Alpha-1-Globulin: Was sagt der Laborwert aus?
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüftAlpha-1-Globulin gehört zu den Plasmaproteinen, dabei handelt es sich um kugelförmige Bluteiweiße. Ein geringer oder zu hoher Wert kann auf Krankheiten hindeuten. Wann wird der Wert bestimmt?
- © Getty Images/guenterguni
Kurzübersicht: Alpha-1-Globuline
Was ist Alpha-1-Globulin? Alpha-1-Globulin bezeichnet eine Gruppe von kugelförmigen Plasmaproteinen im Blut. Sie sind ein Marker für Krankheiten.
Welcher Wert ist normal? Der Normalbereich für das Alpha-1-Globulin liegt zwischen 2 und 5 Prozent.
Wann wird der Laborwert erhoben? Der Laborwert wird bei Verdacht auf bestimmte Erkrankungen und Entzündungen gemessen, etwa bei einer Leberzirrhose, Nierenproblemen und Wassereinlagerungen im Gewebe.
Was ist Alpha-1-Globulin?
Alpha-1-Globuline sind Eiweiße, sie stellen die kleinste Gruppe der Plasmaproteine dar. Plasmaproteine sind Eiweiße im Blut und werden vorwiegend in der Leber, teilweise auch in Plasmazellen, gebildet. Dazu gehören etwa Albumin, Alpha-2-Globuline, beta-Globuline und gamma-Globuline. Zu den gamma-Globulinen zählen auch die Antikörper (Immunglobuline), die der Körper zur Abwehr von Krankheitserregern freisetzt.
Die Bezeichnung Alpha-1-Globulin geht auf ein chemisches Verfahren zurück, bei dem das Proteingemisch im Blut mittels Serum-Elektrophorese aufgetrennt wird. Dabei werden die Eiweiße anhand ihrer elektrischen Ladung in verschiedene Fraktionen aufgeteilt. Alpha-1-Globuline gehören zur Alpha-1-Fraktion. Bei bestimmten Krankheiten verschiebt sich der prozentuelle Anteil der verschiedenen Plasmaproteine zueinander. Die Verhältnisse können diagnostische Hinweise liefern.
Zu den Alpha-1-Globulinen gehören unter anderem auch das Alpha-1-Antitrypsin, das High Density Lipoprotein, welches Cholesterin im Körper transportiert, sowie Prothrombin – ein Gerinnungsfaktor. Alpha-Globuline sind darüber hinaus an Entzündungen beteiligt.
Wann wird der Alpha-1-Globulin-Wert bestimmt?
Bestimmt wird das Alpha-1-Globulin im Blut bei Verdacht auf verschiedenste Erkrankungen, darunter etwa Probleme der Leber, Hautentzündungen sowie bei Verdacht auf die Erbkrankheit Alpha-1-Antitrypsinmangel. Der Wert wird im Blutserum gemessen.
Normalwert für Alpha-1-Globulin-Wert
Bei Männern und Frauen liegt der Wert bei 2 bis 5 Prozent im Normalbereich.
Ursachen für einen zu hohen Alpha-1-Globulin-Wert
Ein erhöhter Alpha-1-Globulin-Wert kann Anzeichen verschiedener Krankheiten und Entzündungen sein, darunter:
Zudem kann der Wert nach Verletzungen und Operationen ansteigen oder wenn Zellen im Körper abgestorben sind, etwa nach einem Herzinfarkt.
Ursachen für einen zu niedrigen Alpha-1-Globulin-Wert
Wird die Leber geschädigt, können viele Plasmaproteine nicht mehr oder nur noch unzureichend hergestellt werden. Deshalb stellen Probleme der Leber, wie eine Leberzirrhose, eine mögliche Ursache für einen niedrigen Alpha-1-Globulin-Wert dar. Die Verringerung von Proteinen im Blut kann die Einlagerung von Wasser im Gewebe begünstigen. Neben Wassereinlagerungen (Ödeme) kann es auch zu Bauchwassersucht (Aszites) kommen.
Weiterhin kann eine übermäßige Ausscheidung von Plasmaproteinen über die Nieren (Nephrotisches Syndrom), einen niedrigen Alpha-1-Globulin-Wert zur Folge haben. Darüber hinaus kann die Erbkrankheit Alpha-1-Trypsinmagel ursächlich für die verminderten Laborwerte sein.
Sie möchten Informationen zu bestimmten Krankheitssymptomen oder wollen medizinischen Rat? Hier können Sie Ihre Fragen an unsere Experten oder andere Lifeline-Nutzer stellen!