Chili: Gesunde Schärfe gegen Schmerzen und Übergewicht
Chili verfeinert Speisen mit einer milden bis feurigen Schärfe. Dabei sind die Gewürzfrüchte sehr gesund. Wie Chilis beim Abnehmen helfen, Schmerzen lindern und den Kreislauf in Schwung bringen.
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Nicht nur scharf, sondern auch gesund: Chili. Die bunten Schoten helfen beim Abnehmen, schützen das Herz und beugen Infekten vor.
Im Überblick:
- Warenkunde
- Chilisorten
- Inhaltsstoffe & gesunde Wirkung
- Was hilft gegen die Schärfe?
- Rezept: Chili con carne
Warenkunde: Woher kommt Chili?
Chilis gehören zu den Paprika (Capsicum) und damit zur Pflanzenfamilie der Nachtschattengewächse. Dadurch sind Chilis eng verwandt sind Chilis mit Kartoffeln, Auberginen, Tomaten und der Goji-Beere. Botanisch gelten die oft als Schoten bezeichneten Früchte der Paprikapflanzen eigentlich als Beere.
Ihren Ursprung hat Chili wie sämtlich Paprika-Arten in Mittel- und Südamerika, heutzutage wird sie weltweit angebaut. Die größten Paprika- und Chiliproduzenten sind China, Mexiko, die Türkei und Indonesien.
Durch Kreuzungen und gezielte Selektion der Früchte konnten aus wenigen Arten über tausend verschiedene Chilisorten gezüchtet werden. Sie unterscheiden sich in Aussehen, Aroma und Schärfegrad.
Chilisorten: Was sind die schärfsten Chilis?
Der Schärfegrad von Chili wird in Scoville gemessen, aktuell gilt die Chilisorte "Carolina Reaper" als die schärfste: Sie erzielt über zwei Millionen Scoville-Einheiten. Bekannter, milder und damit bekömmlicher sind folgende Sorten:
- Habanero
- Jalapeño (geräucherte Jalapeños werden auch als Chipotle bezeichnet)
- Cayenne
- Da Arbol
- Birdeye
Inhaltsstoffe und gesundheitliche Wirkung
Die scharfe Wirkung von Chilis geht auf den Inhaltsstoff Capsaicin zurück. Schärfe ist kein Geschmack, vielmehr ist sie eine Form von Schmerz. Capsaicin ist ein Alkaloid, das bestimmte Rezeptoren auf den Schleimhäuten reizt. Dadurch führt es zu einer Schmerz- oder Hitzeempfindung, die als Schärfe wahrgenommen wird.
Neben dem Scharfmacher sind auch wichtige Vitamine und Mineralstoffe in Chili enthalten, die bunten Schoten versorgen den Körper mit:
Mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen unterstützt Chili die Gesundheit auf vielfältige Weise:
Lindert Muskelschmerz: Der in Chili enthaltene Wirkstoff Capsaicin wird in vielen Mitteln zur Schmerzlinderung eingesetzt, ist wesentlicher Bestandteil von Wärmepflastern und Salben gegen Muskel- und Rückenschmerzen. Der Vorteil: Außer einem leichten Brennen ist Capsaicin bei äußerlicher Anwendung frei von Nebenwirkungen.
Regt den Stoffwechsel an: Durch die thermogenetischen (fettreduzierenden) Eigenschaften der Pfefferschote kommen Magen- und Darmtätigkeit in Schwung. Der Stoffwechsel wird durch Chili regelrecht angeheizt, der Körper verbrennt mehr Kalorien.
Schützt das Herz: Die Scharfmacher der Chili beeinflussen die Cholesterinwerte positiv. Sie senken das schädliche LDL-Cholesterin und beugen Arteriosklerose vor. Das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall sinkt.
Hilft gegen Migräne: Beißen Sie bei starken Kopfschmerzen in eine Peperoni. Das verbessert die Durchblutung im Gehirn. Die Gefäße weiten sich und das Kopfweh lässt weitgehend nach.
