Was tun gegen Schweißfüße? Hausmittel gegen Fußgeruch
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüftSchweißfüße sind ein Problem, das viele Menschen kennen. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Fußgeruch kann mehrere Ursachen haben. In der Regel ist Fußschweiß zunächst geruchlos. Erst wenn Bakterien den Schweiß zersetzen, fängt dieser an zu riechen. Lesen Sie hier, welche Hausmittel und Tipps helfen.
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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten
Was sind die Ursachen von Schweißfüßen? Schweißfüße entstehen durch eine Überfunktion der Schweißdrüsen an den Füßen. Gründe können Hitze, Stress oder eine genetische Veranlagung sein.
Was kann man gegen Schweißfüße tun? Betroffene sollten ihre Füße regelmäßig waschen. Auch atmungsaktive Socken und Schuhe sowie Fußpuder oder Deos können helfen, den Geruch zu reduzieren. Einige Betroffene setzen zudem auf Hausmittel wie Fußbäder mit Salbei oder Essig und Teebaumöl.
Wann sollte man bei Schweißfüßen zum Arzt gehen? Wenn die Schweißproduktion übermäßig ist und keine Hausmittel oder frei verkäuflichen Produkte helfen, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, um mögliche Grunderkrankungen auszuschließen.
Im Überblick:
Was sind Schweißfüße?
Schweißfüße (Hyperhidrosis pedum) sind besonders unangenehm, wenn die Schuhe ausgezogen werden müssen. Aber auch im Sommer sind Käsefüße ein Problem für Betroffene.
Dass die Füße schwitzen, ist ganz normal. Denn an den Fußsohlen befinden sich im Vergleich zum Körper besonders viele Schweißdrüsen. Der Feuchtigkeitsfilm an den Füßen verleiht eine bessere Bodenhaftung. Bei einigen Menschen produzieren die Drüsen jedoch übermäßig viel Flüssigkeit.
In der Regel ist Schweiß, auch Fußschweiß, zunächst geruchlos. Wenn Bakterien den Schweiß zersetzen, entsteht Buttersäure, die einen übelriechenden Duft hervorruft.
Die Geruchsentwicklung ist dabei nicht das einzige Problem für Menschen mit Schweißfüßen. Die anhaltende Feuchtigkeit sorgt dafür, dass die Haut aufquillt und empfindlicher wird. Dieses Milieu begünstigt das Entstehen von Fußpilz und Nagelpilz.
Schweißfüße: Ursachen und Behandlung
Luftundurchlässige Schuhe und Socken aus bestimmten synthetischen Materialien sorgen dafür, dass Füße leichter schwitzen und in der Folge Fußgeruch entsteht
Eine übermäßige Schweißproduktion kann zudem durch
- hormonelle Veränderungen,
- Hormonstörungen oder
- die Einnahme von verschiedenen Medikamenten
verursacht werden. Auch psychische Erkrankungen wie Angststörungen können in einigen Fällen nicht nur zu schwitzigen Händen, sondern auch zu Schweißfüßen führen.
Krankhaftes Schwitzen an den Füßen
Es gibt auch ein krankhaftes Schwitzen der Füße (Hyperhidrosis pedis). Meist tritt die Erkrankung erstmals im Alter zwischen sechs und 16 Jahren auf.
Hinter massivem Schwitzen (Hyperhidrose) oder ausgeprägter Geruchsbildung an den Füßen, können zudem Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) stecken. Im Zweifel sollte daher ärztlicher Rat eingeholt werden.
Therapie von krankhaften Schweißfüßen
Bei einer Hyperhidrose ohne körperliche Ursache kann die sogenannte Leitungswasser-Iontophorese gegen Schweißfüße eingesetzt werden. Dabei werden die Füße in ein Bad mit Leitungswasser gehalten, durch das ein schwacher Strom geleitet wird. Dies verursacht ein leichtes Kribbeln.
Eine Alternative ist die Behandlung mit 30-prozentigem Aluminiumchlorid-Hexahydrat oder in schweren Fällen eine Unterbrechung der Nervenbahnen durch injiziertes Botulinumtoxin (Botox). Der Nutzen dieser Behandlung ist jedoch laut Fachleuten unklar, da entsprechende Studien fehlen.
Was hilft? Pflege von Schweißfüßen
Bei weniger stark ausgeprägten Beschwerden können aber auch Änderungen bei der Pflege und im Alltag sowie Hausmittel Abhilfe schaffen.
Da Schweiß die Grundlage für den unangenehmen Geruch ist, lässt sich am besten vorbeugen, indem übermäßiges Schwitzen der Füße verhindert wird. Folgende Tipps können gegen Schweißfüße helfen:
Gute Fußhygiene beachten: Bei ausgeprägtem Schwitzen sollten Betroffene ihre Füße täglich (notfalls mehrmals) waschen und danach gründlich abtrocknen, vor allem die Zehen und Zehenzwischenräume. Durch eine gute Fußpflege siedeln sich weniger schnell Pilze und Bakterien an.
Naturmaterialien bevorzugen: Schweißfüße entstehen besonders schnell in Schuhen aus Plastik und Synthetikstrümpfen. Betroffene sollten auf atmungsaktives Schuhwerk aus Naturmaterialien wie Leder, Leinen oder Baumwollstoff zurückgreifen. Manche Menschen setzen auch auf Socken mit eingearbeiteten Fäden aus Silber.
Deo und Desinfektionsmittel verwenden: Auch Fußdeo als Spray oder Puder hilft mit schweißhemmenden antibakteriellen Wirkstoffen. Spezielle Schuhdesinfektionsmittel, die regelmäßig in die Schuhe gesprüht werden, erschweren Bakterien die Ausbreitung und beugen so der Entstehung von Fußgeruch vor.
Einlagen benutzen: Kohleeinlagen in Schuhen absorbieren Schweiß und Fußgeruch. Auch Einlagen aus Leder oder Zedernholz sind hilfreich. Sie sollten regelmäßig gewechselt werden.
Offene Schuhe tragen: Wenn möglich, sollten offene Schuhe wie Sandalen oder Flip-Flops getragen und viel barfuß gelaufen werden.
Hausmittel gegen Schweißfüße
Gegen schwitzige Füße und Schweißgeruch gibt es einige Hausmittel, die ausprobiert werden können:
Aluminiumchlorid: Füße häufiger in Wasser mit Badezusätzen aus Aluminiumchlorid baden. Diese wirken antibakteriell und verhindern so Fußgeruch.
Kamillenextrakt: Auch Kamillenextrakte im Fußbad wirken antibakteriell, Zusätze aus Eichenrinde trocknend.
Entspannungsübungen: Nutzen Sie Entspannungstraining gegen Stress oder psychische Belastungen, die übermäßiges Schwitzen auslösen können.
Fußbäder: Fußbäder mit Apfelessig, Salbei, Eichenrinde und Wacholderextrakt entspannen und desinfizieren. Eine ähnliche Wirkung haben ein bis zwei Esslöffel Salz oder einige Tropfen Teebaumöl in lauwarmem Wasser.
Lavendelöl: Lavendelöl wirkt antibakteriell. Abends vor dem Zubettgehen ein paar Tropfen auf die Füße geben und einmassieren.
Natron: Zwei Esslöffel Natron in ein Fußbad oder etwas Natron vor dem Anziehen in die Schuhe geben.
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