Vitamin K: Wirkung, Tagesbedarf und Symptome bei einem Mangel
Vitamin K ist besonders wichtig für die Blutgerinnung. Zudem ist es am Aufbau von Eiweißstoffen für Blut, Niere und Knochen beteiligt.
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Vitamin K gehört zu den fettlöslichen Vitaminen, es ist vor allem an der Bildung von Gerinnungsfaktoren im Blut beteiligt, übernimmt allerdings noch viele weitere Funktionen im Körper. Vitamin K wird in der Regel über die Nahrung aufgenommen, Säuglingen wird der Vitalstoff nach der Geburt vorsorglich verabreicht.
Im Überblick:
Funktion: Vitamin K ist wichtig für Blutgerinnung und Knochenbildung
Unter Vitamin K wird eine Gruppe von Vitaminen verstanden: Vitamin K1 (Phyllochinon) ist in Pflanzen enthalten, während Vitamin K2 (Menachinon) von Bakterien wie E.coli gebildet wird und so auch im Darm produziert wird. In tierischen Lebensmitteln sind beide Formen enthalten.
Das K steht für Koagulation, den lateinischen Begriff für Gerinnung. Das Vitamin ist damit nach seiner bedeutsamsten Funktion benannt. Vitamin K wird über den Darm aufgenommen und mit dem Blut zur Leber transportiert, wo es dann zur Bildung von Gerinnungsfaktoren beiträgt. Ohne diese können Blutungen nicht gestillt werden, ein Mangel führt somit zu einer Blutungsneigung.
Weitere Funktionen von Vitamin K im Körper:
Knochen: Vitamin K härtet die Knochen, indem es die Einlagerung von Mineralstoffen unterstützt. Auch wird der Knochenabbau bei Frauen nach den Wechseljahren durch das Vitamin gehemmt, das Risiko für Knochenbrüche im Alter (etwa einen Oberschenkelhalsbruch) durch Osteoporose sinkt durch regelmäßige Aufnahme der empfohlenen Tagesmenge des Vitamins.
Blutgefäße: Vitamin K schützt die Blutgefäße vor Arteriosklerose. Damit reduziert eine Vitamin-K-reiche Ernährung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich.
Zellwachstum: Vitamin K ist beteiligt an der Regulation des Zellwachstums, auch in der Hemmung von Krebszellen spielt das Vitamin Studien zufolge eine Rolle. Das trifft insbesondere auf Vitamin K2 zu.
Vitamin K-Mangel: Symptome und Folgen
Viele Lebensmittel enthalten nennenswerte Mengen Vitamin K, ein Mangel aufgrund falscher Ernährung kommt selten vor. Resorptionsstörungen im Darm können die Aufnahme ins Blut jedoch verhindern, auch Durchfallerkrankungen können zu einem Mangel führen. Antibiotika verursachen gelegentlich ebenfalls ein Defizit: Sie zerstören die Darmflora, was die Aufnahme von Vitamin K über den Dickdarm erschwert. Auch chronische Lebererkrankungen stellen einen Risikofaktor dar.
Anzeichen des Vitamin-K-Mangels sind Störungen der Blutgerinnung, die zu Blutungen führen. Treten viele punktförmige Einblutungen in die Haut auf, die sogenannten Petechien, kann dies ein Hinweis auf einen Vitamin-K-Mangel sein. Studien zeigen zudem, dass bei einer verminderten Aufnahme von Vitamin K mit der Nahrung das Risiko für Knochenbrüche erhöht sein kann.
Um einem Mangel bei Säuglingen vorzubeugen, bekommen sie prophylaktisch Vitamin K in den Mund gespritzt. Die Darmflora bei Babys ist noch nicht ausreichend aufgebaut und es fehlen Bakterien, die den Mikronährstoff bilden. Auch die Zufuhr über die Muttermilch ist nicht ausreichend. Bei Neugeborenen kann ein Vitamin-K-Mangel zu lebensbedrohlichen Hirnblutungen führen.
Kann Vitamin K überdosiert werden?
Bei erwachsenen Menschen kann Vitamin K kaum überdosiert werden, es wurden bislang keine negativen Folgen oder Symptome beobachtet. Die Ausnahme stellen Menschen dar, die Blutvertdünner aus der Gruppe der Cumarine einnehmen. Diese Gruppe von Gerinnungshemmern ist auch als Vitamin-K-Antagonisten bekannt. Wird gleichzeitig viel Vitamin K über die Nahrung aufgenommen, können die Medikamente in ihrer Wirkung abgeschwächt werden, wodurch das Risiko einer Thrombose steigt. Menschen, die Cumarine einnehmen, sollten sich genau informieren, in welchen Lebensmitteln Vitamin K hochdosiert vorkommt.
Bei Neugeborenen hingegen kann die Überdosierung von Vitamin K gefährlich sein und einen Zerfall der roten Blutkörperchen zur Folge haben (Hämolyse).
Wie hoch ist der Tagesbedarf an Vitamin K?
Der Vitamin-K-Bedarf lässt sich zurzeit nur schätzen. Laut den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten Erwachsene je nach Alter und Geschlecht zwischen 60 und 80 Mikrogramm (µg) pro Tag zu sich nehmen:
Die Empfehlungen für Vitamin K der Deutschen Gesellschaft für Ernährung:
Alter | Männer (Menge in µg) | Frauen (Menge in µg) |
19 bis 25 Jahre | 70 | 60 |
25 bis 51 Jahre | 70 | 60 |
51 bis 65 Jahre | 80 | 65 |
65 Jahre und älter | 80 | 65 |
Wie lässt sich der Tagesbedarf an Vitamin K decken?
Vitamin K ist in vielen Lebensmitteln enthalten, eine ausgewogene Ernährung hilft, einem Mangel vorzubeugen. Besonders viel Vitamin K steckt im Eigelb, in Zwiebeln und Knoblauch sowie in grünem Blattgemüse wie Salat oder Kohl.
In der Regel muss Vitamin K nicht zusätzlich als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Besteht eine Resorptionsstörung und wird über den Darm zu wenig Vitamin K aufgenommen, etwa nach einer langen Antibiotikabehandlung, kann die Einnahme spezieller Präparate jedoch sinnvoll sein.
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