Zwiebel: Gesundes Gemüse bei Entzündungen
Die Zwiebel gehört weltweit zu den beliebtesten Lebensmitteln. Neben dem Geschmack, der vielen Speisen die nötige Würze verleiht, hat das Gemüse aber auch eine gesunde Wirkung. Wann Sie Zwiebel als Hausmittel einsetzen sollten und ein leckeres Rezept für Zwiebelsuppe.
- © Getty Images/Photographer, Basak Gurbuz Derman
Zwiebeln gibt es in rot, weiß und gelb und sie schmeckt gedünstet, roh, gegrillt, karamellisiert, als Kuchen oder Saft: Die Einsatzmöglichkeiten der Gemüsezwiebel sind nahezu unbegrenzt. Alle Sorten – von Schalotte über Stuttgarter Riesen bis hin zur Silberzwiebel – haben einen hohen Gehalt an Vitamin C und Kalium. Dabei enthalten Zwiebeln pro Stück nur etwa 20 bis 30 Kilokalorien (kcal) und kaum Fett.
Artikelübersicht:
Zwiebel und ihre Inhaltsstoffe
Die Zwiebel wird gern als Hausmittel bei Erkältung oder Ohrenschmerzen eingesetzt. Grund dafür sind die antibakteriellen Inhaltsstoffe, durch die Entzündungen gelindert werden können. Genau wie im Knoblauch, mit dem Zwiebeln eng verwandt sind, stecken in ihnen große Mengen der schwefelhaltigen Aminosäure Alliin. Sie wirkt antioxidativ und damit Krebs vorbeugend.
Außerdem enthält die Zwiebel:
- Vitamin A
- Vitamin C
- B-Vitamine
- Eisen
- Kalzium
- Spurenelemente
Die Schärfe verdankt das Gemüse den enthaltenen ätherischen Ölen. Dass das Zwiebelschneiden uns zum Weinen bringt, liegt aber an zwei Substanzen in den Zwiebelzellen, die beim Schneiden frei gesetzt werden, chemisch miteinander reagieren und einen augenreizenden Stoff bilden.
Gesunde Wirkung der Zwiebel
Die Inhaltsstoffe der Zwiebel können auf unterschiedliche Weise zur Gesundheit beitragen.
Zwiebeln schützen vor Grippe: Die rohe Zwiebel enthält sogenannte Fruktane, Fruchtzuckerverbindungen, die als Kohlenhydratspeicher dienen. Studien zufolge bekämpfen diese Fruktane Grippeviren. Das in den Zwiebeln enthaltene Vitamin C und die antibakterielle Kraft der Schwefelverbindungen in der Zwiebel soll der Abwehr zusätzlich helfen. Achtung: Fruktane wirken bei manchen Menschen blähend. Deswegen sollten rohe Zwiebeln trotz ihrer gesundheitsfördernden Wirkung nur in Maßen gegessen werden (maximal eine pro Tag).
Zwiebeln wirken als Schmerzmittel: Die schwefelhaltigen Inhaltsstoffe der Zwiebel wirken Studien zufolge ähnlich wie die aus Schmerzmitteln bekannte Acetylsalicylsäure (ASS): Sie beschleunigen den Blutfluss und versorgen so den Blutkreislauf mit Sauerstoff. Das kann nicht nur gegen Spannungskopfschmerzen helfen, sondern auch Thrombosen und Schlaganfällen vorbeugen.
Zwiebeln senken das Krebsrisiko: Die Zwiebel ist reich an wertvollen Antioxidantien. Diese schützen die Körperzellen vor schädlichen Substanzen. In verschiedenen Untersuchungen fand man zudem heraus, dass Menschen, die häufig Zwiebeln essen, seltener an Krebs erkranken.
