Vitamin-D-Überdosierung: Ursachen, Symptome und Behandlung

Bei einer übermäßigen Einnahme von Präparaten mit Vitamin D kann es zu einer Vergiftung mit Vitamin D kommen. Die Folge ist ein erhöhter Kalziumspiegel im Blut, der zu dauerhaften Nierenschäden führen kann. Welche Symptome deuten auf eine Vitamin-D-Überdosierung hin und was hilft?

Frau hat Bauchschmerzen nach Vitamin-D-Überdosierung durch Tabletten
© Getty Images/Goffkein

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Wie viel Vitamin D maximal pro Tag? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt in der dunklen Jahreszeit 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag (800 IE).

Wann ist Vitamin D hochdosiert? Vitamin D wird als hochdosiert betrachtet, wenn die tägliche Dosis 2.000 bis 4.000 IE pro Tag übersteigt.

Wie äußert sich eine Vitamin-D-Überdosierung? Eine Hypervitaminose D äußert sich durch Übelkeit, Schwächegefühl und Bluthochdruck. Sie kann aber auch zu Herzrhythmusstörungen oder Nierenversagen führen sowie die Knochengesundheit beeinträchtigen.

Wie lange dauert es, bis ein Vitamin-D-Überschuss abgebaut ist? Das kann mehrere Wochen dauern, abhängig von der Menge des im Körper gespeicherten Vitamins.

Artikelinhalte im Überblick:

Vitamin-D-Mangel: Welche Symptome sind Warnzeichen?

Was ist eine Vitamin-D-Überdosierung?

Eine Vitamin-D-Überdosierung tritt auf, wenn im Körper ein übermäßig hoher Gehalt an Vitamin D vorliegt, der zu einer Erhöhung des Kalziumspiegels im Blut führt, einer sogenannten Hyperkalzämie. Andere Bezeichnungen sind Vitamin-D-Toxizität oder Hypervitaminose D.

Fachleute definieren eine Überdosierung durch den Blutspiegel des 25-Hydroxyvitamin D, dem Hauptmarker für den Vitamin-D-Status im Körper. Normalerweise gelten Werte von etwa 20-50 ng/ml (Nanogramm pro Milliliter) als ausreichend und sicher. Eine Toxizität wird oft bei Werten über 150 ng/ml vermutet, wobei Symptome meistens erst bei noch höheren Werten auftreten.

Was ist Vitamin D und wofür wird es benötigt?

Vitamin D ist der Sammelbegriff für eine Gruppe von fettlöslichen Vitaminen, die eine wichtige Rolle für den Knochenaufbau spielen. Den Großteil der benötigten Menge produziert der Körper unter Sonneneinstrahlung in der Haut selbst. Nur 10 bis 20 Prozent des Bedarfs werden über die Nahrung gedeckt – beispielsweise über fetten Seefisch, Speisepilze und Eier.

In Deutschland ist die Bildung von Vitamin D über die Haut nur in den Monaten März bis Oktober möglich. Obwohl der Körper einen Vitamin-D-Speicher für mehrere Monate anlegen kann, erleiden viele Menschen in der dunklen Jahreszeit einen Vitamin-D-Mangel. Diesen bekämpfen sie wiederum oft mit Nahrungsergänzungsmitteln oder angereicherten Lebensmitteln.

Wie viel Vitamin D am Tag ist erforderlich?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt – für den Fall, dass keine körpereigene Vitamin-D-Bildung stattfindet und die Ernährung die einzige Quelle für Vitamin D darstellt – für Erwachsene und Kinder ab einem Jahr eine Zufuhr von 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag. Das entspricht 800 Internationalen Einheiten (IE).

Symptome einer Vitamin-D-Überdosierung

Bei einer übermäßig hohen Einnahme von Vitamin D kommt es zu einem erhöhten Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalzämie), der sich unter anderem durch folgende Symptome äußert:

In schweren Fällen führt die dauerhafte Überdosierung von Vitamin D (Hypervitaminose) zu Herzrhythmusstörungen, Nierenschädigung und Bewusstlosigkeit bis hin zum Tod.

Vitamin-D-Überdosierung: Symptome erkennen

Ursachen: Wie kommt es zu einer Überdosierung mit Vitamin D?

Vitamin D ist fettlöslich – das heißt, es kann nicht einfach über den Urin ausgeschieden werden. Werden über einen längeren Zeitraum zu hohe Dosen Vitamin D eingenommen, speichert der Körper das überschüssige Vitamin D im Fett- und Muskelgewebe.

Eine solche Vitamin-D-Vergiftung (fachsprachlich: Vitamin-D-Intoxikation) kann nicht durch eine natürliche Ernährung oder übermäßigen Aufenthalt im Freien, sondern ausschließlich durch eine Vitamin-D-Zufuhr von außen entstehen. Da der Körper das Vitamin D über lange Zeit im Körper speichert, ist neben einer akuten auch eine schleichende Überdosierung möglich.

Diagnose einer Vitamin-D-Überdosierung

Liegen typische Symptome einer Überdosis vor, wird eine Blutuntersuchung im Labor angeordnet. Zeigt sich hier ein erhöhter Kalzium- und Vitamin-D-Spiegel bei gleichzeitiger Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder Arzneimitteln mit Vitamin D, gilt die Diagnose als gesichert.

Was hilft gegen eine Überdosierung von Vitamin D?

Um eine Vitamin-D-Überdosierung abzubauen, setzen Ärzt*innen zunächst die Vitamin-D-Präparate ab. Infusionen mit Kochsalzlösung und die Gabe von Medikamenten (Kortikosteroide wie Kortison oder Bisphosphonate) reduzieren den Kalziumspiegel im Blut.

Verlauf und Prognose bei einer Hypervitaminose D

Da der Körper Vitamin D im Körper speichert, können die Symptome auch nach Einleitung einer Therapie noch für einige Zeit fortbestehen. Bei angemessener Behandlung heilt eine Vitamin-D-Überdosierung normalerweise folgenlos aus – ist es jedoch bereits zu Nierenschäden gekommen, sind diese teilweise nicht mehr zu beseitigen.

Auch die Knochen können durch zu hohe Kalziumspiegel infolge der Hypervitaminose D geschädigt werden. So kann es zu einem Knochenabbau und erhöhtem Risiko für Knochenbrüche (Frakturen) kommen.

Wie lässt sich eine Überdosierung verhindern?

Zur Vermeidung einer Hyperkalzämie sollte die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder Arzneimitteln mit Vitamin D nur unter ärztlicher Anleitung und regelmäßiger Kontrolle des Kalziumspiegels im Blut erfolgen.

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