wie der Name schon sagt – flach und oft bräunlich pigmentiert. Meistens bilden sich mehrere Flachwarzen in dem betreffenden Hautbereich.

"Falsche" Warzen

Dellwarzen (Molluscum contagiosum) gehören nicht zu den "echten" Warzen. Die Ursache ist das Molluscum contagiosum Virus (MCV) aus der Familie der Pockenviren. Bei Stielwarzen handelt es sich sogenannte weiche Fibrome: Die Bindegewebswucherungen werden nicht von Viren verursacht und sind somit nicht ansteckend.

Auch die bekannten Alterswarzen gehören nicht zu den "echten" Warzen: Sie entstehen nicht durch Viren, sondern sind eine Alterserscheinung der Haut, die bei manchen Menschen besonders über 50 Jahren auftreten. Ihnen gehen oft die sogenannten Altersflecken voraus.

Warzenarten
© lifeline

Warzen entfernen – Vereisen, Salicylsäure und Operation

Warzen heilen in manchen Fällen von selbst aus und bedürfen keiner Behandlung. Auch wenn sich eine Warze nicht von selbst zurückbildet, ist nicht zwangsläufig eine Therapie notwendig. Da Warzen jedoch als kosmetisch störend empfunden werden, ansteckend sind und teilweise auch Schmerzen bereiten, werden sie oftmals entfernt.

Die Methode zur Entfernung der Warze richtet sich nach Art, Größe sowie der Anzahl. In einigen Fällen können Betroffene die Behandlung selbst durchführen, manchmal ist jedoch auch ärztliche Hilfe unabdingbar.

Diese Behandlungsmöglichkeiten gibt es

  • Kryotherapie (Vereisung): Beim Vereisen einer Warze stirbt das Warzengewebe durch die Kälte ab. Die Kryotherapie erfolgt häufig in der hautärztlichen Praxis: Ärzt*innen bringen flüssigen Stickstoff (-196 Grad Celsius) auf die Wucherung auf. Meist erfolgen mehrere Behandlungsintervalle. Inzwischen gibt es auch Vereisungssysteme für zu Hause.

  • Operation: Unter örtlicher Betäubung können vor allem einzelne, spitze oder gestielte Hautwarzen chirurgisch entfernt werden.

  • Keratolyse: Dabei lösen spezielle Substanzen wie Salicylsäure die oberste Hornschicht der Haut. Zur Keratolyse stehen zum Beispiel salicylsäurehaltige Pflaster oder Lösungen zum Auftragen zur Verfügung. Anschließend wird die aufgeweichte Hornschicht mit dem Skalpell oder einem Hornhauthobel abgetragen.

Bei hartnäckigen Warzen kann auch ein Zytostatikum eingesetzt werden, was die Teilung der Hautzellen hemmt: 5-Fluorouracil. Der Wirkstoff kommt auch in der Krebstherapie zum Einsatz, wird bei Warzen jedoch lokal angewendet und wirkt nicht im gesamten Organismus.

Dornwarzen natürlich behandeln: Hausmittel und Tipps

Helfen Hausmittel gegen Warzen?

Gegen Warzen werden verschiedene Hausmittel empfohlen, wie

  • Zitronensaft,
  • Essigspülungen,
  • Löwenzahnmilch,
  • Teebaumöl,
  • Knoblauch,
  • Zwiebel,
  • oder Eigenurin.

Wissenschaftlich belegt ist die Wirkung dieser Methoden allerdings nicht. Teebaumöl kann die Hautgebilde sogar zusätzlich reizen.

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Ursachen: Wie entstehen Warzen?

Warzen werden durch verschiedene humane Papillomviren ausgelöst, von denen es hunderte von Subtypen gibt. Häufige Erreger von Warzen sind vom Typ 1, 2, 3, 4 und 7. Genitalwarzen werden vor allem vom Subtyp 6 und 11 verursacht.

