Bildgebende Verfahren

Positronenemissionstomographie (PET): Diagnose und Ablauf

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Die Positronenemissionstomographie (PET) macht mithilfe von Zucker und schwach radioaktiven Substanzen Tumore und krankes Gewebe im Körper sichtbar. Wann eine PET notwendig wird, wie sie abläuft und ob die Strahlenbelastung gefährlich ist.

pet positronenemissionstomographie
© iStock.com/Drazen Zigic

Im Überblick:

Was ist eine PET?

Die Positronenemissionstomographie (PET) gehört zu den bildgebenden Verfahren wie die Computertomographie (CT), die Magnetresonanztomographie (MRT), Röntgenuntersuchungen oder Ultraschall. Sie wird eingesetzt, um krankhafte Veränderungen im Gewebe oder an Organen zu finden – oft sogar, bevor sie mit anderen bildgebenden Verfahren zu erkennen sind. Da bei dieser Untersuchung radioaktive Substanzen verwendet werden, gehört dieses Verfahren in den Fachbereich Nuklearmedizin.

Mit der PET lässt sich gesundes und krankes Gewebe besser voneinander unterscheiden, zum Beispiel bei der Tumorerkennung. Sichtbar gemacht wird das mit Traubenzucker oder anderen natürlichen Stoffen, die mit einem leicht radioaktiven Molekül markiert sind. Aufgrund seines immensen Wachstums hat tumoröses Gewebe eine höhere Stoffwechselaktivität. Das heißt, krankes Gewebe nimmt Traubenzucker viel schneller auf als gesundes Gewebe. Diese Eigenschaft wird bei der Untersuchung genutzt, indem durch den radioaktiv markierten Zucker Bereiche mit einer hohen Stoffwechselaktivität erkennbar gemacht werden.

Wichtigstes Einsatzgebiet der PET ist die Krebsdiagnostik. Mit ihrer zuverlässigen Darstellung kann sie in den kompletten Ablauf einer Behandlung – von der Diagnose bis zur Therapiekontrolle – eingebunden werden. Darüber hinaus wird die PET auch mit anderen bildgebenden Verfahren wie dem CT oder MRT kombiniert, um noch genauere Messergebnisse zu erhalten. Dann spricht man von einem PET/CT oder PET/MRT.

Anwendungsgebiete der PET

Die Positronenemissionstomographie ist eine wichtige Untersuchungsmethode in der Krebsdiagnostik. Da Krebszellen aufgrund des höheren Stoffwechsels mehr markierte Zuckerverbindungen aufnehmen, lassen sich damit sehr zuverlässig Tumore und Metastasen nachweisen – und das deutlich früher als bei anderen bildgebenden Verfahren. So kann Krebs bereits in einem sehr frühen Krankheitsstadium entdeckt werden. Auch gut- und bösartige Tumore lassen sich mit der PET besser unterscheiden. Das kann Betroffenen unnötige Operationen ersparen. Zudem wird die PET zur Therapiekontrolle angewandt. Auch hier zeigt sie schneller als andere Methoden an, ob eine Chemo- oder Strahlentherapie erfolgreich ist und Tumorzellen geschädigt sind. Dadurch kann die weitere Behandlung angepasst und aggressive Behandlungsschritte verhindert werden. Am häufigsten kommt die PET in der Onkologie bei den folgenden Krebserkrankungen zum Einsatz:

Bei anderen Krebserkrankungen wie Prostatakrebs, Dickdarmkrebs oder Brustkrebs wird die PET ebenfalls genutzt, um den Verlauf der Krebserkrankung besser beurteilen zu können, Metastasen aufzuspüren oder den Therapieerfolg zu kontrollieren. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Untersuchung der Lymphknoten bei Brustkrebs
  • Untersuchung von Fernmetastasen bei unbekanntem Primärtumor
  • Unterscheidung zwischen chronischer Entzündung der Bauspeicheldrüse und einem Tumor
  • Beurteilung von Lymphknoten und Fernmetastasen bei Speiseröhrentumoren
  • Lymphknotenuntersuchung und Rückfalldiagnostik bei Kopf-Hals-Tumoren
  • Überprüfung bei Verdacht auf einen Rückfall bei Schilddrüsenkrebs
  • Therapiekontrolle bei Dick- und Enddarmkrebs
  • Untersuchung bösartiger Tumoren der Haut und Schleimhäute

In diesen Fällen gilt die PET aber nicht als Standardverfahren und wird nur eingesetzt, wenn andere Verfahren keine aussagekräftigen Ergebnisse liefern.

Weitere Einsatzgebiete der PET

Auch in der Neurologie und der Kardiologie ist die PET von großem Nutzen. Wird aber auch hier nicht als Standardverfahren verwendet. Eingesetzt wird sie zum Beispiel, um Stoffwechselstörungen im Gehirn oder eine Alzheimer-Erkrankung nachzuweisen. Auch Durchblutungsstörungen des Herzmuskels oder noch lebende Herzmuskelzellen nach einem Herzinfarkt lassen sich damit erkennen.

