Triglyceride: Was bedeutet der Wert?
Triglyceride zählen zu den Blutfetten und sind ein wichtiger Energielieferant und Energiespeicher für den Körper. Ist der Triglyceridspiegel zu hoch, steigt jedoch das Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen. Welcher Wert ist normal und was sind die Ursachen, wenn die Triglyceride zu hoch sind?
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Kurzübersicht: Triglyceride
Was sind Triglyceride?: Triglyceride gehören wie Cholesterin zu den Nahrungsfetten. Für den Körper sind sie ein wichtiger Energielieferant und Energiespeicher.
Normalwerte: Allgemein gelten Triglyceridwerte zwischen 150 bis 200 mg/dl als normal. Der Grenzwert kann jedoch variieren.
Triglyceride zu hoch: Ein hoher Triglyceridspiegel steigert das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und eine Bauchspeicheldrüsenentzündung. Ursache für erhöhte Triglyceridwerte können ein ungesunder Lebensstil oder auch Krankheiten wie Diabetes mellitus sein.
Triglyceride zu niedrig: Zu niedrige Triglyceridwerte kommen hierzulande sehr selten vor. Auslöser sind oft eine Mangelernährung sowie eine Schilddrüsenüberfunktion.
Artikelinhalte im Überblick:
- Was sind Triglyceride?
- Wann wird Triglycerid gemessen?
- Normalwerte
- Erhöhte Triglyceride
- Erniedrigte Triglyceride
- Triglycerid senken
Was sind Triglyceride?
Triglyceride (auch Neutralfette) gehören zur Gruppe der Fette oder auch Lipide, die im Blut zirkulieren. Chemisch gesehen setzen sie sich aus Glycerin und drei verschiedenen Fettsäuren zusammen.
Für den Körper sind sie ein wichtiger Energielieferant und Energiespeicher: Überschüssige Energie speichert der Körper in Form von Triglyceriden so lange im Fettgewebe ab, bis sie wieder benötigt wird.
Triglyceride werden in der Leber gebildet und hauptsächlich mit der Nahrung aufgenommen – rund 90 Prozent aller Nahrungsfette sind Triglyzeride. Sie stammen zum Beispiel aus Butter, Fleisch, Milchprodukten und anderen fetthaltigen und zuckerreichen Nahrungsmitteln.
Triglyceride: Wann wird der Wert bestimmt?
Sind die Triglyceride im Blut zu hoch oder zu niedrig, verursacht dies meist keine Symptome. Allerdings können zu hohe Werte langfristig zu Schäden führen.
Bei einer Blutuntersuchung bestimmt der*die Arzt*Ärztin die Triglyceridwerte daher, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall aber auch die Gefahr einer Gefäßerkrankung wie Arteriosklerose einzuordnen.
Die Triglyceridwerte werden auch gemessen, wenn Hinweise auf eine Fettstoffwechselstörung oder einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse vorliegen.
Bei der Blutuntersuchung werden die Werte immer mit den anderen Blutfettwerten (Gesamtcholesterin, HDL und LDL-Cholesterin) gemessen und interpretiert.
Wie werden die Triglyceridwerte bestimmt?
Der Triglyceridspiegel wird im Blutserum bestimmt. Patient*innen müssen für die Blutentnahme nüchtern sein. Das bedeutet, dass sie acht bis zwölf Stunden vor dem Termin nichts gegessen oder getrunken haben sollten (außer Wasser).
Normalbereich für Triglyceride im Blut
Die Triglyceridwerte liegen bei unter 150 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) beziehungsweise 1,7 Millimol pro Liter (mmol/l) im Normalbereich.
Triglyceride zu hoch: Ursachen
Ein erhöhter Wert an Triglyceriden allein ist gesundheitlich meist ungefährlich. Erst in Kombination mit einem hohen Wert des LDL-Cholesterins steigen die Risikofaktoren für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Erhöhte Triglyceridwerte können zudem ein Hinweis sein auf
- Typ-2-Diabetes,
- Fettstoffwechselstörungen (etwa eine Hypertriglyceridämie),
- Übergewicht,
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose),
- Nierenerkrankungen,
- Lebererkrankungen,
- Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) oder
hohen Alkoholkonsum.
Auch in der Schwangerschaft und bei der Einnahme von Medikamenten (Kortison, Antibabypille, Östrogene, Entwässerungsmittel) kann sich der Triglyceridwert erhöhen.
Triglyceride im Blut zu niedrig
Generell kommen zu niedrige Triglyceridwerte (unter 75 mg/dl) nur sehr selten vor. Fachleute sprechen bei diesem Befund von einer Hypotriglyceridämie. Häufige Ursachen sind eine Unter- oder Mangelernährung.
Manchmal steckt zudem eine überdosierte Einnahme von Medikamenten, die den Triglyceridwert im Blut senken sollen, hinter einer Hypotriglyceridämie. Auch eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine Autoimmunerkrankung können zu erniedrigten Werten führen.
Triglyceridwerte natürlich senken
Die Konzentration der Triglyceride im Blut hängt zu einem großen Teil von der Ernährung ab. Besonders gesättigte Fettsäuren (tierisches Fett in Wurst, Käse und fettreichem Fleisch) und Kohlenhydraten, die vom Körper schnell abgebaut werden (in Zucker, Süßwaren, Weißmehl) wirken sich ungünstig auf den Triglyceridwert aus.
Die Therapie einer hohen Triglyceridkonzentration besteht bei übergewichtigen Personen vor allem darin, Gewicht zu reduzieren. Ausreichend Bewegung und eine Ernährungsumstellung helfen, die Blutfettwerte zu normalisieren.
Auf dem Speiseplan sollten reichlich Ballaststoffe, Vollkornprodukte, viel frisches Obst und Gemüse sowie ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen und Seefisch stehen. Genussmittel wie Süßigkeiten, Nikotin und Alkohol sind dagegen möglichst zu meiden.
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