Esskastanien

Maronen zubereiten: Darum sind Esskastanien so gesund

Frisch geröstet aus dem Ofen oder zu einer cremigen Suppe verarbeitet: Maronen sind ein leckerer Snack für den Herbst. Obendrein punkten sie noch mit gesunden Inhaltsstoffen. Aber wie werden die Esskastanien zubereitet?

maronen
© Isabel Pavia via Getty Images

Bevor die Kartoffel sie verdrängt hat, waren Maronen hierzulande ein Grundnahrungsmittel. Kein Wunder: Denn Esskastanien (lateinisch Castanea Sativa) sättigen gut und enthalten viele wertvolle Mineralien und Nährstoffe.

Artikelinhalte im Überblick:

33 glutenfreie Lebensmittel: Sicher genießen bei Zöliakie

Was sind Maronen?

Bei Maronen handelt es sich um Früchte der Esskastanie (auch Edelkastanie oder Echte Kastanie). In Süddeutschland und Österreich werden sie auch Maroni genannt. Maronen waren ursprünglich im Kaukasus beheimatet, mittlerweile sind sie aber im gesamten Mittelmeerraum verbreitet. In Deutschland wachsen Kastanienbäume vor allem in lichten Laubwäldern. Da sie ein mildes Klima und sonnige Lagen bevorzugen, findet man sie vor allem dort, wo auch Wein angebaut wird, also zum Beispiel in der Pfalz, an der Mosel und in Baden-Württemberg. Die meisten Maronen, die in Deutschland verkauft werden, stammen jedoch aus Italien.

Wenn sich im Herbst das Laub langsam verfärbt, beginnt die Erntezeit für Maronen. Die Bäume erreichen Höhen von 15 bis über 30 Meter. Sie tragen erstmals nach 20 bis 30 Jahren Früchte, moderne Züchtungen schon früher. Reife Esskastanien lassen sich daran erkennen, dass die stacheligen Schalen aufplatzen, sie vom Baum fallen und die Früchte leicht herauszulösen sind.

Ess- und Rosskastanien: Was ist der Unterschied?

Nicht zu verwechseln sind Maronen mit Rosskastanien, die häufig in Parks zu finden sind. Diese eignen sich zwar sehr gut zur Herstellung von nachhaltigem Waschmittel oder zum Basteln – essbar sind sie jedoch nicht, sondern für Menschen sogar giftig.

Durch folgende Merkmale lassen sich die beiden Sorten gut auseinanderhalten:

  • Blattform: Die länglich-ovalen Blätter der Esskastanie sind einzeln am Ast angebracht und besitzen kleine spitze Stacheln am Rand. Rosskastanien haben hingegen fünf- bis sieben-gliedrige Blätter, die an an große Hände erinnern.

  • Fruchthülle: Die Hülle von Esskastanien hat eher weiche, lange Stacheln. Das Öffnen von Rosskastanien kann aufgrund der kurzen, harten Stacheln sogar schmerzhaft sein.

  • Früchte: Im Inneren der Esskastanienhülle befinden sich bis zu drei Früchte, die nach oben zugespitzt sind und einen pinselartigen Bausch aufweisen. Rosskastanien sind dagegen rundlich, braun mit einem hellen runden Fleck in der Mitte.

Gesunde Inhaltsstoffe von Maronen: Das steckt in den Kraftpaketen

Maronen sind reich an Ballaststoffen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Daneben haben sie einen niedrigeren Fettgehalt als Nüsse, zu deren Gattung sie gehören. Die Nussfrüchte enthalten viel Eiweiß und Stärke, wodurch sie gut sättigen. In 100 Gramm der Esskastanien stecken aber etwa 200 Kalorien (kcal). Eine große Tüte, wie sie meist auf der Straße verkauft wird, entspricht im Energiegehalt daher etwa einer Hauptmahlzeit.

