Joghurt: Gesund für Darm und Knochen
Mit frischen Früchten, Honig und Nüssen oder im Dressing: Joghurt ist sehr beliebt. Aber ist Joghurt auch gesund und wie sieht es mit Alternativen wie Sojajoghurts aus? Lesen Sie hier die wichtigsten Fakten rund um das Molkereiprodukt.
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Am besten kauft man Joghurt ganz ohne Zusätze und isst ihn entweder pur oder rührt zu Hause Früchte, Honig oder Müsli hinein. Denn in fertigem Fruchtjoghurt stecken oft zu viel Zucker, Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker. Naturjoghurt hingegen hat viele positive Eigenschaften und ist sehr gesund.
Im Überblick:
- Herstellung und Inhaltsstoffe
- Gesunde Wirkung von Joghurt
- Sorten: Griechischer Joghurt, Sojajoghurt & Co.
Herstellung und Inhaltsstoffe von Joghurt
Joghurt ist ein Milchprodukt, das entsteht, wenn pasteurisierter Milch Milchsäurebakterien zugesetzt werden. Dies wird dann für einige Zeit leicht erwärmt und ruhen gelassen. Die Milchsäurebakterien vergären den in der Milch enthaltenen Milchzucker in dieser Zeit zu Milchsäure. Deshalb ist der Geschmack von Joghurt auch leicht säuerlich. Anschließend wird der Joghurt auf vier bis acht Grad Celsius runtergekühlt, damit nicht weiter Milchsäure produziert wird und er haltbar ist.
Joghurt enthält lebende Kulturen – die Milchsäurebakterien – und darf nicht mehr erhitzt werden. Je länger der Joghurt gelagert wird, desto weniger Milchsäurebakterien sind noch enthalten. Probiotischer Joghurt enthält vor allem solche Milchsäurebakterien, die lebendig im Darm ankommen. Das bedeutet jedoch nicht, dass normaler Joghurt weniger gesund ist, denn alle Milchsäurebakterien kommen im Darm an und wirken sich positiv auf die Gesundheit aus.
Studien zeigen, dass Joghurt, unabhängig davon ob normaler Naturjoghurt oder probiotischer Joghurt, hilft, Durchfall nach der Einnahme von Antibiotika zu vermeiden beziehungsweise zu reduzieren. Bei den Antibiotika Tetracyclin und Doxycyclin sollte man aber mehrere Stunden zwischen der Einnahme und dem Essen von Joghurt verstreichen lassen: Sonst leidet die Wirksamkeit der Medikamente.
In Joghurt – wie auch in anderen Milchprodukten wie Quark oder Skyr (isländisches Produkt) – steckt vor allem hochwertiges Eiweiß (Proteine), Kalzium und Vitamin B2. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich 200 bis 250 Gramm Milch oder Milchprodukte wie Joghurt zu essen.
Gesunde Wirkung von Joghurt
Für Knochen und Muskeln: Im Joghurt steckt besonders viel Kalzium. Das braucht der Körper, um Haare, Zähne und Knochen stark zu halten und Muskeln aufzubauen. Zudem schützt Kalzium vor Osteoporose. Frauen und Senioren leiden häufig unter Kalziummangel, der mit Joghurt und anderen Milchprodukten ausgeglichen werden kann.
Für das Immunsystem: Die Milchsäurebakterien im Joghurt unterstützen die Abwehr und machen den Körper stark gegen Infekte. Besonders Darmerkrankungen lassen sich gut mit Joghurt bekämpfen: Die Bakterien machen die Darmoberfläche widerstandsfähiger gegen Entzündungen.
Für den Darm: Die Bakterien im Joghurt helfen der Verdauung und sorgen für eine gesunde Darmflora durch Besiedelung mit Bakterien (Mikrobiom).
Bei Laktoseintoleranz: Kleine Mengen Joghurt werden meist gut vertragen, da dieser im Gegensatz zu Milch weniger Milchzucker enthält. Denn die Laktose liegt im Joghurt größtenteils zu Milchsäure umgewandelt vor. Wer ganz sicher gehen will, kann auch zu komplett laktosefreien Produkten aus Soja- oder Reismilch greifen.
Gegen Entzündungen: Inhaltsstoffe im Joghurt wirken entzündungshemmend und beruhigen gereizte Haut. Eine Joghurtmaske hilft daher, Hautrötungen zu lindern. Bei einer Halsentzündung hilft es, Joghurt mit Honig zu löffeln: Das kühlt angenehm und lindert das schmerzhafte Kratzen.
Sorten: Griechischer Joghurt, Sojajoghurt & Co.
Neben dem Naturjoghurt gibt es einige andere Sorten und Alternativen. Wie gesund sind diese?
Trinkjoghurt: Damit Joghurt flüssig bleibt, muss er im Erwärmungsprozess ständig gerührt werden. Er enthält zwar die gleichen Inhaltsstoffe wie normaler Joghurt, allerdings verlässt er durch seine flüssige Konsistenz schneller den Magen und macht deshalb nicht so lange satt.
Griechischer Joghurt: Griechischer Joghurt ist ebenfalls sehr gesund. Ihn zeichnet sein höherer Fettgehalt (ungesättigte Fettsäuren) aus, der bis zu zehn Prozent liegen kann, aber gleichzeitig enthält er mehr Eiweiß und weniger Kohlenhydrate, was ihn sehr gesund macht. Griechischer Joghurt ist auch ideal zum Abnehmen, denn er sorgt durch die hohe Menge an Eiweiß dafür, dass Fett und nicht Muskeln abgebaut werden.
Skyr: Skyr ist ein isländisches Milchprodukt, das Quark ähnelt und kann aus Kuh- oder Schafsmilch hergestellt werden. Skyr enthält deutlich mehr Eiweiß als Joghurt, allerdings beinhaltet Quark im Vergleich noch mehr Eiweiß. Auch Kalzium ist ähnlich wie beim Joghurt sehr viel enthalten. Allerdings ist Skyr deutlich teurer als Quark oder Joghurt.
Sojajoghurt: Auch Sojajoghurt enthält viel pflanzliches Eiweiß, das der Körper sehr gut verwerten kann. Er wird aus fermentierter Sojamilch hergestellt, die ebenfalls durch die Zugabe von Milchsäurebakterien gerinnt. Meistens sind ihm auch wertvolle Stoffe wie Kalzium, Vitamin B12 und Vitamin D zugesetzt. Ein Blick auf die Zutatenliste lohnt sich. Sojajoghurt ist für Menschen, die sich vegan ernähren oder eine Laktoseintoleranz haben und normalen Joghurt nicht vertragen, eine gute Alternative zum Joghurt.
Fazit: Sowohl handelsüblicher Naturjoghurt als auch Alternativen wie Skyr oder Sojajoghurt versorgen den Körper mit Eiweiß und anderen wichtigen Stoffen und sollten regelmäßig im Rahmen einer gesunden Ernährung gegessen werden.
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