Diese Untertypen führen in der Regel nicht zu einer bösartigen Entartung von Zellen, bestimmte HPV-Erreger bergen jedoch das Risiko für Krebs. Zu den Viren mit hohem Risiko zählen vor allem HPV 16 und 18. Eine Infektion mit diesen Viren steht bei Frauen in einem ursächlichen Zusammenhang mit Gebärmutterhalskrebs.

Die Viren werden von anderen Menschen übertragen, beispielsweise durch

  • direkten Hautkontakt,
  • Baden in Whirl- oder Swimmingpools,
  • die Benutzung kontaminierter Gegenstände, etwa Handtücher, oder
  • ungeschützten Geschlechtsverkehr.

Ist die Haut an bestimmten Körperstellen leicht beschädigt, können die Viren eindringen und Warzen verursachen.

Grundsätzlich können Warzen in jedem Lebensalter auftreten. Einige Faktoren wie Hauterkrankungen, etwa Neurodermitis oder ein schwaches Immunsystem, begünstigen die Entstehung von Warzen. Daneben erhöht auch Rauchen sowie bestehender Diabetes mellitus das Risiko zu erkranken. Menschen, die zum starken Schwitzen (Hyperhidrose) neigen, entwickeln ebenfalls vermehrt Warzen: Die feuchte Haut ist anfälliger für Infektionen.

Wie erfolgt die Diagnose?

Auch wenn die meisten Warzentypen harmlos sind, ist eine ärztliche Diagnose wichtig, denn manchmal lassen sich die gutartigen Hautwucherungen nur schwer von Hautkrebs unterscheiden. Oftmals reicht jedoch schon ein Blick einer geschulten Fachkraft, um die Warzendiagnose gesichert zu stellen.

Viele Warzen sehen jedoch so typisch aus, dass sich die Diagnose schon auf den ersten Blick stellen lässt. Ist die Hautveränderung nicht eindeutig zuzuordnen, wird unter Umständen auch eine Gewebeprobe (Biopsie) der betroffenen Stelle entnommen. Unter dem Mikroskop lässt sich die Beschaffenheit der Hautveränderung genau beurteilen und sicher von Hautkrebs abgrenzen.

Warzen: Verlauf meist unbedenklich

In vielen Fällen ist der Verlauf bei Warzen gut, denn meist sind die Hautwucherungen lästig, aber harmlos. Mitunter kann die Behandlung aber auch langwierig sein, manche Warzen können erneut auftreten. Dies ist insbesondere bei einem geschwächten Immunsystem der Fall.

Lassen Warzen sich vorbeugen?

Nicht allen Arten von Warzen lässt sich vorbeugen. Aber bestimmte Hygienemaßnahmen, wie regelmäßiges und gründliches Händewaschen, helfen, sich vor einer Ansteckung zu schützen.

Das Risiko für Fußsohlenwarzen kann verringert werden, indem man Barfußgehen in öffentlichen Schwimmbädern und Turnhallen vermeidet und stattdessen Badeschuhe beziehungsweise Turnschuhe trägt.

Gegen bestimmte Erreger der Feigwarzen (HPV) steht die HPV-Impfung als Schutz zur Verfügung.

Verbreitung am eigenen Körper vermeiden

Warzen können sich auch am eigenen Körper ausbreiten. Es empfiehlt sich, Warzen nicht aufzukratzen und nach Berührung der Wucherung gründlich die Hände zu waschen. Textilien, die mit der Hautwarze in Kontakt gekommen sind, werden bestenfalls direkt gewaschen. Kosmetisches Besteck zur Entfernung der Warze wie Feilen und Hornhauthobel sollte nicht auf anderen Hautstellen weiterverwendet werden.

Ansteckung vermeiden: Mitmenschen schützen

Hat jemand eine Warze und möchte andere schützen, können folgende Maßnahmen helfen:

  • Warze mit wasserfestem Pflaster bei Wassersport abdecken
  • Teilen von Textilien wie Handtüchern mit anderen Menschen vermeiden
  • bei Fußwarzen: Nicht barfuß in öffentlichen Räumen wie Umkleiden laufen
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