Maronen sind glutenfrei und somit auch für Menschen mit Zöliakie geeignet. Wer sie isst, erhält zudem eine Extraportion Kalium, Kalzium, Phosphor, Schwefel, Eisen und Magnesium. Darüber hinaus sind Esskastanien hervorragende Lieferanten für folgende Vitamine:

Positive Eigenschaften von Maronen

Es lohnt sich für die Gesundheit gleich mehrfach, Maronen zu essen. Sie wärmen die Finger, halten lange satt – und stecken voller gesunder Inhaltsstoffe. Unter anderem haben sie dadurch folgende Vorteile:

  • Maronen machen glücklich: Sie versorgen uns mit Vitamin B1, das unter anderem dafür sorgt, dass das Glückshormons Serotonin gebildet wird.

  • Die Nussfrüchte sind gut für den Darm: Die hohe Ballaststoffdichte der Maronen sorgt für eine gesunde Verdauung.

  • Sie spenden Kraft: Der hohe Kohlenhydrat- und Stärke­gehalt der Kastanien versorgt den Körper schnell mit Energie.

  • Sie stärken die Knochen: Die Esskastanien sind sehr reich an Kalzium. Damit helfen sie, Knochen und Zähne stabil zu erhalten.

  • Maronen neutralisieren Säure: Da sie stark basisch sind, tragen sie zu einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt bei und lindern Beschwerden wie Sodbrennen.

Esskastanien richtig lagern und zubereiten

Esskastanien haben einen hohen Wassergehalt und können leicht schimmeln, weshalb sie kühl und trocken aufbewahrt werden sollten. Dazu eignen sich Netze oder Körbe. Trotzdem halten sich Maronen nur etwa eine Woche. Der Schimmelbefall ist von außen nicht immer sichtbar, sondern oftmals erst beim Schälen oder Aufschneiden des Mehlkörpers.

Darüber hinaus sind Maronen häufig  von Würmern befallen, die anhand kleiner Löcher in der Schale zu erkennen sind. Um einen Wurmbefall festzustellen, hilft zudem ein Trick: Werden die Esskastanien in eine Schüssel mit lauwarmem Wasser gelegt und schwimmen sie dann an der Oberfläche, enthalten sie vermutlich Würmer.

Damit die Köstlichkeiten nicht verderben, sollten sie rasch gegessen oder verarbeitet werden. Die Esskastanien können roh, gekocht oder gebacken verzehrt werden. Roh schmecken sie meist sehr mehlig und herb, ihr leicht süßes und nussiges Aroma entwickeln sie erst nach dem Kochen oder Backen. Geröstet oder gekocht passen sie gut als gesunder Snack am Abend, zu Wildspeisen, vegetarischen Gerichten, in Auflauf und Suppe. Zudem lässt sich aus getrockneten Maronen glutenfreies Mehl herstellen, das zum Beispiel zu Brot verarbeitet werden kann.

Maronen rösten: Wie Sie Esskastanien im Ofen zubereiten

Besonders lecker sind Maronen, wenn sie im Ofen geröstet werden. Die Zubereitung ist ganz einfach:

  1. Zunächst entfernen Sie mit einer Schere den spitzen Pinsel der Esskastanien.

  2. Am besten Sie ritzen die Maronen nun kreuzweise auf der gewölbten Seite ein. Das ist wichtig, damit sie durch die Hitze aufplatzen und leicht geschält werden können.

  3. Nun geben Sie die Kastanien in den 170 Grad heißen Backofen. Tipp: Wenn Sie eine kleine Schüssel Wasser mit in den Ofen stellen, trocknen die leckeren Nussfrüchte nicht so sehr aus.

  4. Nach etwa 15 bis 20 Minuten, wenn die braune Schale aufplatzt, sind die Maroni fertig. Die Einkerbungen sollten nun deutlich geöffnet und die Schale dunkler gefärbt sein.

