Albumin im Blut und Urin: Was bedeutet das?
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüftAlbumin ist das wichtigste Eiweiß des Blutplasmas und wird in der Leber gebildet. Die Konzentration an Albumin im Blut ist ein Maß für die Leberfunktion.
Die Hauptaufgabe von Albumin ist der Transport von wasserunlöslichen Stoffen im Körper wie Fettsäuren, Arzneistoffen, Hormonen, Vitaminen und Mineralstoffen. Albumin sorgt zudem für die Aufrechterhaltung des kolloidosmotischen Drucks, der die Flüssigkeitsverteilung in den Körperzellen bestimmt. Der Albuminwert ist ein wichtiger Parameter bei akuten und chronischen Entzündungen, Leber- und Nierenerkrankungen sowie Tumoren, aber auch der Früherkennung von Diabetes.
Wann und wie wird der Albuminwert bestimmt?
Die Albuminkonzentration ist ein wichtiger Blutwert. Bei chronischen Lebererkrankungen, Wasseransammlungen (Ödemen), Nierenschädigung, Mangelernährung und in der Schwangerschaft kann es zu vor Normalbereich abweichenden Albuminwerten kommen.
Der Wert wird im Blutserum oder im Urin bestimmt. Herkömmliche Urinteststreifen, wie sie bei der Schnelluntersuchung des Urins verwendet werden, sind für die Bestimmung von Albumin nicht geeignet, da sie nur sehr stark erhöhte Werte anzeigen.
Wann liegt der Albuminwert im normalen Bereich?
Normale Werte für das Eiweiß Albumin liegen zwischen 35 und 55 Gramm pro Liter Blut. Mit dem Urin werden bis zu 30 Milligramm pro Tag (24 Stunden) ausgeschieden.
Ursachen für einen zu hohen Albuminwert im Urin
Urin ist normalerweise frei von Eiweiß. Wird Protein im Harn nachgewiesen, so ist das immer ein Alarmzeichen und ein Hinweis auf eine verminderte Filterleistung der Nieren.
Eine erhöhte Albuminkonzentration im Urin ist für die Diagnose von Nierenerkrankungen wichtig. Werden geringe Mengen von Albumin – zwischen 30 bis 300 mg/l pro Tag – im Urin nachgewiesen, spricht man von einer Mikroalbuminurie. Diese weist auf eine beginnende Nierenschädigung hin, wie sie zum Beispiel bei Diabetes und Bluthochdruck auftritt. Nur kurzzeitig treten erhöhte Werte jedoch auch bei Harnwegsinfekten oder fiebrigen Erkrankungen auf. Deshalb sollte, wenn erhöhte Albuminwerte auftreten, die Urinprobe nach einem zeitlichen Abstand erneut getestet werden.
Von einer Makroalbuminurie ist unter Medizinern die Rede, wenn über 300 Milligramm Albumin pro Tag ausgeschieden werden. Wird in zwei oder drei Urinproben eine Mikro- oder Makroalbuminurie festgestellt, weist das auf eine chronische Nierenschädigung hin.
Ursachen für einen niedrigen Albuminwert im Blut
Niedrige Albuminwerte im Blut sind ein Hinweis auf
- Lebererkrankungen (Leberentzündung, Leberzirrhose)
- Entzündungen
- Wassereinlagerungen (Ödeme)
- großflächige Verbrennungen
- Schwangerschaft
- Eiweißmangelernährung
Auch Stress, körperliche Anstrengung, Sport und Kälteeinwirkungen können den Albuminwert beeinflussen.
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