Laborwerte

LDH-Wert: Ursachen für erhöhte Laktatdehydrogenase-Werte im Blut

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Laktatdehydrogenase (LDH) ist ein Enzym, das im Körper in fast allen Zellen vorkommt. Ein erhöhter LDH-Wert ist ein Hinweis auf einen Zellschaden im Körper, da das Enzym dann austritt und im Blut nachweisbar wird. Bei welchen Erkrankungen ist der LDH-Wert erhöht?

LDH-Wert erhöht: Herzinfarktmarker
© Getty Images/AsiaVision

Kurzübersicht

Wofür steht LDH? LDH ist kurz für Laktatdehydrogenase, seltener auch als Laktat-Dehydrogenase bezeichnet.

Was ist LDH? LDH ist ein Stoffwechselenzym, das in allen Körperzellen vorkommt. Ist es in großen Mengen im Blut nachweisbar, ist dies ein Hinweis auf den Zerfall von Zellen.

Wann ist der LDH-Blutwert erhöht? Bei verschiedenen Krankheiten, die mit einem Zellschaden einhergehen, wie einem Herzinfarkt, Hepatitis, Krebs, Lungenembolie oder Zerfall von roten Blutkörperchen (Hämolyse), Blutarmut.

Bei welchen Krebsarten ist der LDH-Wert erhöht? Der Blutwert ist beispielsweise bei Hodenkrebs, Lungenkrebs, Blutkrebs (Leukämie), Non-Hodgkin-Lymphom zu hoch.

Artikelinhalte im Überblick:

Blutbild: Wichtige Werte und was sie bedeuten

Was ist LDH?

Bei Laktatdehydrogenase, kurz LDH, handelt es sich um ein Stoffwechselenzym, welches in den Zellen an der Gewinnung von Energie aus Zucker beteiligt ist. LDH kommt in allen Zellen vor, das Enzym tritt jedoch in verschiedenen Varianten (Isoenzyme) auf.

  • LDH-1 und LDH-2 kommen vorwiegend im Herzen, in den Nieren und in den roten Blutkörperchen vor.

  • LDH-3 ist vor allem in der Milz, der Lunge, den Lymphknoten, in den Blutplättchen und Hormondrüsen zu finden.

  • LDH-4 und LDH-5 kommen in der Leber und im Skelettmuskel vor.

Wann und wie wird der LDH-Wert bestimmt?

Der LDH-Wert wird im Blutserum oder im Blutplasma bestimmt. Da die verschiedenen LDH in unterschiedlichen Organen und Zellen vorkommen, kann ein abweichender Wert Ursache für mehrere Krankheitsbilder sein.

Bei gesunden Menschen kommt wenig LDH im Blut vor. Erhöht sich der Wert, ist das ein Zeichen dafür, dass Zellen absterben, zum Beispiel bei einem Herzinfarkt, bei Erkrankungen der Skelettmuskulatur, der Leber oder Lungenerkrankungen. Die genaue Form des erhöhten LDH-Werts gibt Hinweise darauf, wo im Körper Gewebe abgestorben ist beziehungsweise geschädigt wurde.

Referenzbereich: Welcher LDH-Wert gilt als normal?

In geringen Mengen befindet sich auch bei gesunden Menschen LDH im Blut. Die Referenzwerte sind dabei abhängig von Alter und Geschlecht. Der LDH-Wert wird in Unit pro Liter (U/l) angegeben.

Alter männlich weiblich
6 bis 12 Jahre < 421 U/l < 329 U/l
12 bis 18 Jahre < 377 U/l < 249 U/l
ab 18 Jahre < 248 U/l < 247 U/l

Bei Säuglingen und Kindern gibt es noch keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern, bei sehr kleinen Babys unter einem Jahr sind die Normwerte zudem deutlich höher angesetzt.

Alter Normalwert
2 bis 5 Tage < 955 U/l
5 bis 30 Tage < 538 U/l
30 Tage bis 12 Monate < 606 U/l
1 bis 3 Jahre < 468 U/l
3 bis 6 Jahre < 340 U/l

LDH-Wert erhöht: Mögliche Ursachen

Eine Erhöhung des LDH-Werts kann je nach Form der Laktatdehydrogenase auf verschiedene Erkrankungen hindeuten, da mehrere Organe bei erhöhten Laborwerten betroffen sein können. Mögliche Erkrankungen sind:

  • Herz: Herzinfarkt, Herzmuskelverletzungen, Herzmuskelentzündung (Myokarditis)

  • Leber: Hepatitis, Leberkrebs

  • Blut: Übermäßiger Abbau roter Blutkörperchen (hämolytische Anämie), Leukämie

  • Lunge: Lungenembolie, Lungenkrebs

Mögliche Ursachen sind darüber hinaus Muskelerkrankungen. Der LDH-Wert kann aber auch nach Unfällen, Sport oder Operationen erhöht sein. Daneben ist der LDH-Wert bei weiteren Krebsarten wie etwa Hodenkrebs oder einem Non-Hodgkin-Lymphom erhöht.

Was können Ursachen für einen zu niedrigen LDH-Wert sein?

Da der LDH-Wert auf eine Schädigung von Zellen im Körper hindeutet, sind nur erhöhte Werte von medizinischer Bedeutung. Ein zu niedriger LDH-Wert hat keine Relevanz.

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