Zwiebeln helfen bei Diabetes: Auch Diabetespatient*innen profitieren von der Wirkung der Pflanzenstoffe der Zwiebel: Ihre Flavonoide senken Blutzuckerspiegel und Blutfettwerte. Das hilft dabei, Folgeerkrankungen des Herzens vorzubeugen.
Zwiebeln unterstützen die Verdauung: Ballaststoffe in der Zwiebel sind wichtig für eine gesunde Darmflora. Die Bakterien im Darm (Mikrobiom) benötigen solche Präbiotika als Nahrung. Ein gesunder Darm wiederum beeinflusst das Immunsystem positiv. Allerdings können rohe Zwiebeln zu Blähungen führen. Eine langsame Gewöhnung an das Gemüse kann diesen vorbeugen.
Zwiebeln sind gut für das Herz: Zwiebeln können den Blutdruck und den Cholesterinspiegel senken und haben dank des Stoffes Allicin eine gefäßschützende Wirkung. Sie können somit Arteriosklerose vorbeugen, die oft Auslöser eines Schlaganfalls oder Herzinfarktes ist.
Zwiebeln können Osteoporose vorbeugen: Studien zufolge kann sich der tägliche Verzehr von Zwiebeln positiv auf die Knochendichte auswirken. Zudem fördern die enthaltenen Ballaststoffe die Aufnahme von Kalzium, welches für den Knochenaufbau von großer Bedeutung ist.
Zwiebel als Hausmittel
Bei verschiedenen Erkrankungen kommt die Zwiebel als Hausmittel zum Einsatz.
Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen: Durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften hilft die Zwiebel bei Ohrenschmerzen, die beispielsweise durch eine Mittelohrentzündung ausgelöst wurden. Dafür Zwiebeln in Würfel schneiden, in einer Mikrowelle oder durch Anbraten kurz erhitzen und dann in ein Stofftuch oder einen Socken füllen. Das warme Säckchen (auch kalt verwendbar) dann auf ein Ohr legen. Mit einem Stirnband oder einer Mütze kann es befestigt werden.
Hustensaft aus Zwiebeln: Selbstgemachter Zwiebelsaft kann helfen, Husten zu lösen. Dafür Zwiebeln klein schneiden und mit braunen Zucker (alternativ Honig) vermischen. Nach einigen Stunden erhält man Zwiebelsirup, von dem mehrmals täglich ein Teelöffel eingenommen werden kann.
Lagerung von Zwiebeln
Lagern lassen sich Zwiebeln im Winter problemlos mehrere Wochen bis Monate, wenn sie trocken, dunkel und luftig (nicht in Folie verpackt) aufbewahrt werden. Angeschnittene Zwiebeln sollten aber nur luftdicht verpackt in den Kühlschrank kommen. Sonst übertragen sie ihren intensiven Geschmack auf alles, was rundherum liegt. Die angeschnittene Seite nach unten in eine Aufbewahrungsbox legen und verschließen. Im Kühlschrank sind Zwiebeln einige Tage haltbar. Wem rohe Zwiebeln ohnehin zu scharf sind: gedünstet schmecken sie milder und fast süßlich.
Rezept für überbackene Zwiebelsuppe
Zutaten für vier Portionen:
- 8 Zwiebeln
- 2 TL Öl
- 1 l Gemüsebrühe
- Salz und Pfeffer
- 4 Scheiben Toastbrot
- 4 Scheiben fettarmer Schmelzkäse
Zubereitung: Zwiebeln schälen, in Ringe schneiden und diese in einem Topf im heißen Öl glasig dünsten. Gemüsebouillon zufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Aufkochen und 20 Minuten bei kleiner Wärmestufe köcheln lassen. Den Rand der Toastscheiben abschneiden und in 4 Tassen (oder ofenfeste Formen) legen. Die Zwiebelsuppe darübergeben und mit dem Käse belegen. In den vorgeheizten Ofen stellen, bis der Käse zerlaufen und etwas gebräunt ist.
Pro Portion: 440 kcal
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