Vorbereitung der PET-Untersuchung

Ungefähr eine Stunde vor dem PET-Scan wird dem Patienten ein sogenanntes Radiopharmaka, auch Tracer genannt, über eine Armvene in die Blutbahn gespritzt. Der Tracer besteht aus einem natürlichen Stoff, den der Körper gut verstoffwechselt und einem radioaktiven Element. Für die meisten Untersuchungen wird radioaktives Fluor mit Traubenzucker gekoppelt. Der Tracer beziehungsweise das radioaktive Element zerfällt im Körper und setzt Positronen frei. Durch die Kopplung an den Traubenzucker reichert es sich besonders in den Gebieten an, die über einen aktiven Stoffwechsel verfügen.

Wichtig ist, die Wartezeit bis zum Scan möglichst ruhig und entspannt zu verbringen. Viel Bewegung würde den Traubenzucker eher in die Muskeln befördern und damit möglicherweise das Ergebnis verfälschen.

Ablauf der PET-Untersuchung

Für die Untersuchung wird der Patient auf einer Liege schrittweise durch den Tomographen gefahren. Ein schmaler Detektorring, der die Person umschließt, misst die vom zerfallenen Tracer ausgesendete Strahlung. Die Auswertung der Positronenverteilung im Körper erfolgt am Computer. Dieser rechnet die Verteilung der radioaktiven Strahlung in farbige Bilder um. Gewebe, in dem Zellen mit besonders aktivem Stoffwechsel zu finden sind, wird als leuchtender Punkt oder Fleck dargestellt. Gewebe, das weniger Tracer aufgenommen hat, erscheint dunkel.

Die Dauer eines PET-Scans ist abhängig vom Umfang der Untersuchungsregion und der Halbwertszeit der radioaktiven Stoffe. Sie kann wenige Minuten oder bis zu einer Stunde dauern.

Radioaktive Substanzen: Ist die PET gefährlich?

Von der PET-Untersuchung geht nur eine geringe Strahlenbelastung aus. Die verwendeten Isotope sind schwache Strahler mit einer geringen Dosis und kurzer Halbwertszeit. Deshalb wird der Tracer auch erst unmittelbar vor der Behandlung zubereitet. Verwendet werden radioaktive Isotope der Elemente Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Rubidium oder Gallium. Am häufigsten wird allerdings das radioaktive Isotop des Fluors eingesetzt. Es besitzt eine Halbwertszeit von 110 Minuten. Das heißt, nach 110 Minuten ist nur noch die Hälfte der ursprünglichen Radioaktivität im Körper, nach 220 Minuten ein Viertel und nach sechs Stunden weniger als ein Achtel. Wer nach der Behandlung viel trinkt, kann den Abbauprozess zusätzlich unterstützen. Denn ein großer Anteil der Radioaktivität wird mit dem Urin ausgeschieden.

Als Empfehlung gilt, dass die Strahlenbelastung eines PET-Scans das Zwei- bis Dreifache der natürlichen Strahlung nicht überschreiten sollte, die ein Mensch im Jahr durch seine Umwelt ausgesetzt ist.

Die Tracer-Substanz birgt ein geringes Allergierisiko. Unverträglichkeiten werden also vor einer Untersuchung abgeklärt. Ansonsten sind bisher keine Nebenwirkungen bekannt.

Kombinierte Verfahren: PET/CT und PET/MRT

Mittlerweile gibt es auch Geräte bei denen eine PET mit einer Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) kombiniert wird. Sogenannte PET/CT oder PET/MRT liefern Ärzten und Nuklearmedizinern noch präzisere Ergebnisse. Denn mit dem zusätzlichen Scan kann die anatomische Lage der Stoffwechselveränderung noch besser bestimmt werden.

Was kostet eine PET oder PET/CT?

Die PET als auch die PET/CT oder PET/MRT sind technisch aufwendige und teure Untersuchung. Sie gehören nicht zu den Standardverfahren und werden eher als ergänzende Untersuchung eingesetzt. Ein Grund dafür ist unter anderem, dass die PET keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenversicherung ist. Nur bei bestimmten Krebserkrankungen werden die Kosten von den Kassen übernommen. Dazu gehören:

  • Lungenkrebs
  • Lymphdrüsenkrebs im fortgeschrittenen Stadium
  • Lymphdrüsenkrebs bei Kindern und Jugendlichen
  • Kopf-Hals-Tumore im fortgeschrittenen Stadium

Bei anderen Erkrankungen ist die Kostenübernahme gegebenenfalls auch möglich. Allerdings muss diese zuvor bei der eigenen Krankenkasse beantragt werden. Lehnt die Kasse den Antrag ab, sollte der Patient zusammen mit dem behandelten Arzt entscheiden, ob die PET dennoch durchgeführt wird. Gegebenenfalls gibt es andere bildgebende Verfahren, die ähnliche Ergebnisse liefern. Fällt die Entscheidung für eine PET, können Kosten zwischen 1.000 und 1.800 Euro entstehen. Private Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten.

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