Beta-Globulin: Was bedeutet der Laborwert?
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüftBeta-Globulin gehört zu den Plasmaproteinen im Blut. Erhöhte oder zu niedrige Werte können auf verschiedene Krankheitsbilder hindeuten. Wann und wie wird der Beta-Globulin-Wert im Blut bestimmt?
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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten
Was ist Beta-Globulin? Bei Beta-Globulin handelt es sich um kugelförmige Eiweiße im Blut (Plasmaproteine). Sie dienen vorwiegend als Trägermoleküle, transportieren also andere Stoffe im Blut.
Wann wird der Beta-Globulin-Wert gemessen? Der Blutwert wird bei Verdacht auf verschiedene Erkrankungen und Infektionen gemessen, etwa bei Lebererkrankungen, Nierenproblemen und Krebs.
Welcher Beta-Globulin-Wert ist normal? Das Protein sollte zwischen 8,4 bis 13,7 Prozent der gesamten Plasmaproteine im Blutserum ausmachen.
Im Überblick:
- Was ist Beta-Globulin?
- Wann wird der Wert bestimmt?
- Normalwert
- Ursachen hoher Werte
- Ursachen niedriger Werte
Was ist Beta-Globulin?
Beta-Globulin (auch β-Globulin) gehört zu den Bluteiweißen (Plasmaproteine oder Serumproteine), die im Körper ganz verschiedene Funktionen übernehmen. Die vorrangig in der Leber, teilweise auch in sogenannten Plasmazellen, hergestellten Plasmaproteine werden in verschiedene Gruppen eingeteilt. Hierzu gehören neben Beta-Globulinen:
- Albumin
- Alpha-1-Globuline
- Alpha-2-Globuline
- Gamma-Globuline
Zur Trennung des Eiweißgemisches wird ein chemisches Verfahren, die Serumeiweiß-Elektrophorese, herangezogen, das die Eiweiße aus dem Blutplasma anhand ihrer elektrischen Ladung aufteilt. So lässt sich der jeweilige prozentuale Anteil im Blut bestimmen. Albumin ist dabei die größte Gruppe, der Anteil beträgt etwa 60 Prozent. An dem Anteil der einzelnen Globulin-Gruppen, ihrem mengenmäßigen Verhältnis untereinander und der Abweichung von Normwerten, können Fachleute Rückschlüsse auf bestimmte Erkrankungen ziehen.
Bei Beta-Globulinen handelt es sich um keine einheitliche Gruppe, hierunter fallen verschiedene Blutproteine, wie:
- Transferrin
- Fibrinogen
- Hämoplexin
- β-2-Mikroglobulin
- C3-/C4-Komplement
- C-reaktives Protein (CRP)
- Immunglobulin A (IgA)
- LDL (β-Lipoprotein)
Aufgrund der Vielfalt der Beta-Globuline sind verschiedene Erkrankungen bei einem Wert außerhalb des Normbereiches möglich.
Wann wird der Beta-Globulin-Wert bestimmt?
Die Beta-Globuline im Blut werden bei Verdacht auf verschiedene Erkrankungen wie eine mononukleare Gammopathie (Vorstufe von Lymphdrüsen- und Blutkrebs) und Infektionen bestimmt. Auch zur Verlaufskontrolle
- chronischer Entzündungen,
- Nierenerkrankungen (Nephrotisches Syndrom),
- erhöhter Cholesterinwerte,
- Tumorerkrankungen und
- einer Leberzirrhose
kann der Laborwert herangezogen werden.
Wann ist der Beta-Globulin-Wert im normalen Bereich?
Der Normalwert des Bluteiweißes liegt bei 8,4 bis 13,7 Prozent des Gesamt-Plasmaproteins.
Ursachen für einen zu hohen Beta-Globulin-Wert
Erhöhte Werte können auf akute Infektionen und chronische Entzündungen hindeuten. Weitere mögliche Ursachen für eine Erhöhung des Laborwerts sind:
- Schwangerschaft
- orale Kontrazeption (Einnahme der Antibabypille)
- Eisenmangelanämie
- Hepatitis (Leberentzündung)
- monoklonale Gammopathie (auch als Paraproteinämie bezeichnet)
Ursachen für eine Verminderung des Beta-Globulin-Werts
Eine chronische Lebererkrankung, etwa eine Leberzirrhose, Mangelernährung sowie ein IgA-Antikörper- oder Transferrinmangel, können zu einem niedrigen Beta-Globulin-Anteil im Blut führen.
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