Senkt das Krebsrisiko: Die bunte Farbenvielfalt der Chili verdanken die Schoten verschiedenen sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoide und Carotinoide. Diese wirken als Antioxidantien und gehen gezielt gegen krebserregende Stoffe vor, ohne die gesunden Zellen zu schädigen.
Beugt Infektionen vor: Das Capsaicin in den Schoten regt die Produktion von Magensäure an. Das macht es schädlichen Bakterien schwer, sich zu vermehren. Auch werden Schleimhäute besser durchblutet, so können Keime an der Eintrittspforte zum Körper effektiver abgewehrt werden.
Macht glücklich: Nicht umsonst gilt die scharfe Schote als gesündeste Droge der Welt: Chili macht glücklich! Das liegt daran, dass unser Körper Schärfe nicht als Geschmack, sondern als Schmerz empfindet. Um diesen zu lindern, kommt es nach scharfem Essen zur Ausschüttung von Endorphinen. Das sind Glückshormone, die unser Wohlbefinden steigern.
Trotzdem gilt es mit der Schärfe nicht zu übertreiben. Insbesondere Kinder, Menschen mit sensiblem Magen oder solche, die am Reizdarmsyndrom leiden, sollten auf sehr scharfe Chilis oder extrem scharfe Soßen lieber verzichten. Als Richtlinie gilt: Die Schärfe sollte beim Verzehr als angenehm empfunden werden.
Zu scharf? Was hilft im Notfall
Nicht jeder verträgt die Schärfe der Chili gut. Besonders wenn Kinder unbeabsichtigt scharfe Lebensmittel essen, reagieren sie sehr empfindlich darauf. Doch was hilft, die Schärfe zu neutralisieren?
Intuitiv möchten Menschen, um die Schärfe zu bekämpfen, zu einem Glas Wasser greifen. Das kann jedoch die Beschwerden verschlimmern und das Capsaicin unter Umständen noch weiter im Rachen verteilen. Welche Lebensmittel am besten helfen, wurde sogar wissenschaftlich untersucht. Das Ergebnis: Ungeröstetes Toastbrot mit Mascarpone konnte die Chili-Schärfe am besten neutralisieren. Alternativ kann auch ein Glas Milch und trockenes Weißbrot helfen.
Rezept: Chili con carne
Zutaten für 4 Personen:
- 500 g Rinderhackfleisch (Für Chili sin carne durch veganes oder vegetarisches Hack ersetzen)
- 3 EL Olivenöl
- 2 rote Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 2 Dosen Tomaten in Stücken (je 400 g)
- 2 EL Tomatenmark
- 1/2 EL gemahlener Kreuzkümmel
- 1 TL Cayennepfeffer
- Pfeffer
- Salz
- 1 TL Thymian
- 1 TL Majoran
- 1-2 Frische Chilischoten
- 1 Dose Kidneybohnen
- 1 Dose Mais
- 1 Bund frische Petersilie
Zubereitung:
Knoblauch und Zwiebel schälen und fein hacken.
Kidneybohnen und Mais abtropfen lassen.
Chilischoten klein schneiden.
Olivenöl in einem großen Topf erhitzen.
Fleisch hinzugeben und scharf anbraten. Tomatenmark dazu geben und mitrösten.
Zwiebel und Knoblauch zum Fleisch geben. Etwas anbraten.
Mit gehackten Tomaten ablöschen. Gewürze zufügen.
Bei schwacher Hitze zugedeckt etwa 90 Minuten köcheln lassen, gelegentlich umrühren.
Bohnen und Mais kurz vor Ende der Garzeit ergänzen und kräftig umrühren.
Petersilie klein hacken und unterheben. Von der Flamme nehmen.
Das Chili con Carne kann mit Brot und frischem Sauerrahm serviert werden. Für Chili sin carne Hackfleisch gegen Veggie-Hack ersetzen.
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