Sauerkraut: Gesunde Wirkung für Nerven, Herz und Haut
Sauerkraut ist gegorener Weißkohl und zählt dank seiner gesundheitsförderndern Bakterien zu den Probiotika. Zudem versorgt Sauerkraut den Körper mit vielen Vitaminen und Spurenelementen, schützt das Herz und hilft beim Abnehmen.
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Leckere Beilage und gesunder Fitmacher: Bereits in der Antike verordnete der griechische Arzt Hippokrates Sauerkraut als Stärkungsmittel. Kein Wunder, denn egal, ob gekocht, gedünstet roh oder gebraten: Der klein geraspelte und vergorene Weißkohl hält den Körper in gesunder Balance.
Artikel im Überblick:
Gesunde Inhaltsstoffe im Sauerkraut
Sauerkraut kann auch roh gegessen werden, dann ist es noch gesünder und enthält die größten Mengen an Vitamin C, welches beim zu langen Kochen zerstört wird. Es ist zudem das einzige Gemüse, dass Vitamin B12 liefert. Das Vitamin B12 entsteht durch den Gärungsprozess.
Immunsystem stärken: Die natürlicherweise auf dem Sauerkraut befindlichen Milchsäurebakterien vergären den enthaltenen Zucker zu Säure. Diese Milchsäurebakterien stärken die Darmflora, indem sie das Wachstum gesunder Darmbakterien fördern und schädliche Keime neutralisieren. Dies stärkt wiederum das Immunsystem gegen Erkältungen und andere Infekte.
Mineralstoffe: In Sauerkraut steckt außerdem sehr viel Vitamin C, dazu Vitamin E und das Spurenelement Selen. Diese Vitalstoffe unterstützten den Körper zusätzlich bei der Abwehr von Infektionen. Auch Kalium und Kalzium liefert der konservierte Kohl. Sie sind wichtig für gesunde Nerven, Muskeln und Knochen.
Nervenbalsam und Blutreinigung: Beim Gärungsprozess des Kohls entsteht aus Vitamin B4 Acetylcholin, ein wichtiger Botenstoff. Acetylcholin wirkt beruhigend auf das vegetative Nervensystem. Damit kann Sauerkraut auch bei Depressionen helfen.
Herzschutz: Zudem ist das B-Vitamin Cholin am Fettstoffwechsel beteiligt und hilft somit, hohe Blutfettwerte zu reduzieren. Milchsäurebakterien, die sich ebenfalls bei der Herstellung von Sauerkraut bilden, senken laut Studien vor allem das "schlechte" LDL-Cholesterin.
Hauthelfer und Wundheilungsturbo: Eine Portion von 200 Gramm Sauerkraut enthält mehr als den empfohlenen Tagesbedarf an Vitamin K. Das fettlösliche Vitamin fördert die Blutgerinnung und damit die Wundheilung. Sauerkraut sorgt also auch für schönere Haut, zum Beispiel im Rahmen einer Sauerkrautkur oder beim Saftfasten mit Sauerkrautsaft. Vor allem Menschen mit Gallenerkrankungen und Leberfunktionsstörungen haben oft einen Vitamin-K-Mangel, den Sauerkraut beheben hilft.
Kalorien: Sauerkraut macht schlank
Sauerkraut ist eine sehr kalorienarme Spezialität und damit ein gesunder Schlankmacher. Mit gerade einmal 17 Kilokalorien (kcal) pro Hundert-Gramm-Portion eignet es sich perfekt für den Diät-Speiseplan. Dazu kommen Ballaststoffe, die satt machen und Krebs abwehren sollen, und nur sehr wenig Zucker. Übrigens gibt es auch eine koreanische Variante von Sauerkraut: Für Kimchi werden Chinakohl-Stückchen oder andere Gemüse mit Chili eingelegt und vergoren. So konserviert hält sich der Kohl über Monate hinweg.
Sauerkraut selber machen
Wer mag, kann Sauerkraut leicht selber machen. Benötigt werden nur Weißkohl, Salz und ein passendes Gefäß zum Gären – entweder ein Gärtopf aus Ton oder ein großes Einmachglas. Für ein Kilo Sauerkraut benötigt man ein Kilo Weißkohl und 10 Gramm Salz.
Zubereitung des Sauerkrauts:
Die äußeren Blätter entfernen, den Weißkohl längs halbieren und den Strunk in der Mitte herausschneiden.
Den Weißkohl in feine Streifen schneiden oder hobeln. In einer großen Schüssel mit dem Salz vermengen.
Etwa fünf Minuten lang Wasser aus dem Kohl kneten – per Hand oder mit einem Kartoffelstampfer.
Das Sauerkraut fest in die Einmachgläser drücken, es sollte möglichst wenig Luft im Glas bleiben. Anschließend das Sauerkraut mit Saft bedecken und die Gläser fest verschließen.
Die Gläser etwa eine Woche bei Raumtemperatur stehen lassen. Wenn Bläschen in den Gläsern aufsteigen, hat der Prozess zur Fermentierung begonnen. In dieser Zeit kann etwas Saft aus den Gläsern austreten, am besten ein Handtuch unterlegen.
Sobald keine Bläschen mehr aufsteigen, ist die Fermentierung abgeschlossen. Dann kann das Sauerkraut auch in andere Gefäße umgefüllt und an einem kühlen Ort gelagert werden.
Rezept für Schupfnudel-Pfanne mit Apfel-Sauerkraut
Zutaten für drei Portionen:
- 1 Dose oder Packung Sauerkraut
- 200 ml Apfelsaft
- Zucker
- 1 Packung Schupfnudeln (im Kühlregal)
- 2 Äpfel
- Salz
- 50 g Speckwürfel
- 2 EL Öl
- Kümmel nach Geschmack
Zubereitung: Äpfel würfeln, in etwas Öl dünsten. Sauerkraut und Apfelsaft zufügen, erhitzen. Mit Zucker und Salz abschmecken. Schupfnudeln in heißem Öl mit dem Speck knusprig braten. Abgetropftes Sauerkraut dazu geben und vermischen.
Wer mag, kann kurz vorm Servieren noch etwas Kümmel in die Pfanne geben. Das Heilgewürz verstärkt die verdauungsfördernde Wirkung von Sauerkraut und beugt Blähungen vor.
Pro Portion: 445 kcal
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