Wenn die Maroni etwas abgekühlt sind, können Sie die Schale mit den Fingern lösen oder mit einem Messer entfernen. Sie können direkt gegessen oder weiterverarbeitet werden.

Maronen im Topf kochen

Alternativ können Maronen in einem Topf mit leicht gesalzenem Wasser gekocht werden. Hier sollten Sie folgendermaßen vorgehen:

  1. Die Kastanien zunächst mit einem Messer einzuschneiden, damit sie im Kochtopf nicht platzen.

  2. Das Wasser sollte die Esskastanien komplett bedecken.

  3. Danach auf mittlerer Hitze für etwa 20 bis 25 Minuten kochen lassen.

  4. Entnehmen Sie zunächst eine Frucht und testen Sie, ob diese schon weich genug ist, andernfalls lassen Sie die Maronen noch ein paar Minuten länger im Topf.

Aber Achtung: Die Maronen sind sehr heiß sein und müssen zunächst abkühlen, bevor sie geschält und gegessen werden können.

Rezept für Salat mit Maronen

Zutaten für vier Personen:

  • 300 g Hähnchenbrustfilet
  • 250 ml Gemüsebrühe
  • 250 g Maronen
  • 250 g Weintrauben
  • 2 EL Agavensirup
  • 2 EL Margarine
  • 1 kleiner Kopfsalat
  • 2 Beutel Gartenkräuter
  • 2 EL Weißwein
  • 4 EL Olivenöl

Zubereitung: Hähnchenbrustfilet in Bouillon bei schwacher Hitze 15 Minuten garen. Herausnehmen, abkühlen lassen und in Scheiben schneiden. Schale der Maronen an der Spitze kreuzweise einschneiden. Maronen etwa 20 Minuten in Wasser kochen, dann die Schale abziehen. Weintrauben waschen. Margarine in einem Topf schmelzen. Maronen und Agavensirup dazugeben, bis die Esskastanien einen glänzenden Überzug erhalten. Trauben zugeben und kurz mitschwenken. Salat putzen, waschen, trocken schleudern und in kleine Stücke zupfen. Gartenkräuter mit 4 EL Wasser, 2 EL vom Maronensud, Wein und Olivenöl verrühren. Salatzutaten auf vier Tellern anrichten. Die Soße darüber gießen.

Pro Portion: 378 kcal

Rezept für Nudeln mit Maroni

Zutaten für vier Personen:

  • 400 g Champignon
  • 500 g Bandnudeln
  • 200 g gekochte Maronen
  • 150 g Cherrytomaten
  • 100 ml Sahne
  • 1 EL Butterschmalz
  • 2 EL Olivenöl
  • 3 Schalotten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 kleiner Bund Thymian
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung: Maronen in Würfel schneiden und mit etwas Öl anbraten. Schalotten schälen und würfeln. Tomaten waschen und halbieren, Strunk entfernen. Knoblauch fein hacken. Die Nudeln in kochendem Salzwasser al dente kochen. Anschließend warm stellen. Schalotten und Knoblauch in Olivenöl anschwitzen, Pilze, Tomaten und Thymian dazu geben, mit Sahne auffüllen. Kurz aufkochen und bei kleiner Hitze rund vier Minuten garen. Die warmen Nudeln unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Anrichten und mit Thymianzweig garnieren.

Pro Portion: 525 kcal

Rezept für cremige Maronensuppe (vegan)

Zutaten für vier Personen:

  • 200 g Kartoffeln
  • 200 g gekochte Maronen
  • 800 ml Gemüsebrühe
  • 1 TL gehackte Walnusskerne
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung: Die vorgegarten Maronen grob hacken. Die Kartoffeln schälen und mit einem halben Teelöffel Salz in Wasser kochen. Kartoffeln und Maronen mit Gemüsebrühe in einen Topf geben und einmal kurz aufkochen. Nun mit einem Stabmixer fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und die gehackten Walnusskerne unterheben.

Pro Portion: 310 kcal

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