Am Wegrand oft übersehen oder als Unkraut im Garten ausgerupft: Kräuter und Gewürze müssen nicht aus dem Supermarkt kommen, auch bei uns in Wald und Wiesen wachsen zahlreiche essbare Wildkräuter. Die Wald- und Wiesenpflanzen bringen mit ihren würzigen Aromen Abwechslung in die Küche, mit ihnen lassen sich Speisen gesund verfeinern. In den Kräutern stecken reichlich Mineralstoffe, Vitamine sowie sekundäre Pflanzenstoffe mit gesunder Wirkung.
Essbare Wildkräuter aus Wiese, Wald und Acker
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Wildkräuter sammeln: Worauf achten?
Besonders unerfahrene Kräutersammler*innen sollten nur sammeln, was sie wirklich kennen. Die Verwechslungsgefahr mit giftigen Doppelgängern ist groß. Ein Bestimmungsbuch oder eine App kann helfen, die Pflanzen sicher zu erkennen. Darüber hinaus sollte in Gebieten, wo viele Hunde unterwegs sind oder wo es Füchse gibt, nicht gesammelt werden: Es besteht die Gefahr einer Infektion mit dem Hunde- bzw. Fuchsbandwurm. Auch Naturschutzgebiete sind tabu.
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Tipps zum Sammeln essbarer Wildkräuter
Plastikbeutel eignen sich nicht zum Sammeln, besser sind luftige Jutebeutel oder ein Korb. Wald- und Wiesenpflanzen nie mit der Wurzel ausreißen, sondern mit einem Messer oder einer Schere abschneiden. Sollen Blätter oder Blüten verarbeitet werden, nur diese abschneiden. Zudem ist es wichtig, nicht zu viel von einer Pflanze an einem Standort zu sammeln, da sich die Bestände dann nicht mehr erholen können. Zuhause müssen gesammelte Kräuter gründlich gewaschen werden.
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Sauerampfer (Rumex acetosa)
Sauerampfer gehört zu den Knöterichgewächsen. Sein säuerlicher und erfrischender Geschmack zeichnet den Sauerampfer aus. Besonders gut schmecken die jungen Blätter als Salat, Suppe oder Soße. Das Wildkraut ist zudem Zutat der berühmten Frankfurter Grünen Soße. Besonders im Frühjahr lohnt es sich, junge Blättchen von der Pflanze zu zupfen und frisch zu genießen. Man findet dieses Wildkraut vor allem auf Wiesen sowie am Wegesrand.
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Gänseblümchen (Bellis perennis)
Gänseblümchen gehören zu den Korbblütlern. Sie enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe, etwa Vitamin C , Gerb- und Bitterstoffe sowie ätherische Öle. Besonders gut schmecken die noch jungen Blättchen sowie die Blüten. Im Frühjahr überzeugen die Knospen sowie die nur halb geöffneten Blüten durch einen nussigen Geschmack. Geöffnete Blüten schmecken leicht bitter. Gänseblümchen können gut für Suppen, Gemüsegerichte, Salate und Aufstriche verwendet werden.
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Rezept: Gänseblümchentee
Zutaten und Zubereitung:
- 2 TL frische oder
- 1 TL getrocknete Gänseblümchenblüten
- mit 250 ml kochendem Wasser übergießen,
- zehn Minuten ziehen lassen und
- absieben.
Trinken Sie für eine Kur mit Gänseblümchentee über vier Wochen hinweg zwei mal am Tag eine Tasse. Das hilft der Leber und bringt die Verdauung in Schwung.
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Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Löwenzahn gehört zu den Korbblütern. Die Pflanze hat einen weißen Milchsaft – entgegen der landläufigen Meinung ist dieser zwar bitter, aber nicht giftig. Leckere Gerichte lassen sich aus den Blüten und Blättern des Wildkrauts herstellen. Die Blüten machen sich gut in honigartigem Sirup, Gelees oder Brotaufstrichen, die Blätter mit ihrem leicht bitteren Eigengeschmack eignen sich als Salat-Zutat. Die getrocknete Löwenzahn-Wurzel diente früher als Kaffee-Ersatz.
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Brennnessel (Urtica dioica)
Die Brennnessel gilt als Unkraut und wegen der Nessel-Verbrennungen machen viele einen Bogen um die Pflanze. In der Naturmedizin aber sind ihre Teile von großem Wert. Besonders die jungen Triebe enthalten jede Menge Aminosäuren, Flavonoide, Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen. Sie helfen bei Entzündungen der Harnwege und beugen Prostataerkrankungen vor. Beliebte Gerichte mit Brennnesseln sind Quiches und Tartes, Salate, Suppen oder Tees.
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Rotklee (Trifolium pratense)
Das Glückskraut finden wir auf Weiden, Wiesen sowie am Waldrand. Es gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler. Für Verzehr eignen sich nur die Blüten des Rotklees, sie können von Mai bis September geerntet werden. Inhaltsstoffe des Rotklees sollen in den Wechseljahren helfen, wobei die Studienlage dünn ist. Solange die Blüten noch frisch und jung sind, eignen sie sich als Salatbeigabe. Außerdem können sie als Suppe, Gelee oder Spinat zubereitet werden.
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Rotkleetee
Zutaten und Zubereitung:
- 2 TL getrocknete Rotkleeblüten
- mit 150 ml heißem Wasser übergießen und
- 10 Minuten ziehen lassen.
