Männergesundheit
Ein Mann lebt und isst anders als eine Frau und deshalb gibt es auch fürs "starke Geschlecht" eine geschlechtsspezifische Gesundheitsvorsorge. Erfahren Sie alles Wichtige über Vorsorgeuntersuchungen bei Männern, wie sich typischen Männerkrankheiten vorbeugen lässt und was bei Potenzstörungen oder Impotenz hilft.
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Die Gesundheit von Männern ist neben vielen anderen Einflüssen auch von ihren Essgewohnheiten abhängig. Da Sie anders essen als Frauen, bestehen auch bei der täglichen Ernährung die Möglichkeit der Vorsorge und Prävention, um Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Problemen vorzubeugen.
Männer sterben früher, haben ein höheres Herzinfarktrisiko und neigen bei psychischer Belastung eher zu Kurzschlusshandlungen als Frauen. Die statistischen Zahlen zur Männergesundheit sind nicht besonders gut: Männer haben eine rund sechs Jahre niedrigere Lebenserwartung als Frauen, bekommen fast doppelt so häufig chronische Krankheiten, etwa Diabetes oder Bluthochdruck. Das berichtet die Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit. Außerdem ist in Deutschland jeder zweite Mann zu dick. Bei Frauen bringt lediglich jede dritte zu viel auf die Waage. Diese Fakten sind weitgehend bekannt. Weniger bekannt ist, dass die Selbstmordrate beim vermeintlich starken Geschlecht dreimal so hoch ist wie bei Frauen. Vor allem in der Zeitspanne zwischen 40 und 50 Jahren sind Männer psychisch und physisch stark belastet – hier treten diese Kurzschlusshandlungen gehäuft auf. Aber auch Herzinfarkt und Krebserkrankungen werden in dieser Dekade besonders oft verzeichnet.
Falsches Männerbild macht krank
Für dieses Phänomen gibt es verschiedene Erklärungen – Männer werden immer noch dazu erzogen, Warnsignale des Körpers nicht zu beachten, also kein „Weichei“ zu sein und zum Arzt zu rennen. Es gilt als männlich, risikofreudig zu leben – rauchen und trinken werden bei einem Mann eher akzeptiert als bei einer Frau. Darüber hinaus verfügen Männer meist nicht über das soziale Netz wie Frauen, die sich gerade auch über Gesundheitsthemen und psychische Probleme austauschen und dabei gegenseitig unterstützen.
Alkohol ist schlecht, Sex gut für den Mann
Mit kleinen Verhaltensänderungen kann jedoch jeder Mann gezielt etwas für seine Gesundheit tun, verantwortungsbewusst leben und trotzdem nichts von seiner Männlichkeit einbüßen. Hier die besten Tipps:
Risikofaktor Rauchen: Rauchen macht alt und ist Auslöser vieler ernster Krankheiten, etwa Herzinfarkt und Schlaganfall, aber auch Blasen- und Lungenkrebs. Nichtraucher werden: So klappts! .
Trinken Sie viel Wasser, mindestens zwei bis drei Liter täglich. Wasser hilft beim Abnehmen und ist wichtig für gesunde Organfunktionen.
Bauen Sie Bewegung in Ihren Alltag ein: Nutzen Sie die Treppe statt Lift und Rolltreppe, lassen Sie das Auto so oft wie möglich stehen, gehen Sie dafür zu Fuß oder fahren Sie mit dem Rad. Machen Sie mittags eine kleine Spazierrunde an der frischen Luft, statt in der Kantine zu sitzen.
Ergänzen Sie das mit mindestens zweimal pro Woche Sport für 30 Minuten – Laufen, Schwimmen, Radfahren – was Ihnen Spaß macht. Das tut nicht nur dem Körper gut, sondern auch der Psyche.
Essen Sie richtig: Nicht mehr als zweimal pro Woche Fleisch, dafür viel Gemüse und Obst. Gönnen Sie sich öfter mal Fisch, essen Sie Vollkornprodukte und Nüsse. Streichen Sie weitgehend Wurst und Fertigprodukte von Ihrem Speiseplan. Das verhindert nicht nur Übergewicht, sondern übt auch einen gewissen Schutz aus vor manchen Krebsarten, etwa Darmkrebs.
Schränken Sie Ihren Alkoholkonsum ein. Das Genussmittel schadet den Mundschleimhäuten, Speiseröhre, Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse und Gehirn. Krebs und Entzündungen sind die Folgen. Außerdem fördert regelmäßiger Alkoholkonsum Bluthochdruck, zusätzlich steigt die Suchtgefahr. Und Alkohol macht dick.
Nehmen Sie alle Vorsorgeuntersuchungen wahr: Ab 35 Jahren der zweijährliche allgemeine Gesundheits-Check-Up plus Hautkrebsvorsorge, ab 45 Früherkennung von Krebs der Geschlechtsorgane (Prostata), ab 50 Jahren Darmspiegelung.
Pflegen Sie Ihre Beziehung. Eine glückliche Ehe ist ein echter Gesundheitsfaktor, eine schlechte macht krank. Bleiben Ihre Versuche, die Partnerschaft zu retten, erfolglos, sollten Sie eine Trennung ins Auge fassen.
Genießen Sie Sex. Männer, die zweimal pro Woche einen Orgasmus haben, reduzieren damit ihr Risiko für Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck und Schlaganfall. Außerdem ist ein befriedigendes Sexualleben wichtig für eine ausgeglichene Psyche.
Nehmen Sie jedoch Erektionsstörungen ernst. Oftmals steckt eine Durchblutungsstörung der Gefäße im Penis dahinter. Sind diese verengt, kann man davon ausgehen, dass auch die anderen Blutgefäße, etwa am Herzen, von Ablagerungen betroffen sind. Erektionsprobleme sind also oft das erste Anzeichen für eine Herzerkrankung. Gehen Sie zum Arzt, wenn Sie Schwierigkeiten haben, eine Erektion zu bekommen.
Achten Sie auf sich. Registrieren Sie, wenn sich Ihre Stimmung nachhaltig verschlechtert. Aggression und Übellaunigkeit ist bei Männern oft das wichtigste Anzeichen für eine Depression. Zögern Sie nicht, sich dann professionelle Hilfe zu holen: Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt darüber, der Sie zum Psychologen überweist. Eine moderne Gesprächstherapie ist wie ein persönliches Coaching, von dem Sie bereits in Kürze profitieren können.
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