Was hinter dem Mythos steckt

Sehschwäche: Schwaches Licht, schlechte Augen?

"Du verdirbst Dir die Augen" oder die berühmten "viereckigen Augen durchs Fernsehen": Berechtigte Warnung vor Sehschwäche oder Erziehungsnotlüge? Was sich wirklich hinter Fehlsichtigkeit verbirgt.

Kind liest
© iStock.com/Milan_Jovic

Jeder kennt das Motiv aus Filmen oder Cartoons: Das Kind, das heimlich und mit Taschenlampe bewaffnet unter der Bettdecke liest. Und jeder kennt dazugehörige elterliche Warnungen wie „Vom vielen Fernsehen bekommst Du noch viereckige Augen!“ oder „Lesen bei Kerzenschein macht Dir die Augen kaputt“. Verdirbt schwaches Licht die Sehkraft nachhaltig oder greifen Eltern bloß zu dieser Notlüge, um ihren Kindern genug Schlaf zu verschaffen und den TV-Konsum einzudämmen?

Die Antwort gibt Marcus Blum vom Helios-Klinikum in Erfurt: Dass, wer im Dunkeln liest, schlechte Augen riskiert, "stimmt so nicht", versichert der Augenarzt. Wer bei schwacher Beleuchtung lese, erhalte lediglich ein schlechteres Bild. "Das entstehende Bild ist unterbelichtet und die Kontrastschärfe fehlt", sagt Blum. Durch die Anstrengung ermüden die Augen schneller, bestehende Sehschwächen wie Kurzsichtigkeit werden stärker empfunden. Die Buchstaben verwischen, die Augen können brennen und der Kopf schmerzen.

Dämmerlicht und Schielen keine Gefahr für die Sehkraft

Das alles ist aber vorübergehend, das durch Ermüdung unscharfe Sehen verschwindet mit ein wenig Schlaf von alleine wieder. "Es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem Lesen bei dämmrigem Licht und einer möglichen Verschlechterung des Sehvermögens", gibt Augenklinik-Chefarzt Blum Entwarnung. Gleiches gilt übrigens für den elterlichen Spruch vom "Schielen, das Dir irgendwann bleibt": "Kinder können die Augen noch so verdrehen", sagt Blum – sie werden trotzdem nicht stehen bleiben, sondern "vom Gehirn immer wieder in ihre normale Position gesteuert".

Welche Ursachen und Auslöser Fehlsichtigkeiten wie Kurz- und Weitsichtigkeit stattdessen haben, erfahren Sie hier im Special.

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