Sie können von dem Rotkleetee bis zu drei Tassen täglich trinken.
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Bärlauch (Allium ursinum)
Bärlauch-Saison ist von März bis Mai. Die Pflanze wächst bevorzugt im Schatten von Laub- und Auwäldern. Es kommen immer wieder Verwechslungen mit Giftpflanzen vor, vor allem mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen. Die Geruchsprobe hilft: Verströmen die Blätter beim Zerreiben einen Knoblauchduft, handelt es sich um Bärlauch. Blätter, Blüten und Zwiebel der Pflanze eignen sich zum Verzehr. Bärlauch schmeckt in Salaten, Dip-Saucen, Pesto, Quarkspeisen und Brotaufstrichen.
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Giersch (Aegopodium podagraria)
Giersch zählt zur Familie der Doldenblütler. Er gilt als Unkraut und wuchert an vielen Stellen im Garten. Es besteht Verwechslungsgefahr mit giftigen Doldenblütlern. Man erkennt Giersch an seinen länglichen dreigezackten und gezähnten Laubblättern, eine Bestimmungshilfe gibt Sicherheit. Die jungen Blätter schmecken mild und feinwürzig. Sie machen sich gut als Salatbeigabe, in Brotaufstrichen, Pesto oder Soßen. Mit Giersch gewürzt, werden Bratlinge oder Aufläufe noch schmackhafter.
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Vogelmiere (Stellaria media)
Vogelmiere gehört zu den Nelkengewächsen. Sie wächst auf nährstoffreichen Böden und kann ganzjährig geerntet werden. Sie ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Vogelmiere soll gegen Erkältung helfen und die Wundheilung beschleunigen. Mit ihrem mild-würzigen Geschmack eignet sich das Wildkraut hervorragend für Salate, Pesto sowie für Kräuterbutter. Auch auf dem Brot schmeckt das beliebte Kraut hervorragend.
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Waldmeister (Galium odoratum)
Er wird auch als Maikraut bezeichnet, viele kennen den Waldmeister aus der Maibowle. Sein Aroma erhält das Rötegewächs aus dem enthaltenen Cumarin. Dem Waldmeister wird eine Heilwirkung nachgesagt, der Verzehr größerer Mengen kann jedoch zu Leberproblemen und Kopfschmerzen führen. In geringen Mengen kann mit dem Wald- und Wiesenkraut unbedenklich gekocht und gebacken werden. Süßspeisen wie Wackelpudding, Sirup und Cremes lassen sich gut mit dem leuchtend-grünen Kraut verfeinern.
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Quendel (Thymus serpyllum)
Quendel oder wilder Thymian ist ein heimischer Verwandter des mediterranen Thymians (Thymus officinale), welcher als Gewürz bekannt ist. Thymiane gehören zu den Lippenblütlern. Seinen würzigen Geruch verdankt der Quendel den ätherischen Ölen. Zerreibt man Teile der Pflanze zwischen den Fingern, verströmen sie ihren köstlichen Duft. Quendel- oder Thymiantee gelten als natürliche Helfer bei Husten, die Blätter können frisch oder getrocknet zum Würzen in der Küche verwendet werden.
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Mädesüß (Filipendula ulmaria)
Sie wächst in der Nähe von Gewässern und anderen feuchten Standorten und verströmt einen süßen Duft, der an Marzipan erinnert. Mädesüß gehört zu den Rosengewächsen, sie blüht an Wegrändern und Bachläufen von Mai bis August. Das Wildkraut lässt sich vielfältig in der Küche einsetzen. Zum Verzehr sind Blüten, Triebe, Blätter und sogar die Wurzel geeignet. Mit den Blüten lassen sich Süßspeisen herstellen und aromatisieren, die leichte Marzipannote verfeinert auch so manches Getränk.
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Beifuß (Artemisia vulgaris)
Beifuß gehört zur Familie der Korbblütter. Die Wildpflanze wächst an vielen Wegrändern und fällt aufgrund der unscheinbaren Blütenstände kaum auf. Seit der Antike wird Beifuß als Heilpflanze genutzt, heutzutage kommt er vor allem in der Küche vor. Die mild-würzigen Blätter und Triebe eigenen sich im Frühjahr als Salatbeigabe, die jungen Blüten können frisch und getrocknet als Gewürz für fettreiche Speisen und Wildgerichte Verwendung finden. Beifuß blüht von Juni bis September.
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Wilde Möhre (Daucus carota)
Die wilde Möhre gehört zu den Doldenblütlern. Sie ist die unkultivierte Form der Karotte, wie sie heute im Supermarkt zu kaufen ist. Die Wurzeln lassen sich wie Karotten verwenden, sind allerdings weniger stark ausgeprägt und etwas holziger. Besonders gut schmecken die Blütenstände, sie lassen sich frittieren oder in Teig ausbacken. Die Blätter der Wildpflanze eignen sich gut für Salate oder zum Würzen von Suppen.
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Acker-Senf (Sinapis arvensis)
Ackersenf gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist die wilde Form der Kulturpflanze, die für die Senfherstellung genutzt wird. Seinen rettichartigen Geschmack verdankt er den enthaltenen Senfölglykosiden, die zur Abwehr von Fressfeinden dienen und ein scharf-würziges Aroma haben. Die Blätter können für Salate und als Gewürz genutzt werden, die geschlossenen Knospen lassen sich braten oder dünsten. Die krautigen Stängel können gekocht verzehrt werden.